Immuntherapie gegen fortgeschrittenen Lungenkrebs

Foto: ccc/Fotografie Sabine Gruber
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Tritt nicht kleinzelliger Lungenkrebs nach einer Chemotherapie erneut auf, sind die Aussichten auf weitere erfolgreiche Behandlungen bislang nicht besonders gut. Vor kurzem wurde nun erstmals ein Medikament zur Behandlung zugelassen, dass direkt ins Immunsystem der PatientInnen eingreift. „Krebszellen aktivieren sogenannte Kontrollgene der Immunreaktion – und legen den Angriff des Immunsystems lahm“, sagt Univ.-Prof. Dr. Walter Berger, vom Institut für Krebsforschung an der Medizinischen Universität Wien. „Das Immunsystem erkennt dann Krebszellen nicht mehr als körperfremd, die Tumorentwicklung nimmt ihren Lauf.“

Hoffnung für Betroffene

An dieser gestörten Immunabwehr gegen Krebszellen setzen nun neue Therapien an: „Wir verstehen immer besser, welche Oberflächenstrukturen auf Krebszellen für diese Ausschaltung des Immunsystems verantwortlich sind“, zeigt der Krebsforscher sich erfreut. „Man kann sich das wie Schlüssel auf der Tumoroberfläche vorstellen, die in Schlüssellöcher an der Immunzelle geschoben werden, und diese dadurch lahmlegen.“ Mit der sogenannten „Immun-Checkpoint-Therapie“ wird durch Antikörper die Interaktion Schlüssel – Schlüsselloch unterbunden. Das Immunsystem wird wieder aufgebaut und verstärkt, sodass es die Krebszellen wieder erkennt und zerstören kann. Der nicht kleinzellige Lungenkrebs macht etwa 85 Prozent aller Tumorerkrankungen in der Lunge aus. Lungenkrebs ist für etwa 20 Prozent aller Krebs-Todesfälle verantwortlich. Europaweit tritt diese Form des Lungenkrebses immer häufiger auf.

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