"Klammer"-Star Julian Waldner
"Da kann ich mich selbst nicht denken hören"

Ein echter "Glücks-Treffer": In unserem neuen Format plaudern wir mit Promis über Glück, Privates und Wünsche - den Auftakt macht Julian Waldner, der auf der Leinwand schon als Nationalheld Franz Klammer werkte. Am 26. Oktober präsentiert der 26-jährige Schauspieler in der Hit-Show "9 Plätze - 9 Schätze" (20.15 Uhr, ORF 2) das schönste Fleckerl seines Bundeslandes Kärnten. Wir baten den charismatischen Wahlwiener zum Gespräch über Pausen, mehr oder weniger pulsierende Städte und den Sprung ins kalte Wasser.

ÖSTERREICH. Julian Waldner wurde am 28. August 1996 in Sankt Veit an der Glan in Kärnten geboren. Nach der Kindheit und Jugend in Kärnten zog es ihn nach Wien, wo er am renommierten Max Reinhardt Seminar Schauspiel studierte. Nach mehreren TV- und Kinoauftritten gelang ihm 2021 mit der Rolle des Ski-Volkshelden Franz Klammer in "Klammer - Chasing The Line" der Durchbruch. Am 26. Oktober geht er mit Kärnten und der Trögerner Klamm ins Rennen - hier findest du alle 9 Finalisten der Show "9 Plätze - 9 Schätze".
Zuvor besuchte uns Waldner in der Wiener Redaktion, um in unserer neuen Reihe "Glücks-Treffer - Promis im Gespräch" über schmerzliches Glück, heimische Schönheit und Kraft in all ihren Facetten zu plaudern.

"Die Initialzündung war Glück"

RegionalMedien Austria: Was bedeutet Glück für dich?
Julian Waldner: Ich hatte erst kürzlich eine Diskussion darüber geführt, was unsere Generation antreibt. Liebe zu erfahren, geliebt zu werden und Liebe zu geben, das ist Glück. Familie, Freunde und Bekannte sind da, das ist unser familiäres Umfeld. Und das ist irgendwann nicht mehr so. Ich glaube, wenn der 80-jährige Julian mir einen Tipp gibt, wäre es: Du hast alles, was wichtig ist. Das ist der Sinn des Lebens. In dem Glück befinden wir uns gerade - und das wird uns schmerzlich bewusst werden, wenn wir es nicht mehr haben. 

Wie glücklich bist du über deine Rolle als Repräsentant für Kärnten?
Toll, dass das so zustande kommt (lacht). Ich mag die Sendung total, weil sie einfach schön ist. Es gibt zwei Arten von Provinz: Das eine ist lokal verortet, wie etwa in "9 Plätze - 9 Schätze". Und dann gibt es die Provinz, die ist im Kopf - das ist die schlechtere Provinz. Die gute Provinz halten wir um 20.15 Uhr hoch und feiern sie. Das sind diese Schätze, die man sucht. Und das ist schön. Es geht nicht um mehr und es geht nicht um weniger. Außerdem mag ich es, wenn am Hauptabend eine Sendung läuft, bei der wir uns mit den schönen Dingen auseinandersetzen – frei von allem, was uns belastet. Wenn man von diesen Dingen mal Pause machen kann. Wo wir wieder beim Thema Glück wären: Wir haben alles da. Wir fliegen auf die Malediven oder nach Kroatien – das ist auch gut und wichtig. Aber wir haben alles in Österreich.

Was ist deine persönliche Beziehung zur Trögerner Klamm, die heuer für Kärnten ins Rennen geht?

Ich kenne die Klamm, war da als Kind und Jugendlicher schon wandern. Kärnten vereint sehr viele unterschiedliche Landschaften: Du hast Seen, die sind von der Energie her ruhig, sie sind ja stehende Gewässer. Und dann gibt es die Klamm, etwas Reißerisches, es ist laut und es gibt Gefälle sowie schroffe Felsen. Das hat eine andere Art der Kraft. Es gibt die Kraft der Ruhe, aber auch den Kraftort, der tosend an dir vorbeizieht. Ich fahre nach Kärnten auf Urlaub, um abschalten und mich auf neue Projekte vorbereiten zu können. Als Künstler brauchst du die Abwechslung. Oft ist es mir einfach zu ruhig, dann kann ich mich selbst nicht denken hören. Da brauche ich die von außen wirkende Kraft. 

Waldner vertritt seine Heimat Kärnten mit der Trögerner Klamm.
 | Foto: ORF/Jürgen Lamprecht
  • Waldner vertritt seine Heimat Kärnten mit der Trögerner Klamm.
  • Foto: ORF/Jürgen Lamprecht
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Hast du dir deshalb Wien als Lebensmittelpunkt ausgesucht? Die pulsierende Stadt als Gegensatz, also? 
Naja, als sehr pulsierend empfinde ich Wien nicht (lacht)! Da habe ich eine lustige Geschichte: Ich bin an einem Mittwoch, 23 Uhr, alleine durch die Innenstadt gegangen, da war niemand da. Und als ich am Graben um die Ecke gebogen bin, kam mir genau an dieser Hausecke eine einzige Person entgegen. Wir haben uns beide voreinander erschrocken, weil wir uns um 23 Uhr begegnet sind. Aber ja, für österreichische Verhältnisse ist Wien pulsierend. Es ist Stadt und viel Beton – aber andererseits gibt es ein reichhaltiges Angebot mit Kultur. Das gibt mir einen anderen Input, als zum Beispiel in Kärnten. Da gibt es Naturjuwele, aber kein Burgtheater, keine Albertina … Ich glaube, das ergänzt sich sehr gut.

Um den Bogen nach Kärnten zu spannen: Wie viel Glück war die Hauptrolle als Franz Klammer in "Klammer - Chasing The Line"?
Diese Fügung war Riesenglück, dass es genau zu diesem Zeitpunkt eine Rolle gegeben hat, mit der ich als Jungschauspieler starten konnte. Und auf der anderen Seite gibt es neben der Chance, die ich bekommen hatte, aber auch die harte Arbeit. Ich wusste, dass ich einmal Hauptrolle spielen werde. Dann kommt der Moment, dann passiert es und du kannst dich nicht rausschummeln. In der Schauspielschule ist es egal, aber diese Möglichkeit hatte ich dann nicht mehr. Der einzige Weg war nach vorne, der Sprung ins kalte Wasser. Das hatte nichts mehr mit Glück zu tun. Das war Vorbereitung, Recherchieren, Wegwerfen von Ideen. Um 4 Uhr in der Nacht hatte ich geträumt und plötzlich diese eine Idee, diesen tollen Einfall für diesen Film. Und dann stehst du natürlich auf, schaltest das Handy ein und tippst es ein, das war es natürlich wert. Es ist nicht so, dass ich da irgendwo reingestolpert wird. Es war nur Arbeit (lacht) - die Initialzündung war Glück.

Julian Waldner verkörperte 2021 Skilegende Franz Klammer. | Foto: Elisabeth Gatterburg
  • Julian Waldner verkörperte 2021 Skilegende Franz Klammer.
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Du hast damit einen der österreichischen Nationalhelden schlechthin gespielt. Hast du da Druck verspürt?
Ja. Aber den größten Druck macht man sich immer selber, denn ich hatte eigene Vorstellungen von meiner Rolle. Ich habe vom Film geträumt - auch davon, dass wir in Österreich etwas machen, was cool ist. Was einen Touch von Hollywood bekommt. Ich habe mir diesen Druck gemacht, denn im Film musste jeder Satz sitzen. 

Wie steht es um deine aktuellen TV- und Kinoprojekte?  
Gute Frage, bei der Beantwortung muss ich mich eher zurückhalten, weil ich noch nicht zu viel verraten darf. Ich habe heuer für diverse Sender wie den ORF oder ZDF gearbeitet. Da kommt in den nächsten Monaten einiges raus.

Das klingt doch erfüllend. Hast du sonst noch Wünsche?
Außer, dass Kärnten bei der Show am 26. Oktober gewinnt? - Nein (lacht)!

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