Alarmierende Zahlen für Österreich
173 Corona-Neuinfektionen bringen höchsten Anstieg seit April
Wenig erfreulich sind die aktuelle Zahl an Corona-Neuinfektionen, die das Ministerium meldet: Binnen 24 Stunden wurden 173 Neuninfektionen gemessen, das ist der höchste Anstieg seit dem Lock-Down im April. Den größten Anstieg gab es in Wien, Kärnten wies als einziges Bundesland keine Neuinfektionen aus. Einigung gab's seitens der Sozialpartner für ein neues Kurzarbeitszeitmodell: Es bringt die Weiterbildungspflicht für Mitarbeiter sowie die Erhöhung der Mindestarbeitszeit auf 30 Prozent.
ÖSTERREICH. Alarmierende aktuelle Zahlen zum Corona-Virus kommen heute Morgen (Stand 9:30 Uhr) aus dem Innenministerium: Bisher 20.850 Erkrankte, 716 verstorben und 18.528 genesen. 94 Personen sind hospitalisiert, davon 20 Österreicher auf der Intensivstation. Binnen 24 Stunden gab es ganze 173 (!) Neuinfektionen österreichweit. Insgesamt handelt es sich um den stärksten Anstieg an Coronafällen innerhalb von 24 Stunden seit dem 13. April 2020.
Wien mit meisten Neuinfektionen
81 Neuinfektionen stellte man in 24 Stunden in der Bundeshauptstadt fest. Seit Wochen gab es nicht mehr so viele Neuinfektionen. "Die Neuinfektionen seit der letzten Meldung teilen sich auf die Bundesländer Österreichs wie folgt auf:
Burgenland: 3
Kärnten: 0
Niederösterreich: 11
Oberösterreich: 31
Salzburg: 2
Steiermark: 13
Tirol: 27
Vorarlberg: 5
Wien: 81
Weiterbildungspflicht und 30 Prozent für Kurzarbeit neu
Wie beim Doorstep des Ministerrats bekannt gegeben, konnten die Sozialpartner sich auf eine neue Regelung für die Kurzarbeit einigen: Die Kurzarbeit werde um sechs Monate verlängert. Die Nettoersatzrate für Beschäftigte bleibt bei 80 bis 90 Prozent. Es soll eine Weiterbildungspflicht für Mitarbeiter kommen. Dabei soll es auch Regelungen für kleinere Betriebe geben. Wenn Mitarbeiter wieder im Betrieb gebraucht werden, sollen die Mitarbeiter Anspruch darauf haben, die Ausbildung innerhalb von 18 Monaten nachzuholen. Und die Kurzarbeit wird von 10 Prozent auf 30 Prozent angehoben. Sollten allerdings Betriebe unter 30 Prozent Kurzarbeit gehen müssen, wird in Einzelfallprüfungen entschieden, ob das möglich ist. Aktuell sind in Österreich knapp eine halbe Million, genau 474.600 Menschen, in Kurzarbeit, das ist eine Steigerung um 18.500 im Vergleich zur Vorwoche.
Heute haben .@oegb_at und @Arbeiterkammer gemeinsam mit @WKOe@iv_news und der #Bundesregierung die Fortsetzung der Kurzarbeit fixiert! Wir haben wichtige Punkte durchgesetzt - Nettoersatzrate bleibt 80/85/90, Mindestarbeitszeit 30 %, Weiterbildung und verstärkte Kontrolle!
— Wolfgang Katzian (@katzianw) July 29, 2020
Es heißt weiter: #Kurzarbeit statt Kündigung! Das traditionelle Dreieck der Sozialpartnerschaft - Regierung, Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Organisationen - ist eine urösterreichische Stärke, die sich gerade in der #Corona Krise wieder bewährt! pic.twitter.com/2JueQuuT7c
— Christoph Klein (@CKleinAK) July 29, 2020
Abstandsregelung fällt
Gesundheitsminister Rudolf Anschober hatte bei einer Pressekonferenz am Dienstag mehrere Maßnahmen, wie die Novellierung des COVID-Maßnahmenpakets, angekündigt. Darunter auch eine, die ob der Umstände etwas eigenartig anmutet, der Mindestabstands fällt weg. Grund dafür ist ein juristischer: Aufgrund der VfGH-Urteil zu den Betretungsverboten wurde vom Experten auch die Regelung zum "Baby-Elefanten" als unglücklich bezeichnet. Daher will der Minister diese Regelung aus dem Gesetz streichen. Das bedeutet für Österreicher: Bundesweit gibt es keine Strafen mehr, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten wird.
Ampelregelung für Bundesländer
Im Sommerministerrat am Mittwoch steht auch die geplanten Corona-Ampel auf der Agenda. Die vierfarbige Ampel soll auf Bezirksebene über die Corona-Lage informieren.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.