Beruf und Familie
Österreich hinkt bei Vereinbarkeit hinterher

Einen Vollzeitjob mit Kindern und Familie zu vereinbaren, ist hierzulande kein leichtes Unterfangen, wie eine aktuelle Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria zeigt. Im Vergleich mit den übrigen EU-Staaten sowie der Schweiz und Norwegen landet Österreich nur auf dem 20. Platz. | Foto: Shutterstock / FamVeld
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  • Einen Vollzeitjob mit Kindern und Familie zu vereinbaren, ist hierzulande kein leichtes Unterfangen, wie eine aktuelle Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria zeigt. Im Vergleich mit den übrigen EU-Staaten sowie der Schweiz und Norwegen landet Österreich nur auf dem 20. Platz.
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Einen Vollzeitjob mit Kindern und Familie zu vereinbaren, ist hierzulande kein leichtes Unterfangen, wie eine aktuelle Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria zeigt. Im Vergleich mit den übrigen EU-Staaten sowie der Schweiz und Norwegen landet Österreich nur auf dem 20. Platz. Damit befindet man sich im schwächsten Drittel des Rankings. Als Grund hierfür macht das Institut fehlenden Betreuungsplätze aus. 

ÖSTERREICH. Insbesondere Jungmütter sind in Österreich oftmals dazu gezwungen, Teilzeitbeschäftigungen nachzugehen, da es an ausreichend Betreuungsplätzen für unter Dreijährige fehlt: "Institutionelle Kinderbetreuung findet bei unter Dreijährigen in einem nennenswerten Ausmaß nur bei kurzen Betreuungsumfängen unter 30 Stunden pro Woche statt. Eine tägliche Betreuungszeit von weniger als sechs Stunden ist kaum mit einer Vollzeitbeschäftigung der Mütter bzw. beider im Haushalt lebenden Elternteile vereinbar", so Eco-Austria-Direktorin Monika Köppl-Turyna. 

Auswirkungen auf den Gender-Gap

In Österreich übernehmen zumeist Frauen die Kinderbetreuung, während die Männer weiterhin in Vollzeit arbeiten. Dies trage laut der Studie dazu bei, dass auch der Gender-Gap, also das geschlechtsspezifische Lohngefälle, entsprechend groß sei: Österreich befindet sich hier nur knapp über dem schlechtesten Wert des Rankings. 

Die unzureichende Kinderbetreuung trage zu Österreichs großem Gender-Gap bei, wie es in der Studie heißt.  | Foto: Shutterstock
  • Die unzureichende Kinderbetreuung trage zu Österreichs großem Gender-Gap bei, wie es in der Studie heißt.
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Um hier entgegen zu wirken, brauche es in Österreich eine höhere Betreuungsquote bei den unter Dreijährigen. Werden diese mehr als 29 Stunden pro Woche betreut, könnten Frauen bereits früher wieder in eine Vollzeitbeschäftigung eintreten. "Hier gilt es, sich an den skandinavischen Ländern oder auch Slowenien zu orientieren, die höhere Betreuungsquoten als hierzulande aufweisen", so Köppl-Turyna.

Betreuung wirkt sich positiv auf Kinder aus

Eine Ausweitung der Betreuungsumfänge verringere aber nicht nur den Gender-Gap, sondern habe auch positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder. "Frühkindliche Bildung und die möglichst breitflächige Einbeziehung in Elementarpädagogik können sich positiv auf den späteren Bildungserfolg der Kinder und insbesondere auf die Integration von bildungsbenachteiligten Kindern auswirken", wie es in der Studie heißt. 

Gehört die Kinderbetreuung in Österreich weiter ausgebaut?

Fachkräftemangel auch in der Kinderbetreuung

Für die Ausweitung der Kinderbetreuung bedarf es jedoch qualifizierte Fach- und Betreuungskräfte sowie assistierende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aufgrund des Fachkräftemangels aktuell nur schwer zu finden seinen. Insbesondere in ruralen, kleinräumigen Siedlungsgebieten gestalte sich dies schwer, wie Köppl-Turyna darlegt. Daher müsse die Ausweitung "effizient erfolgen und Kooperationsvorteile sowie überregionale Synergien genutzt werden". 

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