Lokale Regenrekorde
Sommer 2023 war siebentwärmster der Messgeschichte

Der Sommer lag bisher 1,1 Grad über dem Durchschnitt der jüngeren Vergangenheit (1991-2020) und reiht sich als siebentwärmster Sommer der Messgeschichte ein, so die GeoSphere Austria, die am Donnerstag ihre vorläufige Sommerbilanz präsentierte. | Foto: Amaviael/PantherMedia.net
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Der Sommer lag bisher 1,1 Grad über dem Durchschnitt der jüngeren Vergangenheit (1991-2020) und reiht sich als siebentwärmster Sommer der Messgeschichte ein, so die GeoSphere Austria, die am Donnerstag ihre vorläufige Sommerbilanz präsentierte. Während die Sonnenscheindauer zwei Prozent unter dem Bereich des vieljährigen Mittels lag, stieg der Niederschlag an (plus 6 Prozent). Hierfür war vor allem ein besonders nasser August verantwortlich. 

ÖSTERREICH. "In der vorläufigen Auswertung liegt der Sommer 2023 im Tiefland Österreichs um 1,1 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen ebenfalls um 1,1 Grad", so Alexander Orlik, Klimatologe an der GeoSphere Austria. "Das ergibt im Tiefland Österreichs Platz 7 in der Reihe der wärmsten Sommer der 257-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz 6 in der 173-jährigen Gebirgsmessreihe", erklärt der Experte. 

Vergleicht man den heurigen Sommer mit der Klimaperiode 1961-1990, die noch nicht so stark von der Klimaerwärmung betroffen war, zeigt sich, dass die Durchschnittstemperaturen im Tiefland um 2,8 Grad über dem Mittel lagen. Im Bergland wurden sogar 2,9 Grad erreicht. 

Bis zu 75 Prozent mehr Hitzetage

Wie die GeoSphere Austria weiter darlegt, lag die Zahl der Hitzetage (mindestens 30 Grad) hierzulande deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahrzehnte, auch wenn der Sommer 2023 keinen Rekordwert erreichen konnte. 

Unterhalb von 500 Meter Seehöhe gab es in Österreich im Flächenmittel bisher 25 Hitzetage. | Foto: MEV Verlag GmbH
  • Unterhalb von 500 Meter Seehöhe gab es in Österreich im Flächenmittel bisher 25 Hitzetage.
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Unterhalb von 500 Meter Seehöhe gab es in Österreich im Flächenmittel bisher 25 Hitzetage. Das sind 50 Prozent mehr als in einem durchschnittlichen Sommer der jüngeren Vergangenheit (1991-2020). In Lagen von 500 bis 1000 Meter gab es in diesem Sommer im Flächenmittel 14 Hitzetage und damit sogar um 75 Prozent mehr als im Durchschnitt. Die höchste Wetterstation der GeoSpehere Austria, die die 30-Grad-Marke knackte, war Kals (1352 Meter) in Osttirol. 

Erstmals zwei Mal über 15 Grad am Sonnblick

Ein trauriger Rekord wurde am Sonnblick Observatorium auf 3.100 Meter Seehöhe gebrochen. Seit Messbeginn im Jahr 1886 wurde hier erst drei Mal die 15-Grad-Marke erreicht (1983, 1992, 2012). Zwei weitere Tage mit über 15 Grad kamen jedoch diesen Sommer hinzu: am 21. Juni verzeichnete man 15,1 Grad, am 11. Juli sogar 15,7 Grad. 

Besonders feuchter August

Die Niederschlagsmenge lag im Sommer 2023 in der österreichweiten Auswertung um sechs Prozent über dem vieljährigen Mittel. Ausschlaggebend hierfür war vor allem der Monat August: Während der Juni deutlich trockener war als im Durchschnitt (minus 35 Prozent) und der Juli durchschnittlich verlief (minus zwei Prozent), verzeichnete man im August mehr als doppelt so viel Regenmengen (plus 56 Prozent) wie in der jüngsten Vergangenheit.

Im August verzeichnete man deutlich mehr Regen als sonst. | Foto: Land Salzburg/Sophie Huber-Lachner
  • Im August verzeichnete man deutlich mehr Regen als sonst.
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Wie die Klimatologen der GeoSphere Austria weiter auswerteten, verzeichnete man regional längere trockene Phasen sowie große Niederschlagsmengen: "So regnete es zum Beispiel im August in Teilen West- und Südösterreichs in wenigen Tagen so viel, wie in einem durchschnittlichen gesamten August". 

Regenrekorde in Kärnten gebrochen

In einigen Regionen brachte der Sommer 2023 sogar neue Regenrekorde, vor allem in Kärnten. Während beispielsweise der bisherige Rekordwert in Bad Eisenkappel aus dem Sommer 2014 bei 618 Millimeter lag, verzeichnete man heuer 790 Millimeter an Niederschlagsmenge. Am Loibl regnete es in diesen Sommer sogar 1.092 Millimeter, der bisherige Rekord lag hier bei 820 Millimeter im Sommer 2020. 

Sommer werden immer heißer 

Wie die Langzeitdaten der GeoSphere Austria zeigen, wird man sich auch in Zukunft an heiße Sommer in Österreich gewöhnen müssen. So umfasst Österreichs Messreihe seit dem Jahr 1767 insgesamt 257 Sommer. Unter den 15 wärmsten befinden sich 13 Sommer der jüngeren Vergangenheit: 2003, 2019, 2015, 2022, 2017, 2018, 2023, 1992, 1811, 1994, 2012, 2021, 2013, 1807, 2002 (Datensatz HISTALP Tiefland).

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