Islamistisch motiviert
Was bisher über den Angriff in Villach bekannt ist

Nach der entsetzlichen Bluttat in Villach mit einem Toten und fünf weiteren Verletzten herrscht Fassungslosigkeit. Die Stadt hat eine Trauerwoche ausgerufen, die Behörden ermitteln indes auf Hochtouren. Was bisher bekannt ist. | Foto: GERD EGGENBERGER / APA / picturedesk.com
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Nach der entsetzlichen Bluttat in Villach mit einem Toten und fünf weiteren Verletzten herrscht Fassungslosigkeit. Die Stadt hat eine Trauerwoche ausgerufen, die Behörden ermitteln indes auf Hochtouren. Was nach etwas mehr als 24 Stunden über den Messerangriff bekannt ist.

VILLACH/KÄRNTEN/ÖSTERREICH. Im beschaulichen Villach hat sich am Wochenende ein für die Stadt beispielloser Messerangriff ereignet. Am Samstag soll ein Mann gegen 16 Uhr am Hauptplatz plötzlich "wahllos" auf Menschen eingestochen haben. Ein 14-jähriger Villacher kam dabei ums Leben, fünf weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt – mehr dazu hier:

Mann stach in Villach mit Messer auf Passanten ein - Toter

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich laut den Behörden um einen aufenthaltsberechtigten Syrer, dieser wurde wenige Minuten nach der Tat von der Polizei festgenommen. Hätte ein Zeuge nicht mit seinem Fahrzeug eingegriffen, hätte es laut der Kärntner Polizei womöglich noch mehr Opfer gegeben.

Als islamistischer Anschlag eingestuft

Erste Ermittlungserkenntnisse deuten auf einen islamistisch motivierten Angriff hin, wie Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Sonntag bei einer Pressekonferenz mitteilte. Dieser wird von den Behörden als "islamistischer Anschlag mit Bezug zur Terror-Miliz IS" eingestuft. Der mutmaßliche Täter hatte laut Verfassungsschutz bei der ersten Einvernahme erklärt, im Namen des sogenannten "Islamischen Staates" (IS) gehandelt zu haben.

Foto: APA-Grafik / picturedesk.com
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Bei einer Hausdurchsuchung an der Adresse des Täters wurde eine IS-Flagge sichergestellt. Laut den Ermittlungen soll sich der Verdächtige über die Social-Media-Plattform TikTok radikalisiert und einen Treueschwur auf den IS geleistet haben. Zudem wird vermutet, dass er einem radikal-islamistischen Influencer folgte. Karner betonte auch die Notwendigkeit entschlossener Maßnahmen. Der Täter habe sich "innerhalb kürzester Zeit über das Internet online radikalisiert". Nun brauche es "die nötige Entschlossenheit, die Konsequenzen zu ziehen", so der Innenminister.

Täter bisher unauffällig

Auch zu den fünf weiteren Opfern gibt es Neuigkeiten. Drei davon werden derzeit intensivmedizinisch betreut, eines davon ist laut Polizei in stabilem Zustand. Zwei weitere Personen wurden leicht verletzt. Mehr können die Behörden auch zur Tatwaffe sagen. So hatte der Tatverdächtige ein Klappmesser mit einer zehn Zentimeter langen Klinge benutzt. Als Retter in Not erwies sich ein 42-jähriger Essenszusteller. Er wurde Zeuge des Vorfalls und griff laut der Polizei ein und rammte den Täter mit seinem Auto, um weitere Angriffe zu verhindern.

Über den Tatverdächtigen berichtet die Polizei, dass er bisher als asylberechtigter syrischer Staatsbürger in Österreich lebte und bislang polizeilich nicht auffällig gewesen war. | Foto: GERD EGGENBERGER / APA / picturedesk.com
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Über den Tatverdächtigen berichtet die Polizei, dass er bisher als asylberechtigter syrischer Staatsbürger in Österreich lebte und bislang polizeilich nicht auffällig gewesen war. Sein Motiv und mögliche Verbindungen zu den Opfern sind trotz erster Erkenntnisse derzeit unklar. Der Verdächtige wird wegen Mordes und mehrfachen Mordversuchs angeklagt. Das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LVT) führt gemeinsam mit dem Landeskriminalamt die Ermittlungen.

Harte Maßnahmen angekündigt

Karner kündigte bei seinem Presseauftritt in Villach eine "anlasslose Massenüberprüfung" in vielen Bereichen an. Darunter fielen "bestimmte Zielgruppen" wie Asylberechtigte mit syrischem und afghanischem Hintergrund. Zudem gelte es, sich rechtlich weiterzuentwickeln. Der Staatsschutz müsse die nötigen Möglichkeiten bekommen, um einzuschreiten.

Karner kündigte bei seinem Presseauftritt in Villach eine "anlasslose Massenüberprüfung" in vielen Bereichen an. Darunter fielen "bestimmte Zielgruppen" wie Asylberechtigte mit syrischem und afghanischem Hintergrund. | Foto: GERD EGGENBERGER / APA / picturedesk.com
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Laut Kärntner Landespolizedirektorin Michaela Kohlweiß dauerte es nur sieben Minuten vom ersten Notruf bis zur Festnahme des Täters. Die beiden Polizistinnen, die den Mann überwältigten, mussten dabei auch körperlichen Einsatz zeigen. Laut Ermittlungen hätte der Täter vermutlich auch eine Erschießung durch die Polizei in Kauf genommen.

Die Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) hielt am Samstagabend außerdem noch fest, dass der Täter "nie in der Bundesbetreuungseinrichtung Villach (also im Asylheim Langauen) untergebracht war". Entsprechende Behauptungen in Onlineartikeln seien falsch - laut Polizeiauskunft ist der Mann asylberechtigt, "in Einrichtungen der BBU sind aber nur Menschen untergebracht, deren Asylantrag noch nicht beschieden wurde".

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