Coronavirus
Ärztekammer-Präsident fordert Maskenpflicht in Supermärkten

"Wenn es freiwillig nicht geht, muss man es verpflichtend machen, und das möglichst bald“, so der Ärtzekammer-Präsident.  | Foto: ÖÄK/Bernhard Noll
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In Restaurants, Wirtshäusern oder Ca­fés solle zumindest das Personal wieder Maske tragen, so der Ärztekammer-Präsident.

ÖSTERREICH. Ärztekammer- Präsident Thomas Szekeres hat sich am Donnerstag für eine Maskenpflicht ausgesprochen. "Ich bin sehr wohl für eine Maskenpflicht in Supermärkten", sagte Szekeres bei einer Pressekonferenz. "Wenn man damit Infektionen verhindern kann, dann sollte man das auch probieren". Die Freiwilligkeit funktioniere nicht. "Wenn es freiwillig nicht geht, muss man es verpflichtend machen, und das möglichst bald“. 

In Restaurants, Wirtshäusern oder Ca­fés solle zumindest das Personal wieder Maske tragen, so der Ärztekammer-Präsident. Zur Infektionsvermeidung empfiehlt er weiterhin konsequente Disziplin bei Abstandhalten und Händehygiene. Szekeres appellierte an den Hausverstand, bei Symptomen zu Hause zu bleiben.

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Möglicher rascherer Weg zur Therapie

Neben Rekonvaleszentenplasma sieht Szekeres eine weitere Behandlungsoption für das Corona-Virus: "Das ist die Verwendung von Medikamenten, die für andere Indikationen zugelassen sind und deren Dosierungen bzw. Nebenwirkungen daher bekannt sind". Finde man etwa einen Zusammenhang zwischen einem leichten Verlauf und einer bestimmten Prämedikation, dann könnte man diese Medikamente nutzen, um die Krankheit wirkungsvoll zu behandeln, so Szekeres. 

Das könne man besser erforschen, wenn man die Daten aus der Medikamentendatenbank mit jener der Gesundheitsbehörden zusammenlege. Szekeres plädierte dafür, Medikationsdaten aus dem ELGA und/oder der Sozialversicherung mit jenen des Elektronischen Meldesystems (EMS) bzw. den Krankengeschichten aus den Spitälern zu verknüpfen. "Selbstverständlich anonymisiert. Es geht nicht darum, wer krank war, sondern ob es zwischen dem Schweregrad der Erkrankung und Prämedikation einen Zusammenhang gibt", betonte Szekeres.  So könnten antiviral wirksame Medikamente identifiziert werden. "Diese können dann schneller eingesetzt werden, da große Teile der klinischen Prüfungen wegfallen“, sagte Szekeres. 

Pandemie zeigt Schwächen auf

Der Vizepräsident der Ärztekammer, Herwig Lindner, erklärte, dass man sich aktuell in einer Phase der Abkühlung der Pandemie befinde, die man nützen müsse. Die Abhängigkeit von Billiglohnländern sei eine der schmerzlichsten Erkenntnisse dieser Pandemie gewesen. Jetzt sei die Sicherstellung der Produktion von wichtigen Medikamenten und technischen Hilfsmitteln wie Schutzausrüstung für den Infektionsschutz und Beatmungsgeräten in Europa notwendig. 

"COVID-19 hat uns nur noch einmal gezeigt, wie wichtig eine wohnortnahe und niederschwellige Versorgung ist“, betonte Lindner. Die Politik müsse genügend finanzielle Mittel zur Verfügung stellen und in das Gesundheitssystem investieren.

Impfbereitschaft geht zurück

Sorge bereitet der Ärtzekammer die Impfbereitschaft. Laut einer Studie sei die Bereitschaft seit dem Lockdown um 6 Prozent gesunken. "Es denken sich viele: 'Naja, ist eh nicht so schlimm. Wir brauchen uns nicht impfen lassen, oder Impfen ist sowieso schädlich' ". Das sei der falsche Zugang. "Eine Impfung kann das Virus sicherlich besiegen", so Lindner.

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