Kurz
Lockdown bis 8. Februar verlängert

Hotellerie und Gastronomie bleiben den gesamten Februar zu.  | Foto: Arno Melicharek/BKA
3Bilder
  • Hotellerie und Gastronomie bleiben den gesamten Februar zu.
  • Foto: Arno Melicharek/BKA
  • hochgeladen von Julia Schmidbaur

In einer gemeinsame Pressekonferenz informieren Bundeskanzler Sebastian Kurz , Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Bürgermeister Michael Ludwig und Oswald Wagner, Vizerektor der MedUni Wien und Leiter des klinischen Institutes für Labormedizin am Sonntag über den aktuellen Stand der Corona-Pandemie.

ÖSTERREICH. Die Virusmutation aus Großbritannien und Südafrika seien auch in Österreich angekommen „und verschärfen die Situation noch einmal deutlich“, sagte Kanzler Kurz (ÖVP) zu Beginn der Pressekonferenz. Der Plan, im Sommer zur Normalität zurückkehren zu können, steht aber weiterhin. "Da sind wir uns ganz, ganz sicher", betonte Kurz. Eine Entlastung werde es ab dem Zeitpunkt, ab dem Personen ab 65 Jahre und darüber geimpft sind, geben. Dieses Ziel soll  bis Mitte April erreicht sein. Das könnte aber sogar schon Ende März der Fall sein, wenn eine zusätzliche Zulassung für den Impfstoff von AstraZeneca von der Europäischen Arzneimittelbehörte erteilt wird. "Wir haben noch zwei bis drei harte Monate vor uns", sagte der Kanzler.

  • Aufgrund der höheren Ansteckungsgefahr werden die Abstandsregeln von einem auf zwei Meter verschärft. 
  • Ab dem 25. Jänner wird die FFP-2-Maske, etwa im öffentlichen Verkehr und Handel, verpflichtend. 
  • Man ersuche alle Betriebe, "überall dort wo es möglich ist" auf Homeoffice zu setzen, so Kurz.

Schulen bleiben bis zu den Semesterferien zu

Der Lockdown wird um zwei Wochen – also bis zum 7. Februar – verlängert. Gastronomie, Hotellerie und der Handel, Museen, körpernahe Dienstleistungen bleiben weiter geschlossen. Ab Montag dem 8. Februar wird es schrittweise Lockerungen geben. Handel, Friseure sowie Museen dürften wieder öffnen. Für die Schulen bedeutet das Distancelearning bis zu den Semesterferien, am 8. Februar in Wien und Niederösterreich bzw. 15. Februar in den restlichen Bundesländern soll der Schulstart erfolgen. Hotellerie und Gastronomie bleiben den gesamten Februar zu. Mitte des Monats solle evaluiert werden, ob eine Öffnung im März möglich ist.

Soll der Lockdown verlängert werden?

Ziel sei es, eine Inzidenz von unter 50 zu erreichen, so Kurz. Das entspreche einer Anzahl an täglichen Neuinfektionen in Österreich von unter 700. Geplant war ja ursprünglich, dass der seit 26. Dezember laufende Lockdown am Sonntag in einer Woche, am 24. Jänner, auslaufen sollte. "Wenn wir jetzt öffnen, dann hätten wir eine ähnliche Situation wie in Südtirol", sagte der Kanzler. Dort habe man am 7. Jänner geöffnet "und schließt heute nach zehn Tagen". 

FFP2-Masken für einkommensschwache Bürger gratis 

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) erklärte, dass die nächsten zumindest zehn Wochen die schwierigste Phase der Pandemie seien. Der Grund dafür sei die B.1.1.7.-Variante des Coronavirus. "Der Mund-Nasen-Schutz ist gut, aber die FFP2-Maske ist massiv besser", so Anschober.  Die FFP2- Maske wird daher ab dem 25. Jänner verpflichtend im öffentlichen Verkehr und im Handel für Kunden, wiederholte der Gesundheitsminister. Für die Mitarbeiter gilt die Wahlfreiheit: entweder Testen und MNS, oder die FFP2-Maske. Die FFP2-Maske wird in den Supermärkten zum Selbstkostenpreis erhältlich sein. Für einkommensschwache Personen werde man die FFP2-Maske gratis zur Verfügung stellen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir mit diesem Paket durch die schwierige Zeit durchfinden", sagte Anschober.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), betonte das Wien in der Pandemie gut dar stehe. Es gelte nun über die Parteigrenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Er halte die Maßnahmen für richtig, weil sie wissensbasiert sind. Seine Hoffnung sei, dass das Impfen viele Freiheiten ermöglichen wird, so der Wiener Bürgermeister.

Der steirische Landeshauptmann und Vorsitzende der Landeshauptleute-Konferenz, Hermann Schützenhöfer stimmte zu, dass Wien gut da stehe. "Österreich steht an sich auch ganz gut da", sagt Schützenhöfer. Er dankte dem Kanzler und der Regierung für "mutige" Schritte. Kein Mensch wisse, wie die Virusmutation zuschlägt. Man müsse gewappnet sein. Er sei gestern dabei gewesen, als die Regierung mit den Experten gesprochen hat. Die Politik solle "wirklich darauf hören", wenn die Experten sagen, dass es zu früh zum öffnen sei. Es gäbe keine Alternative dazu. "Wir müssen an das Land denken und das richtige tun", das sei nicht immer populär, aber "wir sind nur gemeinsam stark". Man müsse alle tun, dass der Zusammenhalt, der etwas brüchig geworden sei, sich festige, so Schützenhöfer weiter. 

Oswald Wagner, Vizerektor der MedUni Wien und Leiter des klinischen Institutes für Labormedizin erklärte, dass die britische Mutation um 50 Prozent infektiöser sein dürfte. Dies sei bedrohlich, weil es der dominierende Stamm werden könnte und die Erkrankungsfälle und damit Intensiv- und Sterbefälle steigen würden. Ziel sei es, die Wirtschaft so wenig wie möglich zu schaden, bis der gewünschte Impfschutz bei der vulnerablen Gruppe herrscht. 

Experten raten zur Verlängerung des Lockdowns
"Es nutzt leider nix"

6 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.