134 Millionen Euro
"Wohnschirm" hilft nun auch bei Energiekosten

Der Wohnschirm des Sozialministeriums unterstützt nicht nur bei der Miete, Betriebskosten und Kreditraten, sondern ab sofort auch bei den Energiekosten und hohen Vorauszahlungen. | Foto: E-Control
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  • Der Wohnschirm des Sozialministeriums unterstützt nicht nur bei der Miete, Betriebskosten und Kreditraten, sondern ab sofort auch bei den Energiekosten und hohen Vorauszahlungen.
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Der im März 2022 ins Leben gerufene "Wohnschirm" des Sozialministeriums greift Menschen mit niedrigem Einkommen unter die Arme. Ab sofort unterstützt er bei der Bewältigung ihrer Rückstandszahlungen von Energiekosten und bei Schwierigkeiten mit der Höhe der Vorauszahlungen. Bis 2026 werden dafür 134 Millionen zur Verfügung gestellt.

ÖSTERREICH.  "Bei uns muss niemand mehr frieren", betont Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) bei einer Pressekonferenz mit Vertreterinnen und Vertretern von Volkshilfe, Caritas, Diakonie und Österreichischem Roten Kreuz am Montag. Während rund eine halbe Million Menschen in Österreich ihr Zuhause nicht angemessen beheizen können, sind genauso viele bereits im Rückstand bei ihren Betriebskosten, Miete oder Kreditraten. Das ergab vor Kurzem eine repräsentative Befragung der Statistik Austria im Auftrag des Sozialministeriums.

Neben Miete nun auch Energiekosten übernommen

Seit März letzten Jahres unterstützt der Wohnschirm Menschen, die von einer Delogierung bedroht sind. Dabei werden die Rückstände bei Miet- und Betriebskosten übernommen und bekommen Hilfe bei Vermittlung und Übersiedlung in leistbare Unterkünfte. Seit der Initiierung 2022 konnten mehr als 2.300 Wohnungen gesichert und damit über 5.200 Menschen vor der Wohnungslosigkeit bewahrt. Nun werden die Mittel von anfänglich 24 Millionen auf 134 Millionen Euro erhöht.

Von nun an sollen auch die Energiekosten übernommen werden, sofern die Unterstützungen der Bundesländer nicht ausreichen. Darüber hinaus soll es finanzielle Unterstützung bei besonders hohen Vorauszahlungen geben. Die Staffelung hängt von den im Haushalt lebenden Personen ab. Für einen Einpersonenhaushalt gibt es maximal 660 Euro, für zwei Personen 1.060 Euro und einen Dreipersonenhaushalt bis zu 1.460 Euro. Laut Ministerium haben Menschen aus dem unteren Einkommensdrittel Anspruch auf die Hilfszahlungen.

Rund 1 Mio. Menschen in Österreich seien derzeit mit ihren Zahlungen im Rückstand oder von Delogierungen betroffen. | Foto: Pixabay (Symbolbild)
  • Rund 1 Mio. Menschen in Österreich seien derzeit mit ihren Zahlungen im Rückstand oder von Delogierungen betroffen.
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Beratungsstellen für nachhaltige Hilfe

Mehr als 100 Beratungseinrichtungen von der Volkshilfe, der Caritas, der Diakonie und dem Roten Kreuz helfen mit, um den Zugang zu den Wohnschirm-Leistungen zu erleichtern. "Anders als etwa die Heizkostenzuschüsse der Länder ist der Wohnschirm mit einer Beratung verknüpft. Die Berater:innen können damit individuell auf die Situation der Betroffenen eingehen", betont Sozialminister Johannes Rauch in einer Aussendung. Diese Beratung würde langfristig helfen, da über den Wechsel des Energieanbieters gesprochen, zum Energiesparen motiviert und weiteren Unterstützungsangeboten beraten wird. 

"Die letzten Monate waren bei uns durch einen Anstieg an Beratungen bei Räumungsklagen, Kündigungen und Delogierungsterminen geprägt", berichtete Erich Fenninger, Geschäftsführer der Volkshilfe. Caritas-Generalsekretärin Anna Parr sprach von einer "dramatischen Situation". Beim Roten Kreuz beobachtete dessen Generalsekretär Michael Opriesnig ebenfalls einen Anstieg bei den Beratungen, aber auch eine Veränderung der Gruppe, die sie beanspruchen.

Maria Katharina Moser, Direktorin der Diakonie, bezeichnet den Wohnschirm als "letzter Fallschirm". Sie sieht Nachbesserungsbedarf bei der Wohnbeihilfe. Diese müsse erhöht werden, aber "hier sind die Länder am Zug". Eine Reform der Sozialhilfe erachtet sie ebenfalls als dringend notwendig.

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