Bitcoin: Finanzexperte kritisiert Hype um Digital-Währung
Deutsche Bank-Aufsichtsrat und C-Quadrat-Chef Alexander Schütz erinnert Hysterie um Bitcoin an Tulpenblase im 17. Jahrhundert.
ÖSTERREICH. Zumindest bis Redaktionsschluss war die Digitalwährung Bitcoin weltweit nach wie vor gefragt. Alexander Schütz, Chef des Wiener Vermögensverwaltungsunternehmens C-Quadrat, rät Anlegern jedoch zur Vorsicht. "Die Frage ist, wie nachhaltig das Ganze ist. Vielleicht ist das eine Blase", so Schütz diplomatisch.
Schütz erinnert der Bitcoin-Hype an die sogenannte Tulpenmanie, die die erste relativ gut dokumentierte Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte ist. Weil Tulpen plötzlich als absolut chic galten, stiegen in den 1630er Jahren in den Niederlanden die Preise für Tulpenzwiebeln in astronomische Höhen bevor der Markt abrupt kollabierte.
"Das Bargeld wird so oder so verschwinden"
Bei einem Vortrag im Wiener SalonZ erläuterte Schütz aber auch, dass digitale Währungen für Notenbanken grundsätzlich als Zahlugsmittel untereinander interessant werden könnten. Die Deutsche Bank, wo der gebürtige Oberösterreicher Schütz seit Mai Aufsichtsrat ist, werde das jedenfalls testen.
Wie überhaupt Schütz von einer dramatischen Digitalisierung der Gesellschaft überzeugt ist. Selbstfahrende Autos, bargedloser Zahlungsverkehr ("Das Bargeld wird irgendwann so oder so verschwinden") und Bankkredite per Knopfdruck ("in drei Sekunden können Sie bei Internetbanken schon einen Kurz-Kredit erhalten") sind für ihn nahe Zukunft.
Goldene Anleger-Regel beachten
Privaten Anlegern rät Schütz eine goldene Regel zu beachten: "Wenn Sie investieren, tun sie in ihrer privaten Bilanz so, als sei das investierte Geld schon weg." So könne man sehen, wie viel man sich an riskanter Geldanlage leisten könne und sei zumindest psychologisch vor bösen Überraschungen sicher.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.