Telekommunikation
Drei investiert Milliarden in 5G-Ausbau und Glasfaser

Die Internetnutzung der Österreicherinnen und Österreicher steigt seit Jahren stetig an. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Telekommunikationsanbieter "Drei" einen Anstieg des Datenvolumens um fast 20 Prozent auf 1,68 Milliarden Gigabyte, womit sich der Wert im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie fast verdoppelt hat. Der Umsatz von Drei ist 2023 daher kräftig gestiegen und hat zum ersten Mal an der Marke von einer Milliarde Euro gekratzt.  | Foto: diego.cervo/panthermedia
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  • Die Internetnutzung der Österreicherinnen und Österreicher steigt seit Jahren stetig an. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Telekommunikationsanbieter "Drei" einen Anstieg des Datenvolumens um fast 20 Prozent auf 1,68 Milliarden Gigabyte, womit sich der Wert im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie fast verdoppelt hat. Der Umsatz von Drei ist 2023 daher kräftig gestiegen und hat zum ersten Mal an der Marke von einer Milliarde Euro gekratzt.
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Die Internetnutzung der Österreicherinnen und Österreicher steigt seit Jahren stetig an. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Telekommunikationsanbieter "Drei" einen Anstieg des Datenvolumens um fast 20 Prozent auf 1,68 Milliarden Gigabyte, womit sich der Wert im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie fast verdoppelt hat. Der Umsatz von Drei ist 2023 daher kräftig gestiegen und hat zum ersten Mal an der Marke von einer Milliarde Euro gekratzt. Obwohl der Gewinn des Unternehmens um zwei Prozent zurückging, will Drei bis 2025 Investitionen von 1,2 Milliarden Euro in den österreichweiten 5G-Ausbau investieren und die Netzkapazitäten für ein landesweites Glasfaser-Angebot durch Partnerschaften weiter aufstocken.

ÖSTERREICH. "Der Datenhunger der Österreicherinnen und Österreicher
wächst derzeit schneller als der Netzausbau. Während Österreich bei 5G unter den Top 10 der EU liegt, hinkt der Glasfaser-Ausbau im EU-Vergleich mit Platz 24 noch hinterher", erklärte Rudolf Schrefl, Geschäftsführer von Drei, im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag. Angetrieben sei dieser Datenhunger vor allem durch Streaming-Dienste, Online-Gaming, soziale Netzwerke, unlimitierte 5G-Smartphone-Tarife und Arbeit von zu Hause aus. Wie Schrefl weiter ausführte, habe Drei auf diese Entwicklung reagiert und biete jetzt in allen Internet-Tarifen unlimitiertes 5G und in den 5G+Tarifen den flexiblen Umstieg auf Glasfaser an. Zudem biete das Unternehmen in seinem Netz als einziger Betreiber in Österreich mobiles Internet mit garantierten Geschwindigkeiten an.

Umsatzplus, aber Rückgang bei Gewinn

Wie Drei am Donnerstag bekannt gab, konnte der Telekommunikationsanbieter das Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 976 Millionen Euro (plus zehn Prozent) abschließen. Zuwächse verzeichnete man neben dem Internet-Segment vor allem im Weihnachtsgeschäft und bei Geschäftskunden. Bei den Neuanmeldungen im Vertragskundengeschäft war 2023 das stärkste seit vier Jahren. In Summe blieb die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer im Netz von Drei mit 4,1 Millionen konstant.

v.l.n.r.: Drei CEO Rudolf Schrefl; Drei CCO Günter Lischka | Foto: Hutchison Drei Austria Gmbh/APA-Fotoservice/Reither
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Die hohe Teuerungsrate und die um 12 Prozent gestiegene Datennutzung habe im vergangenen Jahr aber auch nicht vor Drei haltgemacht und die operativen Kosten erhöht. Wie das Unternehmen bekannt gab, sei der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um zwei Prozent auf 342 Millionen Euro gesunken. Einen großen Teil davon habe man durch Effizienzsteigerung kompensieren und die Investitionsausgaben um vier Prozent auf 175 Millionen Euro steigern können. 

Kommunikation als Inflationsbremser

Dass die Arbeiterkammer (AK) in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Mobilfunk-Preismonitor anführte, dass die großen Anbieter, zu denen auch Drei zählt, die Kosten für ihre günstigsten Vertragstarife seit 2020 "um rund ein Drittel" erhöht und diese zudem wertgesichert haben – womit sie von Jahr zu Jahr mit der Inflation steigen – wollte Schrefl nicht einfach auf sich sitzen lassen. So führte er aus, dass laut Statistik Austria der harmonisierte Verbraucherpreisindex insgesamt bis 2023 um 20 Prozent anstieg, während er in der Telekommunikation um sieben Prozent zurückging. Betrachtet man die Jahresinflation 2023, zeige sich zudem, dass die Preise für Österreichs Haushalte beinahe in allen Branchen gestiegen ist. Lediglich die Kommunikation (minus 3,9 Prozent) und die Mobiltelefonie (minus 6,7 Prozent) haben demnach negative Werte aufgewiesen und seien daher der größte Entlastungsfaktor.

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Schrefl erklärte, dass er es "traurig" finde, dass die AK als Interessenvertretung der Österreicherinnen und Österreicher als "Marketinginstrument" für andere Unternehmen am Markt – womit Diskontanbieter gemeint sind – agiere. Schließlich investiere Drei nicht nur laufend in die Betreuung und Unterstützung von Kundinnen und Kunden, sondern auch in den Netzausbau, womit auch Kosten verbunden seien. Der Drei-CEO gab zu bedenken, dass Österreich im EU-Vergleich beim Highspeed-Internet deutlich hinterherhinke. Bei der 5G-Verfügbarkeit liege Österreich zwar bereits im oberen Mittelfeld (Platz neun), würden alle Anbieter aber nur noch wie Diskontmarken agieren, könnte man auch in diesem Bereich schnell zurückfallen, warnt Schrefl. Dies müsse der AK als Interessenvertretung der Österreicherinnen und Österreicher, die ein stabiles und leistungsfähiges Netz haben wollen, bewusst sein. 

Über 700 unterversorgte Gemeinden bekommen 5G

Wie Günter Lischak, Chief Customer Officer von Drei, bekannt gab, konnte Drei seine 5G-Abdeckung im vergangenen Jahr auf 90 Prozent erhöhen. Das Unternehmen habe sich zudem dazu verpflichtet, bis Ende 2025 mehr als 700 Gemeinden ohne adäquate Internetversorgung ans 5G-Netz anzubinden, wofür 1,2 Milliarden Euro an Investitionen nötig seien. In einem Drittel dieser Gemeinden sei dieser Schritt bereits erfolgt. Zudem biete Drei mit 5G+ seit 2023 als erster Anbieter in Österreich Internet mit garantierten Übertragungsgeschwindigkeiten an. Als einer der ersten Netzbetreiber weltweit habe man zudem 5G-Standalone vor wenigen Tagen für die Smartphone-Nutzung aktiviert. 

Drei setzt auf Glasfaser

Um zunehmend auch Glasfaserangebote für die Kundinnen und Kunden verfügbar zu machen, hat Drei zuletzt Partnerschaften mit den größten heimischen Netzbetreibern beschlossen. "Wo Glasfaser von A1 verfügbar ist, kann seit Anfang des Jahres auch das Glasfaserangebot von Drei genutzt werden. Mitte März hat Drei das Netz der österreichischen Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft (öGIG) und der niederösterreichischen Glasfaserinfrastruktur (nöGIG) in den Verbund integriert" heißt es dazu. Bis Jahresende will der Anbieter somit eine Million Haushalte mit seinem Glasfaserangebot erreichen.

Bis Jahresende will der Drei eine Million Haushalte mit seinem Glasfaserangebot erreichen. | Foto: ©Martin Steiger
  • Bis Jahresende will der Drei eine Million Haushalte mit seinem Glasfaserangebot erreichen.
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Eine Besonderheit hat der Telekommunikationsanbieter dabei auch für Kundinnen und Kunden der "FIX Data Internettarife" parat: "Mit dem FIX Data Tarifportfolio machen wir das Leben aller Menschen in Österreich noch einfacher. Einzigartig daran ist, dass diese bereits Glasfaser-ready sind. Das heißt, man schließt heute einen 5G-Tarif ab und kann dann einfach auf Glasfaser umsteigen, sobald diese Technologie am Wohnort verfügbar ist", so Lischka. 

Digitalisierungs-Scheck für Haushalte und Unternehmen

Abschließend hielt Schrefl fest, dass laut Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Mitte des Vorjahres erst knapp elf Prozent der österreichischen Haushalte über einen Festnetz-Internetanschluss mit einer Übertragungsrate von mehr als 100 Mbit/s verfügten. Er plädiere daher dafür, dass die Bundesregierung Teile der fixierten Breitbandmilliarde in Digitalisierungs-Schecks für Haushalte und Unternehmen umwandelt, um die Nachfrage zu fördern. "Die stark gestiegene Nutzung belegt, dass der Bedarf für schnelleres Internet schon jetzt gegeben ist, aber die Anfangsinvestitionen in einen Glasfaser- oder 5G-Anschluss noch immer ein Hemmschuh sind. Daher sollte die Bundesregierung statt des Infrastrukturausbaus sinnvoller die Breitband-Nachfrage fördern", so Schrefl.

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