Bis zu 1.500 Euro Ersparnis
Gastarife um bis zu 39 Prozent günstiger

Die Landesenergieversorger haben seit dem letzten Jahr ihre Tarife mindestens einmal gesenkt, dennoch sind Alternativanbieter günstiger als "Optima Entspannt", "comfort privat" oder "Erdgas Loyal". | Foto: pixabay (Symbol)
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  • Die Landesenergieversorger haben seit dem letzten Jahr ihre Tarife mindestens einmal gesenkt, dennoch sind Alternativanbieter günstiger als "Optima Entspannt", "comfort privat" oder "Erdgas Loyal".
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Die Gasmärkte entspannen sich wieder und das bedeutet, dass auch die Tarife der Landesenergieversorger sinken. Je nach Anbieter sind die Tarife um elf bis 39 Prozent günstiger, zeigt ein Vergleich des Onlineportals durchblicker.at. Ein Blick auf die Gasrechnung lohnt sich also, denn bei manchen Energieanbietern muss aktiv auf den günstigeren Tarif gewechselt werden.

ÖSTERREICH. Der Österreichische Gaspreisindex (ÖGPI) lag im Mai 2024 um 41,3 Prozent unter dem des Vorjahres. Eine Analyse des unabhängigen Tarifvergleichsportals durchblicker zeigt auf, dass alle neun Landesenergieversorger ihre Tarife seit 2023 mindestens einmal gesenkt haben. Wer kann, sollte schnell wechseln, denn Expertinnen und Experten erwarten bald einen neuerlichen Anstieg der Gaspreise. Grund dafür dürfte der Lieferstopp Russlands sein.

Wer auf einen günstigeren Tarif umsteigt, kann jährlich bis zu 1.500 Euro sparen, rechnet durchblicker Energieexperte Stefan Spiegelhofer vor: "Ein Haushalt mit 15.000 kWh Gasverbrauch spart beim Landesenergieversorger durch den Umstieg auf den neuen, günstigeren Tarif jährlich zwischen 210 und 951 Euro. Wechselt man zum günstigsten Alternativanbieter, sind zusätzliche Einsparungen von 239 Euro bis 806 Euro möglich. In Summe lassen sich die jährlichen Gaskosten um 500 Euro bis 1.500 Euro reduzieren."

Aktiver Wechsel nötig

Als Berechnungsgrundlage diente zum Analysezeitpunkt am 13. Mai 2024 ein Familienhaushalt mit 15.000 kWh Gasverbrauch pro Jahr. Sowie Jahresgesamtkosten bestehend aus Energiekosten, Netzabgaben, Steuern und Gebühren.

Dabei zeigte sich, dass bei einem Wechsel im Sommer zu Wien Energies Gastarif "Optima Entspannt gebunden" inklusive der Gratistage heute 1.866 Euro jährlich ausmachen. Derselbe Tarif kostet Neukundinnen und Neukunden seit 1. April nur noch 1.656 Euro. Ein Wechsel auf den nun günstigeren Tarif ist möglich. Wer lieber auf eine Alternative wie Goldgas setzt, zahlt sogar nur 1.367 Euro und spart sich nach aktuellem Stand 500 Euro.

Bei einem Wechsel zu einem Alternativanbieter können bis zu 1.508 Euro gespart werden. | Foto: durchblicker
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Bei Niederösterreichs EVN sanken die Effektivkosten (inkl. Netzkosten, Abgaben und Steuern) für den Tarif "Optima Garant Gas 12" mit April 2024 um fast 30 Prozent. Für eine Familie, die einen Jahresverbrauch von 15.000 kWh hat, sind das um 655 Euro weniger als bei einem Vertragsabschluss im Vorjahr. Die Preissenkung gibt es bei EVN allerdings nur für neue Kundinnen und Kunden. Die günstigste Alternative für Bestandskundinnen und Bestandskunden ist 434 Euro im Jahr günstiger als der neue EVN-Tarif und 1.089 Euro günstiger als der EVN-Tarif im Herbst. 

Burgenland Energie hat anstelle einer Senkung beim Bestandstarif "Optima Unabhängig 2.0" einen neuen Tarif eingeführt. Mit "Optima12 Unabhängig+ 3.0 Gas" sparen neue, wie bestehende Kundinnen und Kunden – bei einem Wechsel – zwölf Prozent. Bei einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh wären das 1.615 Euro Ersparnis. Die günstigste Alternative liegt 355 Euro darunter. Somit bringt ein Wechsel zum Alternativanbieter eine Ersparnis von 566 Euro pro Jahr.

Alternative günstiger als Landesversorger

Für den Bestandstarif "Erdgas Klassik" der oberösterreichischen Energie AG gibt es keine Preissenkung bei bestehenden Tarifen. Ein Wechsel zum neuen günstigeren Tarif "Erdgas Loyal" ist möglich und würde einer Familie pro Jahr 638 Euro sparen. Verglichen mit den Tarifen der anderen acht Landesenergieversorger ist selbst "Erdgas Loyal" der teuerste. Die Differenz zur günstigsten Alternative beläuft sich auf 806 Euro und könnten bei einem Wechsel jährlich 1.445 Euro sparen.

Im Oktober 2023 führte die Energie Steiermark den Gastarif "Erdgas Privat" an, der die Preisspitze der Landesversorger anführte. Das hat sich in diesem Jahr glücklicherweise gedreht und er ist mit 1.430 Euro um 840 Euro unter dem des Vorjahres. Seit 1. Juli ist es somit der günstigste Gas-Tarif unter den Landesenergieversorgern. Diese Preissenkung kommt Bestands- und Neukundinnen zugute. Ein Wechsel zu einem Alternativanbieter würde weitere 239 Euro sparen. 

Je nach Anbieter können bestehende Kundinnen und Kunden bei ihrem Landesversorgungsbetrieb auf einen günstigeren Tarif wechseln. | Foto: e-Control
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"Erdgas OK", der Tarif der Salzburg AG, wurde für neue und bestehende Kundinnen und Kunden mit 1. April um 25 Prozent gesenkt. Der Jahresverbrauch liegt bei 1.666 Euro. 475 Euro günstiger ist es bei einem Wechsel auf einen Alternativanbieter, was jährlich 1.042 im Vergleich zu 2023 sparen würde.

Kärntens KELAG hat mit 1. April für neue Verträge den Tarif "KELAG Erdgas" um 18 Prozent gesenkt. Die Kosten belaufen sich im Jahr auf 1.690 Euro. Bei bestehenden Verträgen wären es 2.054 Euro im Jahr. Ein Wechsel zum günstigsten Alternativanbieter könnte ein Viertel der Kosten einsparen. Die Gesamtersparnis bei einem Wechsel zum Alternativen beläuft sich für Bestandskundinnen und Bestandskunden somit auf 790 Euro.

Rabatte im Westen

In Vorarlberg veranschlagt der Landesversorger VKW bei einem 15.000 kWh-Jahresverbrauch im Tarif "Erdgas Standard" 1.652 Euro. Das liegt an einer Verlängerung und Erhöhung des Rabatts auf den Arbeitspreis um 32 Prozent. Bei einem Wechsel zum günstigsten Alternativanbieter gäbe es eine Ersparnis von 503 Euro jährlich.

Neukundinnen und Neukunden der Tiroler TIGAS mit dem Tarif "comfort privat" erhielten mit 1. April eine effektive Reduzierung um 34 Prozent. Im durchblicker-Rechenspiel ist das eine Ersparnis von 951 Euro und die Kosten betragen jährlich 1.833 Euro. Der günstigste Alternativanbieter liegt 557 Euro darunter. Für bestehende Kundinnen und Kunden gibt es noch bis Ende Juni einen Rabatt. Für Juli hat die TIGAS weitere Preissenkungen angekündigt.

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