Leserbrief
Corona ist kein "Spaziergang"

- Kürzlich war auch der Hauptplatz von Deutschlandsberg Schauplatz für eine Demonstration gegen Corona- Maßnahmen.
- Foto: KK
- hochgeladen von Susanne Veronik
Leserbrief zu den Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen, Test- und Impfzwang von Gerfried Schmidt in Steyeregg in Wies:
„Spaziergang“ als Wort für eine politische Demonstration – das ist so, als würde man ein illegales Autorennen als „Ausflug“ bezeichnen.
Die Demo-Teilnehmer sprechen sich gegen „Test- und Impfzwang“ aus. Das ist wieder ein manipulativer Begriff. „Zwang“ nennt man eine ungerechtfertigte Vorschrift. Das Gegenstück dazu heißt „Pflicht“. Wir sprechen ja auch von der „Schulpflicht“ und nicht vom „Schulzwang“. Impfen und Testen, um eine Seuche zu bekämpfen, die seit Monaten die halbe Welt lähmt – so etwas kann man nicht als ungerechtfertigt abtun.
Freie Meinungsäußerung
Und weil die Demonstranten auch gegen Gebote wie Maske tragen und Abstand halten eintreten, verstoßen sie selber „mehrfach gegen Corona-Maßnahmen“. Es gehört aber nicht zur freien Meinungsäußerung dazu, dass man sich nur an jene Gesetze und Verordnungen hält, die man persönlich gutheißt. Ich kann mein Auto auch nicht überall dort abstellen, wo mir das Parkverbot nicht gefällt. Das heißt: Ich kann schon, muss dann aber mit einer Strafe oder gar mit Abschleppkosten rechnen, in Graz geht es da um Riesensummen.
Sollte ich als kleiner Autofahrer schlechter behandelt werden als Demonstranten, die ausgelaugten Pflegekräften bildlich gesprochen ins Gesicht spucken, so verstieße das wohl gegen den Grundsatz „Gleichheit vor dem Gesetz“.
Zum "Spaziergang durch Deutschlandsberg"
"Deutschlandsberg steht auf", unter diesem Motto hat am 8. Jänner eine behördlich nicht angemeldete Versammlung stattgefunden. Dieser sogenannte "Spaziergang durch Deutschlandsberg" führte vom Bahnhof zum Hauptplatz.
Die etwa 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprachen sich dabei für Freiheit und Grundrechte und zugleich gegen Test- und Impfzwang im Zuge der Corona-Pandemie aus. Ohne große Vorkommnisse wurde von den Besuchern, die vorwiegend ohne Mund-Nasen-Schutz und zu geringem Abstand voneinander unterwegs waren, gegen die Maßnahmen der Regierung mobil gemacht. Da bei der rund zweistündigen Versammlung mehrfach gegen Corona-Maßnahmen verstoßen worden ist, sind laut Landespolizeidirektion Steiermark insgesamt 13 Verwaltungsanzeigen erstattet und mehrere Identitätsfeststellungen getätigt worden.
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