TDK Deutschlandsberg will Standort mit Medizintechnikprodukten stärken
Das TDK-Werk in Deutschlandsberg fertigt jährlich eine Million Keramikscheiben für Krebstherapien. In den nächsten Jahren sollen es deutlich mehr werden.
DEUTSCHLANDSBERG. Bisher ist das Deutschlandsberger TDK-Werk mit 950 MitarbeiterInnen vor allem auf die Automobilindustrie und die Industrieelektronik ausgerichtet. Mit der Medizintechnik soll künftig ein neuer, gefragter Zweig dazukommen: TDK will sein Geschäft mit Produkten für die Medizintechnik deutlich ausbauen, u.a. mit Keramikscheiben für Krebstherapien.
Serienfertigung in Deutschlandsberg
Die Keramikscheiben sind ein Beispiel für das Wachstum mit neuen Produkten auf Basis von Piezokeramik-Technologien. Diese Disks kommen in Geräten zum Einsatz, die die Teilung von Krebszellen durch schwache elektrische Wechselfelder unterbrechen. Die Scheiben werden im Werk Deutschlandsberg in vollautomatischer Serienfertigung entwickelt und gefertigt. Aktuell werden jeden Monat rund eine Million Scheiben produziert. Für die kommenden Jahre erwartet TDK eine deutliche Steigerung, weil die Keramikscheiben auch in der Therapie weiterer Krebsarten eingesetzt werden sollen.
Behandlung von Gehirntumoren
Derzeit werden damit PatientInnen mit Gehirntumoren behandelt. Dabei bekommen sie ein leicht tragbares, akkubetriebenes Steuergerät und vier Keramik-Gelpads, wofür TDK die neuen piezokeramischen Scheiben liefert. Das elektrische Wechselfeld wird über die Scheiben direkt an die Region im Kopf abgegeben, in der sich der Tumor befindet, ohne dass dafür ein medizinischer Eingriff erforderlich ist. So kann man auch während der Therapie bei möglichst geringer Beeinträchtigung mobil bleiben. "Unsere Keramik stellt einen sehr hohen Wirkungsgrad der Behandlung sicher", sagt Harald Kastl, Leiter der Business Unit Piezo Automotive Electronics/Industrial Electronics. "Wichtig ist außerdem, dass sich das Material nicht erhitzt, damit Patienten sich bei der Behandlung nicht die Haut verbrennen."
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