Bürgerinitiative gegen den Industriepark Koralm

Diese Unterschriftenlisten liegen derzeit in acht Gemeinden auf. Noch bis 16. Juni kann man dort unterschreiben und damit der Bürgerinitiative "Nein zum Industriepark Koralm" zu Parteistatus verhelfen.
  • Diese Unterschriftenlisten liegen derzeit in acht Gemeinden auf. Noch bis 16. Juni kann man dort unterschreiben und damit der Bürgerinitiative "Nein zum Industriepark Koralm" zu Parteistatus verhelfen.
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Seit mindestens zwei Jahren sorgt das im Bereich der Glitz-Alm geplante Pumpspeicherkraftwerk für heftige Diskussionen - vor allem bei den Grünen und sämtlichen Umwelt- und Naturschützern. Zunehmend macht sich auch Unruhe bei Grundstücksbesitzern bemerkbar, die ein Abgraben ihrer Grundwasser-Brunnen befürchten. Immerhin soll das Projekt mit 960 Megawatt Leistung das größte Pumpspeicherkraftwerk seiner Art in ganz Österreich werden, zumindest wenn es nach den Projektwerbern Alfred Liechtenstein und Peter Masser geht. Obwohl es noch vor einem Jahr nicht danach ausgesehen hat, wird jetzt allen Unkenrufen zum Trotz doch eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für dieses Projekt anberaumt, ein herber Rückschlag für die Intiatoren Alfred Liechtenstein und Peter Masser, denen auch bei dem geplanten Kleinwasserkraftwerk an der Schwarzen Sulm ein eisiger Gegenwind entgegenbläst.

Der Wind wird noch rauer

Um im Fahrwasser der UVP gleich noch schlagkräftiger ausholen zu können, hat sich erst vor zwei Wochen die Bürgerinitiative "Nein zum Industriepark Koralm"gegründet, eine parteilose, offenen Gruppe, die derzeit rund zehn Personen umfasst. "Ziel ist es, Einsicht in das Megaprojekt zu erhalten und somit die Bevölkerung über die Auswirkungen eines solchen Pumpspeicherkraftwerkes zu informieren", betont Andreas Mathauer aus Garanas/Schwanberg als Sprecher dieser neuen Bürgerinitiative.

200 Unterschriften nötig

Um Parteistatus und damit auch Akteneinsicht inklusive Einwendungs-Kompetenz zu erhalten, sind 200 Unterschriften nötig. Dafür werben jetzt die Vertreter der Bürgerinitiative mit Unterschriftenlisten, die in folgenden Gemeindeämtern aufliegen: Schwanberg, Wies, Deutschlandsberg, Frauental, St. Martin, St. Peter, Eibiswald und Pölfing-Brunn. Unterschreiben können Personen, die in den aufgelisteten Gemeinden ihren Hauptwohnsitz haben und dort auch wahlberechtigt sind.

Die Zeit rennt

Noch bis 16. Juni können Unterschriften geleistest werden. Und wenn die 200 Unterschriften beeinander sind, was dann? "Wir möchten Zugang zu den Projektakten erhalten und diese für die Bevölkerung verständlich aufbereiten. Die Leute sollen genau darüber informiert werden, was ein Pumpspeicherkraftwerk überhaupt ist und was so ein Mega-Projekt für die Natur bedeutet. Ich bezeichne es ja als riesige Stromhandelsmaschine", betont Mathauer.

Zu den Dimensionen

Bei dem geplanten Projekt handelt es sich um ein 960 Megawatt starkes Pumpspeicherkraftwerk im Gebiet der Koralm bei Schwanberg. Entstehen sollen zwei Speicherseen mit mehreren Millionen Kubikmetern Fassungsvermögen und einem Höhenunterschied von rund 600 Metern. Die Staumauern wären rund 800 Meter lang und 90 Meter hoch. An das Stromnetz könnte das Kraftwerk über die in der Nähe verlaufende 380-kV-Leitung angeschlossen werden.

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