Zukunft der Landwirtschaft: Steirischer Verein präsentiert neues Papier
STEIERMARK. Seit zwölf Jahren treffen sich im Ausseer Kreis, einer gemeinnützigen Organisation aus der Steiermark, junge, politisch aktive Menschen – darunter der Deutschlandsberger Niklas Lierzer, seit vier Jahren Geschäftsführer des Vereins. Eines der Hauptziele: Themen in Parlamente bringen, wie vor einigen Jahren ein Zukunftspapier zur Lehre.
Polit-Papier zur Landwirtschaft
Nach langer Vorarbeit präsentiert der Ausseer Kreis nun ein weiteres Positionspapier: "Zukunft.Land.Wirtschaft" soll ein Konzept zur Zukunft der heimischen Landwirtschaft im globalen Wettbewerb bieten. "Wichtig ist das Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um die heimische Landwirtschaft zu stärken", betont Christian Gaisberger, Präsident des Ausseer Kreises.
Daher nimmt man auch den Staat in die Pflicht, um rechtliche Rahmenbedingungen für Transparenz bei Herkunft (Ampelsystem) und Wertschöpfungsketten zu schaffen und die Thematik rund um Landwirtschaft und Ernährung im Schul- und Bildungsbereich stärker zu forcieren. Der Handel müsse sicherstellen, dass man dem Bedürfnis von immer mehr Kunden nach transparenter Information, beispielsweise über Transportwege, nachkommt. "Die Konsumenten haben ein Recht auf Transparenz. Vor allem beim Lebensmitteleinkauf sollen sie die Möglichkeit haben, sich bewusst für ein österreichisches Qualitätsprodukt zu entscheiden", betont Andreas Kühberger, obersteirischer Nationalratsabgeordneter und Mitglied im Ausseer Kreis.
Eine zentrale Forderung ist auch, das Unternehmertum in der Landwirtschaft stärker zu ermöglichen – da es als einzige Einkommensquelle oft nicht ausreicht. Bei der regionalen Wertschöpfungskette denkt das Konzept an Hofläden, gesunde Jause in den Gemeinden und den Tourismus: Der Landwirt soll als Kulturpfleger und -erhalter gewürdigt werden, etwa durch eine Kulturerhalterprämie statt Ausgleichszahlungen. Weitere Forderungen beinhalten eine flächendeckende digitale Infrastruktur auch in ländlichen Regionen, einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen und das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, das bis 2030 die Kapazitäten von Ökostrom ausbauen soll.
Als zentralsten Faktor im Komplex aus Landwirtschaft, Produktion und Konsument sieht der Ausseer Kreis den Menschen und dessen Bewusstsein für die Thematik. Es brauche nicht nur Landwirte mit Fachwissen und Innovationsgeist, sondern auch Konsumenten mit dem Bewusstsein, dass Qualität und hochwertige Tierhaltung einen Preis haben.
Das gesamte Papier mit den vier Themenblöcken Staat und Wirtschaft, Markt und Hof, Ressourcen sowie Gesellschaft und Bewusstsein können Sie hier lesen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.