Gebietsliga West
So ausgeglichen wie schon lange nicht mehr

Jeder kann jeden schlagen: Die Gebietsliga West ist heuer vielleicht so ausgeglichen wie noch nie. | Foto: Michl
4Bilder
  • Jeder kann jeden schlagen: Die Gebietsliga West ist heuer vielleicht so ausgeglichen wie noch nie.
  • Foto: Michl
  • hochgeladen von Simon Michl

Gleich zwei Teams sind in der Vorsaison aufgestiegen – wer sind jetzt die Titelfavoriten in der Gebietsliga West? Zum Saisonstart haben wir bei den Vereinen im Bezirk Deutschlandsberg nachgefragt.

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Schon nach zwei Runden gibt es mit Unterliga-Absteiger Dobl nur mehr ein Team ohne Punktverlust, vielleicht ein frühes Zeichen, wie ausgeglichen die Gebietsliga wieder ist – das vermuten auch die meisten Funktionäre und Trainer, bei denen wir zum Saisonstart nachgefragt haben.

Eibiswald will mehr

Eibiswald geht als heißer Tipp auf den Titel ins Rennen, nachdem man in der letzten Saison nur um einen Punkt den Aufstieg verpasst hat und sicher nicht schwächer geworden ist. Im Gegenteil: Neuer Kapitän ist Patrick Kolar Robnik, zuletzt zwei Jahre lang Stammspieler in der Regionalliga. Er wechselte mit 25 Jahren in die Gebietsliga nach Eibiswald, um mehr Zeit mit seinem vor kurzem geborenen Sohn verbringen zu können. Vorne holte man mit Michael Schauer einen Stürmer, der auch schon Regional- und Landesliga gespielt hat.

Weiterhin Schlüsselspieler beim SC Eibiswald: Marcel Vindis | Foto: Michl
  • Weiterhin Schlüsselspieler beim SC Eibiswald: Marcel Vindis
  • Foto: Michl
  • hochgeladen von Simon Michl

„Wir streben eine Top-3-Platzierung an, mit dem Ziel, im nächsten Jahr eventuell eine Liga höher zu spielen“, sagt Andreas Kohlberger. Er ist als sportlicher Leiter ebenso neu wie Cheftrainer Manuel Ernst (der den Sprung vom Jugend- in den Erwachsenenfußbal macht) und Co-Trainer Patrik Narath (der seine aktive Karriere beendet). „Die Vorbereitung ist grundsätzlich positiv verlaufen. Das neue Trainerteam hat unsere Mannschaft auf ein gutes Level gebracht“, so Kohlberger. Was schmerzt, ist der Ausfall von Kapitän Manuel Narath, der sich in einem Testspiel schwer verletzte und lange ausfällt. „Der gesamte Verein wünscht ihm eine rasche Genesung, dass er mit vollem Tatendrang retour kommt“, so Kohlberger.

Viele Wechsel bei Grenzland

Zum Saisonstart schaffte es Eibiswald, den Gemeinderivalen Grenzland genauso zu ärgern wie am vorletzten Spieltag der letzten Saison: mit einem späten Siegtor, diesmal war’s ein Eigentor in der 89. Minute zum 3:2. Die Grenzländer stehen noch ohne Punkte da, nach einem Sommer, in dem sich im Harrichstadion unweit der slowenischen Grenze wieder viel getan hat: zehn Zu- und zehn Abgänge beim Team von Dejan Planinsic.

Konstantes Wettmannstätten

Konstant im Liga-Mittelfeld hat sich Wettmannstätten etabliert, zuletzt auf Rang fünf. Reicht es heuer für den Sprung nach ganz oben? „Unser erstrangiges Ziel ist es, unser Spiel weiterzuentwickeln und zu verbessern“, sagt Trainer Thorsten Müller.

Gerhard Gasser geht in seine 20. Saison im Unterhaus. | Foto: UFC Wettmannstätten
  • Gerhard Gasser geht in seine 20. Saison im Unterhaus.
  • Foto: UFC Wettmannstätten
  • hochgeladen von Simon Michl

„Untergeordnet ist es natürlich ein Ziel, den Tabellenplatz des Vorjahres zu bestätigen und nach oben hin auszubessern. Aber wir sind überzeugt: Mit einem gutes Fußball und einer eingespielten Mannschaft folgt der Rest von allein.“ Tatsächlich hat sich die Mannschaft kaum verändert. „Wir konnten fast den gesamten Kader halten und die Neuzugängen haben sich schnell sehr gut ins restliche Team integriert.“

Verjüngtes Pölfing-Brunn

Pölfing-Brunn geht mit einer sehr jungen Mannschaft in die zweite Saison nach dem Abstieg, mit Matej Kreuch ist ein bekannter Name (früher Eibiswald, St. Peter und Hollenegg) neuer Trainer. An den Wiederaufstieg denkt man beim Gewerbe- und Arbeitersportverein noch nicht. „Unser Ziel ist mindestens ein gesicherter Mittelfeldplatz und wünschenswert wäre ein Platz unter den Top 4, damit wir im nächsten Jahr am Steirer-Cup teilnehmen können“, sagt Martin Teißl, seit dem Sommer neuer Obmann des Klubs.

Preding will von hinten weg

Für Preding ging’s die letzten Jahre immer gegen den Abstieg, heuer soll’s weiter nach vor gehen. „Unser Ziel ist es, dass wir im gesicherten Mittelfeld bzw. im vorderen Bereich der Tabelle zu finden sind“, gibt Obmann Bernhard Langmann aus. Mit Top-Transfer Urban Cander (lange Torjäger in Hengsberg) könnte das schon gelingen – ansonsten hat man auch einige Junge im Kader. „Außerdem wollen wir unsere Mannschaft als Gesamtes weiterentwickeln und zukunftsfit machen“, so Langmann. „In der Vorbereitung konnten wir auch im Bereich Zusammenhalt weitere Akzente schaffen und somit wurden auch die neuen Spieler sehr schnell integriert.“

Umbau in Stainz

Vieles ist auch in Stainz neu: Sportliche Leiterin ist Elisabeth Rechling, eine von wenigen Frauen auf dieser Position im Männerfußball, Trainer ist Michael Brezina, zuletzt bei den Kötz-Haus Ladies Preding. „Nach dem knappen Nichtabstieg ist viel Arbeit vom Vorjahr übrig geblieben“, so Brezina, der mehr als zehn neue Spieler im Kader hat. „Vom Obmann über die sportliche Leiterin bis hin zum Platzwart geht alles Hand in Hand, es ist sehr gut hier zum Arbeiten.“ Zuletzt holten die Stainzer trotz Rückstand und Platzverweis ein 4:4 in St. Martin: „Der Ausgleich in der letzten Minute hat gut getan, das sollte schon einen Schub geben.“ Brezina will aber noch die nächsten Spiele – alle gegen mögliche Titelkandidaten – abwarten. „Dann kann man schon sagen, wo es hingeht. Zwischen Platz sechs und acht wäre ein gutes Ziel im ersten Jahr. Dann könnte in Stainz schon mehr entstehen in den nächsten ein, zwei Jahren.“

St. Martin i.S. will voll angreifen

Neben Eibiswald oder Wettmannstätten wird auch St. Martin i.S. als Titelkandidat genannt – der Vorletzte der Vorsaison, der seit Oktober 2022 kein Spiel mehr gewonnen hat. Das soll sich komplett ändern: „Nach einer durchwachsenen Saison haben wir zehn neue Spieler, um in Zukunft in der Gebietsliga angreifen zu können“, sagt Obmann Marco Watz, der im Sommer (wie viele andere auch) aufgehört hat, nach 282 Spielen für seine St. Martiner.

Einer von mehreren Top-Transfers in St. Martin i.S.: Sebastjan Tuhtar (links) | Foto: Michl
  • Einer von mehreren Top-Transfers in St. Martin i.S.: Sebastjan Tuhtar (links)
  • Foto: Michl
  • hochgeladen von Simon Michl

Neu ist u.a. Unterliga-Torschützenkönig Darijo Dragosavac, der im zweiten Spiel gleich seinen ersten Hattrick erzielt hat. Dazu kommen erfahrene Gebietsligaspieler oder Top-Talent Elias Waltl aus St. Peter i.S. „Wir wollen in der neuen Saison angreifen und unser Ziel verfolgen, um in den nächsten Jahren in die Unterliga West aufzusteigen“, gibt Watz heuer einen Top-5-Platz als Ziel aus. In den nächsten drei Jahren will man dann definitiv in die Unterliga aufsteigen.

Das könnte dich auch interessieren:

Alle Transfers im Fußball-Unterhaus im Sommer 2023
Die Titelfavoriten sind heuer woanders zuhause
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.