Neuer Tourismusverband mit Kommission, aber ohne Vorsitzenden (plus Videos)

Die neue Kommission des Tourismusverbands Schilcherland Steiermark: neun gewählte Unternehmer und vier Bürgermeister.
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  • hochgeladen von Simon Michl

Der Tourismus traf sich in der Mitte – geographisch und personell. Im März beschlossen die beiden Tourismusverbände der Gemeinden Deutschlandsberg und Frauental sowie Stainz und St. Stefan sich aufzulösen und einen gemeinsamen Verband zu gründen. Das Land Steiermark als oberste Tourismusbehörde, Befürworter solcher zweckmäßigen Zusammenschlüsse, genehmigte die Fusion. In Bad Gams, also ziemlich genau in der Mitte der neuen Vermarktungsfläche, lud man Dienstagabend in Gamsbad, um den neuen Verband offiziell zu machen – und deren Vertreter zu wählen.

Sitz in Deutschlandsberg

Rund 1.500 Mitglieder zählt der neue Verband mit seinen vier Gemeinden. Freilich sind nicht alle zur Vollversammlung gekommen – sonst hätte man nach draußen zum Badesee übersiedeln müssen – aber es brauchte doch eine halbe Stunde länger als vorgesehen, um alle Stimmzettel auszuteilen. „Wir sind beschlussfähig“, durfte Josef Wallner als Bürgermeister der Sitzgemeinde die Mitglieder begrüßen. Dass der Sitz des Tourismusverbands Schilcherland Steiermark nun doch in der Bezirkshauptstadt Deutschlandsberg ist, war nicht immer klar: Auch Stainz hatte kurzzeitig Ansprüche darauf gemeldet.

Höhere Einnahmen in Stainz

Der neue Verband war aber auf Schiene und konnte nach den letzten Berichten der ehemaligen Vorsitzenden und Kassiere auch personell besetzt werden. Marianne Kiendl konnte von Jänner bis August 2018 Einnahmen des ehemaligen Deutschlandsberger Tourismusverbands in der Höhe von 63.000 Euro verkünden, bei 249.000 Euro an Ausgaben. Ewald Zarfl und Gerhard Prall nahmen mit dem Tourismusverband Stainz-Reinischkogel im selben Zeitraum 85.000 Euro ein, gaben aber nur 124.000 Euro aus. Die drei sind auch in der Kommission des neuen Verbands vertreten – im Gegensatz zu Barbara Spiz, die bislang Vorsitzende des Deutschlandsberger Tourismusverbands war. Sie stellte sich auf keiner Liste mehr zur Wahl.

Ausgeglichene Listen

Die Wahl wurde in drei Durchgängen abgehalten: für jede der drei Beitragsgruppen, die Mitgliedsbeiträge einzahlen (Beherbergungen, Gastronomie und restliches Gewerbe), gab es je zwei Wahlvorschläge. Eine „Kampfabstimmung“ zwischen den beiden ehemaligen Verbänden gab es aber nicht. Auf den meisten Wahlvorschlägen waren fast alle Gemeinden vertreten, die klare Mehrheit bekamen die ausgeglicheneren Listen – man traf sich in der Mitte.

Diese Personen sitzen in der Kommission des Tourismusverbands Schilcherland Steiermark:

Ewald Zarfl, Gasthof Schlosstoni, Stainz
Karl Kollmann, Burg Deutschlandsberg
Hubert Leitinger, Leibenfelder Stub’n, Deutschlandsberg
Gerd Jauk, Buschenschank Jauk, Deutschlandsberg
Franz Deutschmann, Hofkäserei Deutschmann, Frauental
Aloisia Kleindienst, Gästehaus Kleindienst, Deutschlandsberg
Marianne Kiendl, Unternehmensberatung, Deutschlandsberg
Gerhard Prall, Taxi-Mietwagen-Omnibus Prall, St. Stefan
Johann Pommer, Trafik Pommer, Deutschlandsberg
Weitere Mitglieder sind die Bürgermeister der vier Gemeinden (Josef Wallner, Bernd Hermann, Walter Eichmann, Stephan Oswald).

Vorsitzender fehlt noch

Vorsitzenden gibt es allerdings noch keinen: Da der Frauentaler Bürgermeister Bernd Hermann verhindert war, wurde die Wahl der Funktionäre verschoben. Diese muss aber in den nächsten zwei Wochen stattfinden. Danach geht es endgültig ans Arbeiten: Wie groß die Ersparnisse durch die Fusion wirklich sein werden, ist nämlich noch nicht klar.

Das sagen die Bürgermeister

Josef Wallner, Deutschlandsberg:

Walter Eichmann, Stainz:

Günter Steinbauer, Frauental (Vizebürgermeister):

Stephan Oswald, St. Stefan ob Stainz:

„Wir müssen auf jeden Fall in größeren Strukturen denken. Jede Region und jede Gemeinde hat ihre eigenen Reize, wie St. Stefan als größte Weinbaugemeinde der Weststeiermark. So können wir nun gemeinsam auftreten und zusammen vorhandene Ressourcen besser nutzen. Das heißt, wir können mit gemeinsamer Werbung viele Kosten einsparen, das ist für mich eigentlich der größte Vorteil der Fusion. Jetzt müssen wir zusammen etwas auf die Beine stellen.“

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