Viele Pendler, wenig Kinder: Der Bezirk Deutschlandsberg in Zahlen

Die Anzahl der Geburten im Bezirk Deutschlandsberg ist zurückgegangen – von 506 (2010) auf 435 (2014). | Foto: Bilderbox
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  • Die Anzahl der Geburten im Bezirk Deutschlandsberg ist zurückgegangen – von 506 (2010) auf 435 (2014).
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Wie lebt und arbeitet die Bevölkerung im Bezirk Deutschlandsberg? Statistiken mögen trocken erscheinen, doch einige Zahlen, Daten und Fakten über den Bezirk lassen tief blicken.

Mehr Frauen als Männer

So wird etwa auf den ersten Blick klar: Die Deutschlandsberger sind Pendler, jedenfalls sehr viele. Bei der letzten Zählung 2012 gaben 68 Prozent an, von ihrem Wohnort auszupendeln.

Insgesamt hat der Bezirk 60.404 Einwohner. Davon sind 30.618 Frauen – diese stellen damit die knappe Mehrheit (Männer: 29.786). Im Durchschnitt haben die Menschen hier auch recht viel Platz zum Leben: Pro Quadratkilometer gibt es 70 Einwohner. Allerdings sind nur 41 Prozent der Flächen dauerhaft besiedelt, in der Realität muss man sich also etwas enger zusammendrängen.

Weniger Junge, mehr Menschen über 65

Die Geburtenbilanz im Bezirk ist negativ: 2014 gab es 134 mehr Todesfälle als Geburten. Die große Mehrheit, über 60 Prozent der Bevölkerung, sind zwischen 20 und 65 Jahre alt.

Mit nur 18,7 Prozent unter 20 Jahren ist der Jugendanteil geringer als der Anteil der über 65-Jährigen (19,8 Prozent). Der Jugendanteil ist damit in den letzten fünf Jahren stetig gesunken (2011: 20,2 Prozent). Laut Prognosen des Landes Steiermark setzt sich dieser Trend fort. 2030 wird ein Jugendanteil von nur mehr 17,4 Prozent erwartet, während die über 65-Jährigen dann 26,6 Prozent der Bevölkerung stellen sollen.

Die Wanderungsbilanz 2014 fiel leicht positiv aus: Es sind 77 Menschen mehr in den Bezirk gezogen, als ausgewandert sind. Laut Prognose des Landes Steiermark soll die Bevölkerung im Bezirk bis 2030 um rund 2 Prozent wachsen.

Familie und Haushalt

Interessant auch ein Blick in die Familienstatistik: Insgesamt zählte der Bezirk bei der Zählung 2012 ganze 17.523 Familien. 69,4 Prozent waren Ehepaare. Der Anteil der Alleinerzieher (Ein-Eltern-Familien) betrug 15,3 Prozent und war damit geringer als 2001 (16,1 Prozent).

Arbeitslosigkeit: Jugendliche im Bezirk am stärksten betroffen

Im heurigen Juli gab es im Bezirk 1.793 Arbeitslose, das waren 11 Prozent mehr als im Juli des Vorjahres. Besonders starkt ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den jungen Menschen. Bei den unter 25-Jährigen waren im Juli 16,4 Prozent mehr Arbeitslose gemeldet als im Juli 2014.

Zwar ist die Arbeitslosigkeit in der gesamten Steiermark gestiegen, im Durchschnitt jedoch nur um 7,4 Prozent. Der Anstieg im Bezirk ist damit weit höher. Auffällig: Steiermarkweit gab es die größten Zuwächse bei den über 50-Jährigen (12,4 Prozent, Deutschlandsberg: 9,2 Prozent), während Jugendliche weniger stark betroffen waren (3,3 Prozent) als im Bezirk Deutschlandsberg.

Insgesamt war die Beschäftigung in den letzten 12 Monaten immer niedriger als im jeweiligen Monat des Vorjahres.

Wirtschaft wächst, Tourismus kämpft

Insgesamt gab es 2014 1.723 Betriebe im Bezirk. 271 davon wurden erst im Jahr 2014 neu gegründet. Von einem eher landwirtschaftlich geprägten Gebiet hat sich der Bezirk mittlerweile wegentwickelt. Fast die Hälfte aller Beschäftigten ist bereits im Produktionssektor tätig, die Industrie hat damit das Zepter übernommen.

Die satte Mehrheit der Unternehmen, nämlich 1.421, waren Kleinstbetriebe mit maximal 9 Beschäftigten. Auf diese Kategorie entfallen damit 19,6 Prozent aller Arbeitsplätze im Bezirk. Kein Vergleich zu den ganz Großen: Mit 34 Prozent tragen die nur 6 Großbetriebe im Bezirk (mehr als 250 Arbeitsplätze) die meisten Beschäftigten.

Während die Wirtschaft also ganz gut dasteht, kämpfen die Touristiker mit sinkenden Zahlen. Die Nächtigungen sind 2014 erstmals wieder zurückgegangen, nachdem die Jahre davor jeweils einen schönen Anstieg gebracht hatten. 2014 gab es 179.585 Nächtigungen bei einer Bettenanzahl von 3.652. Auch die Ankünfte sind um fast 6.000 auf 60.441 gefallen.

Dafür darf sich das Schilcherland rühmen, beliebt bei den eigenen Leuten zu sein: Nur rund 20 Prozent der Gäste kommen aus dem Ausland. Der Rest macht "Urlaub daheim". Im Schnitt bleibt jeder Gast drei Tage hier.

Und obwohl das Angebot im Sommertourismus mit Wanderwegen, Kulinarik-Highlights und Sehenswürdigkeiten weitaus breiter ausfällt, schafft der Wintertourismus beachtliche 32,7 Prozent Anteil am Tourismusjahr im Schilcherland.

Die Anzahl der Geburten im Bezirk Deutschlandsberg ist zurückgegangen – von 506 (2010) auf 435 (2014). | Foto: Bilderbox
Bus und Bahn gehören zum täglichen Pendlerleben vieler Deutschlandsberger. | Foto: GKB
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