Mit dem Fahrrad nach Pecsvarad

Johann Lendl erlernte die Berufe Mechaniker und Installateur, wechselte zur Gendarmerie, und war viele Jahre am Gendarmerieposten Kalsdorf tätig. Bis zur Pensionierung leitete er die Polizei-Dienststelle Hausmannstätten. Lendl machte sich einen Namen in der Stocksport-Jugendförderung, machte den Damen-Stocksport salonfähig und ist begeisterter Langstrecken-Mountainbiker. | Foto: Edith Ertl
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  • Johann Lendl erlernte die Berufe Mechaniker und Installateur, wechselte zur Gendarmerie, und war viele Jahre am Gendarmerieposten Kalsdorf tätig. Bis zur Pensionierung leitete er die Polizei-Dienststelle Hausmannstätten. Lendl machte sich einen Namen in der Stocksport-Jugendförderung, machte den Damen-Stocksport salonfähig und ist begeisterter Langstrecken-Mountainbiker.
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Johann Lendl machte als Obmann des ESV Hausmannstätten den Stocksport jugendfit. Auch wenn Stock und die Daube den 66jährigen seit Jahren begleiten, Lendl war früher Stürmer beim FC Ilz, spielte und verlor in der Jugend gegen den damaligen Leader Lapp-Finze Kalsdorf und hält sich am Fahrradsattel fit. Mit sechs ESV-Mitgliedern radelte er im Frühjahr von Hausmannstätten zur Partnergemeinde Pecsvarad/Ungarn, die Gruppe legte dabei 416 km in vier Tagesetappen zurück.

Seit 1994 pflegt Hausmannstätten eine Städtepartnerschaft mit Pecsvarad. Es ist eine gelebte Partnerschaft mit Schüleraustausch, Künstler stellen gegenseitig aus, und gibt es was zu feiern, besuchen die Partner einander. „Die Leute in Pecsvarad sind unglaublich gastfreundlich, diese Herzlichkeit haben wir bei unserer Radtour wieder eindrucksvoll erlebt“, sagt Lendl.

Gestartet wurde die Tour bei Regen in Hausmannstätten. „Das Wetter besserte sich aber bald, in Wolfsberg im Schwarzautal war es nur mehr windig, beim Etappenziel in Mursko Sredisce, einer Kleinstadt im Norden Kroatiens, schien die Sonne“. Mit 135 km am Sattel war Tag zwei bis Barcs/Ungarn die anstrengendste Tour. Am dritten Tag machten die Mountainbiker nach 95 km in Villany Halt. „Die Weinbauregion in Südungarn ist bekannt für die Sorte Blauer Portugieser“, erklärt Lendl. Noch heute leben hier Nachkommen der Donauschwaben, die nach den Türkenkriegen von Maria Theresia angesiedelt wurden. Einen Abstecher machte die Mountainbiker nach Geresdlak, die Partnergemeinde von Grambach. In Pecsvarad wurden die sieben Radler vom Bürgermeister und der deutschen Minderheitenverwaltung empfangen. „Bei der Herzlichkeit, die wir dort erfuhren, waren die Krämpfe in den Waden und die strapazierte Kehrseite rasch vergessen. Meine sechs Mitfahrer beschlossen sofort, nächstes Jahr wieder mitzukommen“, schmunzelt der pensionierte Inspektionskommandant der Polizei Hausmannstätten.

„In Pecsvarad sprechen viele Leute deutsch. Bereits im Kindergarten wird deutsch gesprochen, in der Schule ist Deutsch Pflichtgegenstand. Ich selber kann gerade einmal ungarisch grüßen und köszönöm (danke) und kérem (bitte) sagen“, outet sich Lendl. Mit gutem Willen funktioniert die Verständigung, und bei der Kulinarik spricht ohnedies der Gaumen. „Ich liebe ungarische Krautrouladen, gefüllt mit Fleisch, Zwiebel und Paprika“, schwärmt Lendl. Sind die Pecsvarader in Hausmannstätten, wird Wiener Schnitzel und Apfelstrudel aufgetischt.

Den Fahrradsattel tauscht Lendl Anfang August gegen Stock und Daube. „Unsere ESV-Jugend nimmt in Straßkirchen/Deutschland am Europa Grand Prix teil“, strahlt Lendl. Daumen halten heißt es für Fabian Fließer, Kilian Wade, Philipp Traunwieser und Matthias Zechner.

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