Expertentipp
Auch Langeweile kann krank machen
Höher, weiter, schneller: In unserer Zeit wird viel über Leistungsdruck und Überbelastung gesprochen – von der Gefahr, in ein Burnout zu rutschen und darunter zu leiden. Eher selten wird von "Boreout" gesprochen: wenn Menschen an anhaltender Langeweile leiden.
Depression entgegenwirken
Das Syndrom des Boreouts macht sich, ähnlich wie beim Burnout, durch Schlaflosigkeit, Herzrasen, Antriebslosigkeit und meistens durch Depressionen bemerkbar. Außerdem treten häufig Kopfschmerzen und Verdauungsprobleme auf, und die Infektionsanfälligkeit erhöht sich auffallend. Plötzlicher Arbeitsplatzverlust ohne Aussicht auf einen neuen Job, unvorbereiteter Pensionsantritt oder permanente Unterforderung am Arbeitsplatz sind die häufigsten Auslöser der Boreouts. Gerade jetzt, in Zeiten von Lockdowns, wo von heute auf morgen Arbeitsplätze verloren gehen können und man zuhause sozusagen eingesperrt wird, ist die Depressionsgefahr in Richtung Boreout enorm gestiegen. Mein Rat: Halten Sie Kontakt zu netten Menschen, versuchen Sie, dem Tagesablauf einen Sinn zu geben, indem Sie regelmäßig essen, Spaziergänge machen und etwas für Ihre Fitness tun. Langeweile ist nicht zu unterschätzen. Der Organismus leidet ebenso wie bei ständiger Überbelastung.
Kontakt:
Anna Katharina Lanz hilft als psychologische Beraterin in schwierigen Situationen oder wenn große Entscheidungen getroffen werden müssen. Sie arbeitet nach den Methoden der integrativen Gestalttherapie und der dialogisch-systemischen Familientherapie. Als WOCHE-Expertin steht sie unseren Lesern zur Seite.
Kontakt: anna.lanz@inode.at, 0660/222 6330;
Praxis: Hörgas 238, 8103 Gratwein-Straßengel
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