Bürger:innenbeteiligung
Deutschfeistritz strebt Ortskernbelebung an

Der Ortskern von Deutschfeistritz soll zukunftsfit werden. Deshalb werden auch die Gemeindebewohner:innen in den Prozess miteingebunden. | Foto: Harry Schiffer
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  • Der Ortskern von Deutschfeistritz soll zukunftsfit werden. Deshalb werden auch die Gemeindebewohner:innen in den Prozess miteingebunden.
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Die Marktgemeinde Deutschfeistritz strebt eine umfangreiche Ortskernbelebung an und die Bürger:innen werden direkt und aktiv in den Prozess miteingebunden. MeinBezirk.at hat mit Bürgermeister Michael Viertler über die Beweggründe und die Zukunftsvisionen gesprochen.

DEUTSCHFEISTRITZ. Ortskernbelebung ist ein Stichwort, das immer fällt, wenn es darum geht, ländliche Regionen zu (re-)vitalisieren. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden – wo dieses Vorhaben auch angestrebt wird – herrscht in Deutschfeistritz allerdings kein Leerstand. Trotzdem will man die Zukunft sichern.

Fragebogen für die Bedürfnisse

Direkt im Kern von Deutschfeistritz ist Geschichte noch immer spürbar. Und erlebbar. Rundherum gibt es daher so einige Gebäude, an denen schon länger aufgrund behördlicher Auflagen bauliche Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Etwa ein barrierefreier Zugang zur Apotheke oder die Erweiterung der Postannahmestelle. Diese Tatsache, und weil für Veranstaltungen die Verbesserung der Infrastruktur ohnehin angestrebt wurde, veranlasste die Gemeinde dazu, eine Neugestaltung des Zentrums zu planen. Dazu wurde ein Fragebogen erstellt, der an die Gemeindebewohner:innen ging.

"Unser Ausgangspunkt war: Wenn wir schon renovieren und umbauen müssen oder sollen, wo und wie können wir gleich die Frequenz erhöhen und das Leben und die Arbeit der Deutschfeistritzer schöner und einfacher machen", sagt Bürgermeister Michael Viertler. "Dazu braucht es Grundlagen. Wir haben weitergedacht und uns gefragt: Wie soll die Gemeinde gestaltet werden, um in Zukunft, so gut es geht, alle Bedürfnisse abdecken zu können?"

Bürgermeister Michael Viertler freut sich, dass es schon viel Feedback von den Deutschfeistritzer:innen gibt. | Foto: Gemeinde
  • Bürgermeister Michael Viertler freut sich, dass es schon viel Feedback von den Deutschfeistritzer:innen gibt.
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Kampf um einen Supermarkt

Die Struktur ist in Deutschfeistritz schon da. Entsprechend geht es darum, zu ergänzen. Ein Beispiel dafür ist ein Supermarkt, den sich ein Teil der Bewohner:innen schon lange wünscht. Platz ist vorhanden, so der Bürgermeister, allerdings in einer reduzierten Größenordnung. Die Lösung könnte ein Nahversorger sein, der auf gut 200 Quadratmetern die Produkte in den Regalen stellt, die etwa die Mühle, der Bäcker oder der Fleischer nicht anbieten können. 

Gerade beim Thema Regionalität und regional einkaufen ist Deutschfeistritz stolz auf sein Angebot:

"Wenn es geht, würden wir nur regional einkaufen. Aber ein kleiner Kreisler ist heute kaum noch möglich. Die Zeiten ändern sich und die Kunden haben andere Ansprüche. Wir wollen aber das, was wir haben, nicht verlieren. Es geht also darum, das Sortiment miteinander zu verbinden."

Das Sensenwerk erzählt Geschichte und gehört zum Ortsbild dazu. Historie soll mit der Zukunft verbunden werden. | Foto: RegionalMedien Steiermark
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Mobilität und Klimaschutz

Im Fragebogen wird auch dem Mobilitätsverhalten nachgegangen. So wird zu Beispiel gefragt: "Mit welchen Verkehrsmitteln sind Sie beim Einkaufen unterwegs?" oder "Was könnte/müsste/sollte verbessert werden, damit Sie (noch) öfters zu Fuß bzw. per Fahrrad ins Ortszentrum kommen?" Der Sinn dahinter ist klar zu erkennen: "Wir möchten den Verkehr im Kern nicht noch zusätzlich verstärken. Ideal wäre es also, Angebote zu schaffen, die mit möglichst wenig Fahrten mit dem Auto erledigt werden können. Ortskernbelebung ist nämlich auch ein Klimaprojekt", sagt Viertler.

Zusätzlich könnten mit mehr Möglichkeiten Arbeitsplätze geschaffen werden. "Wir haben schon viel Rückmeldung bekommen. Auch Kritik. Aber das ist gut so, denn dann können wir daran arbeiten. Unser Ziel muss sein: Im Ort leben, arbeiten und konsumieren."

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