Gebunden statt nur bündig
Auf der Frankfurter Buchmesse machte mich das Gewimmel Abertausender Bücherwürmer vollkommen wurlat. Unvorstellbare Besuchermassen wälzten sich durch die Gänge der Ausstellungshallen. Facebook ist ganz offensichtlich doch nicht das einzige Buch, das noch gelesen wird.
Buchhändler haben sich Sorgen gemacht, E-Reader könnten das gute alte Bündel Papier vom Markt verdrängen. Doch das Buch ist kein Auslaufmodell. Ganz im Gegenteil und paradox: Die Digitalisierung spielte der gedruckten Form quasi in die Hände. Angesichts ihrer Primitivität generierten E-Books auch bei jungen Menschen wieder Lust auf erlesene Unterhaltung und Information in gebundener statt in gebündelter Form.
E-Book-Lesegeräte waren im Vorhinein zum Scheitern verurteilt. Zu sehr ist das zeremonielle Lesen Teil der Kultur eines jeden Landes dieser Welt. Und Facebook: Noch ist der Wurm nicht drin. Aber der Absturz kommt bestimmt.
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