Jägerschaft sorgt für Sicherheit auf Straßen

Alfred Fürst, Erich Gosch und Günther Hermann zeigen auf Höhe der Widmoser-Einfahrt die neu montierten Wildwarnreflektoren. | Foto: Edith Ertl
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Die Jagdstatistik verzeichnet auf steirischen Straßen jährlich 7.000 Unfälle mit Rehen. In Feldkirchen verendeten im Vorjahr sechs Rehe bei Autounfällen. Zum Glück kam es zu keinem Personenschaden, aber die Sachschäden waren enorm, weiß der Obmann der Jagdgesellschaft Feldkirchen Günther Hermann. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde installierten Feldkirchens Jäger jetzt Wildwarnreflektoren und entschärfen damit eine Gefahrenquelle.

Man möchte es nicht glauben, dass auf der stark frequentierten Verbindungsstraße von Kalsdorf nach Feldkirchen (B67 alt) Wildwechsel stattfindet. Das Wild sucht in Ballungsräumen die letzten freien Flächen. So auch auf der Triesterstraße im Gebiet zwischen Hohlweg (Nähe Ortsgrenze Kalsdorf) und Siegfried-Markus-Gasse. Hier haben Feldkirchens Jäger und die Mitarbeiter vom Bauhof blau genoppte Wildwarnreflektoren angebracht, die von der Gemeinde finanziert wurden. „Das ist uns wichtig, weil es den Verkehr ein wenig sicherer macht und das Wild schützt“, sagt Feldkirchens Bgm. Erich Gosch.

Um die Zahl der Wildunfälle nachhaltig zu reduzieren, wurde 2014 das Projekt Wildtierschutz und Verkehrssicherheit gestartet und eine Kooperation zwischen dem Land Steiermark, der Landesjägerschaft und der Universität für Bodenkultur ins Leben gerufen. Damit will man auch Erfahrungswerte in der Unfallprävention sammeln. In dieser Zeit wurden 410 Kilometer gesichert, 115 davon im heurigen Jahr. „Ganz ausschließen kann man Wildunfälle nicht. Aber dort, wo wir Wildwarnreflektoren angebracht haben, gingen die Unfälle mit Rehwild um bis zu 70 Prozent zurück“, sagt Alfred Fürst von der Landesjägerschaft. Wie in Feldkirchen, setzte dieses Projekt im heurigen Jahr auch die Jägerschaft in Hart bei Graz, Schrems bei Frohnleiten, Graz-Gösting und Stiwoll um.

Um sukzessive die Wildunfall hot-spots auf steirischen Straßen zu entschärfen, wird das Projekt auch in 2020 fortgesetzt. Bei Interesse ist mit Projektleiter Wolfgang Steiner/Boku Kontakt aufzunehmen (wolfgang.steiner@boku.ac.at). Indes hat die Jägerschaft in Feldkirchen bereits mit der Wildfütterung begonnen. Es ist der „Ernteschock“, der dem Wild zusetzt. Den Jägern macht ein anderes Problem zu schaffen. „Hunde gehören im Revier ausnahmslos an die Leine“, sagt Fürst und meint damit auch jene, die laut Hundebesitzer keiner Fliege was zuleide tun. Wer das Leid von gehetzten und gerissenen Rehen kennt, weiß über den Urinstinkt, der auch noch in jedem kleinen Mops steckt.

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