Neues Leben für den Luckenbauerhof gesucht

- Hier atmet alles Geschichte. Wird aber nicht bald saniert, droht dem Luckenbauerhof der Verfall.
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Könnten seine Mauern sprechen, der Luckenbauerhof am Fuße des Straßengler Kirchbergs hätte viel aus seiner fast 500-jährigen Geschichte zu erzählen. Einst schützte der Bauernhof seine Bewohnerinnen und Bewohner vor Wind und Wetter und ernährte Generationen von Menschen.
GRATWEIN-STRASSENGEL. Durch Erbteilungen und Verkauf ist das Anwesen klein geworden, bis das Grundstück samt Hof und Scheune an die Wohnbaugruppe Ennstal verkauft wurde. Jetzt modert das Stück Zeitgeschichte vor sich hin.

- Für den Luckenbauerhof, einem der ältesten Gebäude in Straßengel, ist es fünf vor zwölf.
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Noch bevor die Bagger auffuhren, wurde der Luckenbauerhof unter Denkmalschutz gestellt, nicht aber das angrenzende Wirtschaftsgebäude, das wurde abgetragen. Bis in die 1950er-Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde der Hof bewirtschaftet und Kühe, Schweine, Hühner, Schafe und ein Pferd gehalten. Zur Straße hinunter befand sich ein Obstgarten, zum Bauernhaus gehörte auch ein kleines Weingut in Thal.
Von historischem Wert ist ein Deckenmedaillon in der guten Stube mit den christlichen Initialen IHS. Außen zeigt sich der Luckenbauerhof aber in einem erbärmlichen Zustand: der Verputz ist teilweise abgeschlagen, Fensterbalken hängen schief am Rahmen, am Dachfirst fehlt so mancher Ziegel, Eisen rostet vor sich hin.
Moderner Wohnbau rundherum
2014 entstand auf dem Areal moderner Wohnbau. Die Ennstaler bauten drei mehrgeschossige Häuser um das denkmalgeschützte Bauernhaus herum. Unterhalb der Kirche von Straßengel entstanden so 29 Mietwohnungen mit Kaufoption, die vor allem für junge Familien zur neuen Heimat wurden. Als würde sich der Luckenbauerhof seines heruntergekommenen Aussehens schämen, duckt sich das einst mächtige historische Gebäude in Anbetracht der haushoch überlegenen Nachbarschaft und hofft auf bessere Zeiten. „Wir haben mit dem Denkmalamt viele Gespräche geführt, wie wir das Haus sanieren können“, sagt Ennstal- Vorstandsdirektor Wolfram Sacherer.

- Das Stuck-Medaillon auf der Decke im Wohnzimmer ist von historischem Wert.
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Es gab auch schon Interessenten für die Nutzung, die aber wieder abgesprungen sind. Gerüchte, man würden den Hof verfallen lassen, dementiert er. „Auf jeden Fall wollen wir den Luckenbauerhof erhalten“, bestätigt Sacherer. In Abhängigkeit eines neuen Verwendungszwecks will die Wohnbaugruppe den alten Hof sanieren. „Vom Bioladen bis zum Notariat, wir sind für alles offen“, sagt Sacherer und zieht das Haus auch für Gemeinschaftsräume für die angrenzenden Bewohner am Kirchberg in Betracht.
- Wer in den Luckenbauerhof einziehen will und ihm nachhaltig neues Leben einhauchen möchte, wende sich an Peter Steiner jun./Wohnbaugruppe 03612-273-211.
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