Murfähre treibt nicht den Bach hinunter
Die für den kleinen Grenzverkehr und Tourismus wichtige Fähre bleibt erhalten.
Ja, das waren noch Zeiten in der Monarchie. Zumindest für den Schiffsverkehr auf der Mur. Damals, als noch auf beiden Seiten der Mur Steiermark war, verkehrten im jetzigen Grenzabschnitt fünf Schiffsverbindungen. Übrig blieb davon die Rollfähre von Weitersfeld nach Sladki Vrh oder Holdeneck, wie es in früheren Zeiten auch genannt wurde.
1990 schien es mit dieser Verkehrsverbindung, die vor allem für den kleinen Grenzverkehr wichtig war, zu Ende zu gehen. Zwei Faktoren retteten diese Sehenswürdigkeit. Einerseits die verbesserten bilateralen Beziehungen, andererseits der stark boomende Radtourismus. 1992 wurde dieser Grenzübergang nämlich auch für Fußgänger und Radler geöffnet. Die Fähre kann übrigens auch Kraftfahrzeuge transportieren. In Betrieb ist sie von März bis November.
Mittlerweile ist wieder viel Wasser die Mur hinuntergeflossen und hat auch seine sichtbaren Spuren an der Fähre hinterlassen. „2001 wurde die Rollfähre zwar saniert, jetzt ist sie wieder in einem sehr mitgenommenen Zustand, der eine Generalsanierung notwendig macht“, erzählt Bezirkshauptmann Alexander Majcan, als er an der Spitze einer 200-köpfigen Radfahrergruppe bei der Sternfahrt zur Messe in Gornja Radgona die Mur hinunterradelt und den Fluss in Weitersfeld mit der Fähre überquert.
Projektträger für die Sanierung ist der Wasserverband Radkersburg mit Obmann Dietmar Tschiggerl. „Diese touristische, aber auch für den kleinen Grenzverkehr bedeutsame Infrastruktur stellt ein wesentliches Angebot in der Region dar. Das Projekt dient der Erneuerung zur Sicherstellung dieses Angebotes“, beschreibt der Halbenrainer Bürgermeister die Ziele des Projektes. Die Mittel dazu werden zu 80 Prozent über ein EU-Förderprogramm zur Verfügung gestellt. Auch Edvard Cagran, Bürgermeister der Gemeinde Sentilj auf der slowenischen Seite, ist froh, dass diese Verbindung erhalten bleibt.
walter.schmidbauer@aon.at
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