Heimischer Genuss an den Festtagen
An Weihnachten, dem Fest der Traditionen, wird auch in der Küche meist auf altbewährte Gerichte gesetzt.
Der Genuss steht für viele Menschen an den Feiertagen im Mittelpunkt. Beim Essen geht es dabei um viel mehr, als nur den Hunger zu stillen. Es sind Rituale, denen teilweise schon das ganze Jahr über entgegengefiebert werden. Im Kreise der Familie oder liebsten Freunde an einem weihnachtlich gedeckten Tisch zu speisen ist eine wunderbare Möglichkeit, Zeit miteinander zu verbringen. Auch wenn die Feiern heuer deutlich kleiner ausfallen werden, soll das dem Genuss keinen Abbruch tun.
Das Ende der Fastenzeit
Was die Auswahl des Menüs angeht, sind die Steirerinnen und Steirer nicht sonderlich experimentierfreudig. Deshalb landet bei vielen Familien an den Weihnachtsfeiertagen Jahr für Jahr das gleiche Festtagsmenü auf den Tellern. Da der Advent in der katholischen Kirche ursprünglich eine Fastenzeit war und bis zur Christmette am 24. Dezember dauerte, sind das am Heiligen Abend meist keine allzu üppigen Speisen. Es werden oft kalte Platten oder Würstel kredenzt, aber auch der heimische Karpfen hat seine Tradition. Er scheint dem in der Fastenzeit nicht erlaubten Fleisch geschmacklich sehr nahe zu kommen und wird damals wie heute gerne genossen. Die eigentliche Schlemmerei beginnt deshalb für viele erst mit dem Christtag beziehungsweise dem Stefanitag.
Fisch hat Tradition
Beim ersten steirischen Zwei-Hauben-Koch Willi Haider wird am Weihnachtsabend Karpfen zubereitet. "Den kaufe ich schon seit Jahren beim Fischzüchter meines Vertrauens und serviere die Filets paniert mit Kartoffelsalat als Beilage", so die Koch-Legende. Das beliebte Gericht lässt sich gut vorbereiten und muss dann nur mehr im Öl frittiert werden.
Regionale Gerichte
Generell wird an den Feiertagen gerne aufgetischt, was sich gut vorbereiten lässt. "Eine Mostschaumsuppe mit Sternanis, Scheiterhaufen auf Himbeermark, eine Weihnachtsgans oder verschiedenste Braten eigenen sich nicht nur deshalb perfekt als Festtagsessen", führt Haider fort. Generell ist es wichtig, bei den Zutaten auf Qualität, Regionalität und auf die Menge zu achten. "Ich bin und war schon immer ein großer Freund der heimischen Küche und achte auch penibel darauf, so wenig Lebensmittel wie möglich wegzuwerfen", berichtet der leidenschaftliche Koch. So werden bei Haider nach dem Genuss einer Gans oder eines Huhns die Knochen des Geflügels samt Haut ausgekocht. Die daraus entstandene Brühe wird mit Einbrenn, Gewürzen, dem übrig gebliebenem Fleisch und Gemüse verfeinert, und am nächsten Tag als Suppe kredenzt.
Verwöhnen lassen
Wer den Kochlöffel an den Feiertagen gänzlich in der Schublade lassen möchte, kann sich auch von der steirischen Gastronomie verwöhnen lassen. "Mein Cordon Bleu hole ich immer beim Wirten aus der Region und das genieße ich dann umso mehr", gibt selbst Haubenkoch Haider zu. Egal, ob abgeholt, vor Ort verspeist oder selbst zubereitet – an heimischem Fleisch, Wild, Fisch und Gemüse führt, wenn es um Geschmack geht, kein Weg vorbei, und das gilt an den Weihnachtsfeiertagen ganz besonders.
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