Murfeld
Anrainer rätseln über Schotter-Fahrbahn in geteilter Mur
Am südlichsten Zipfel von Graz bietet sich derzeit ein ungewohnter Anblick: Aufgrund von Baggerarbeiten ist die Mur derzeit in zwei geteilt.
GRAZ/GÖSSENDORF. Da staunte eine Gruppe Spaziergängerinnen nicht schlecht, als sie unlängst nach längerer Absenz im Grazer Süden eine "geteilte Mur" vorfand. Weil eine direkte Kundmachung über das Vorhaben an Anwohnerinnen und Anwohner ausgeblieben war, hatten bereits zuvor Gerüchte über einen neuen Kraftwerksbau die Runde gemacht. Dass man seitens des Verbunds bereits seit Dezember an der Beseitigung von eingeschwemmten Schotter sowie einen Hochwasserschutz für die ökologisch wertvolle Flachwasserzone an den Auwiesen – samt Fliegerbombenfund – arbeitete, war anscheinend nicht zu allen Grazerinnen und Grazern durchgedrungen.
Anderer Erklärungsversuch: Viele waren schlichtweg von dem Ausmaß überrascht. Immerhin ist in der Mur seit kurzem Höhe Neudorfer Straße in Richtung Gössendorfer Staustufe eine aufgeschüttete Schotterbank, die ausreichend Platz für Lastwägen und Bagger bietet, zu bestaunen. Dass im es im Zuge der Arbeiten zu Lärmbeschwerden durch Anrainerinnen und Anrainer kam, bestätigt der Liebenauer Bezirksvorsteher Karl Christian Kvas, der in Richtung der Kraftwerksbetreiber appelliert, künftig bei derartigen Großprojekten eine Kontaktstelle einzurichten.
Bauarbeiten bis in den März
Das 2012 in Betrieb genommene Kraftwerk Gössendorf südlich von Graz war das erste der neuen Gemeinschaftskraftwerke von Verbund und Energie Steiermark an der Mur. Mit der Errichtung wurde auch die Flachwasserzone Auwiesen im Altarm Thondorf geschaffen. Der Altarm ist mit der Mur verbunden. Um ein Trockenfallen der Flachwasserzone etwa bei Stauspiegelabsenkungen im Zuge eines Hochwassers zu vermeiden, wird im Mündungsbereich des Altarms zur Mur eine etwa 30 Meter lange Schwelle errichtet.
Für den Zeitraum der Bauarbeiten, die bis in den März dauern werden, muss der Wasserspiegel im Kraftwerksbereich Gössendorf um einige Meter abgesenkt werden. Im abgesenkten Stauraum der Mur werden parallel zu den Baumaßnahmen im Bereich der A2-Autobahnbrücke sogenannte Sedimentbaggerungen durchgeführt. Währenddessen bleibt der Radweg am linken Murufer gesperrt und wird umgeleitet.
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