Bilanz der Oberlandler Graz: Hilfsbedürftigkeit steigt enorm

- Karitativer Einsatz: Oberlandler-Obmann Klaus Weikhard
- Foto: Jorj Konstantinov
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Der karitative Verein der Oberlandler Graz verzeichnet heuer die stärkste Nachfrage nach Unterstützung.
Das Jahr 2020 ist kein einfaches – darin sind sich alle einig. Besonders hart trifft es aber jene, die es bereits vor der Coronakrise schwer hatten. Dieser Umstand spiegelt sich auch in der Bilanz der Oberlandler Graz wider, die heuer ein Rekordjahr an Unterstützungsanfragen verzeichnen. Obmann und Zoagabauer Klaus Weikhard führt für die WOCHE aus, in welchen Bereichen die meiste Hilfe benötigt wird, und verrät, wie jeder Grazer Menschen in Not helfen kann.
Über 200 Fälle in einem Jahr
"Unser Berichtsjahr geht von Oktober bis Oktober, also haben wir in unserem Tun bereits seit März die Coronakrise zu spüren bekommen", sagt Weikhard. So konnten die Oberlandler, die kürzlich mit dem Rechtsanwalt Georg Wielinger einen neuen Bauern aufgenommen haben, seit Oktober 2019 in Summe über 200 Fälle im Wert von mehr als 100.000 Euro bearbeiten.
"Bei uns kümmert sich jeder Bauer persönlich um die ihm zugetragenen Fälle und die Hilfe kommt zu 100 Prozent an. Alle Spenden gelangen direkt an die Bedürftigen, wobei auch hier alles genau überprüft wird. Gemeinsam mit den Personen, die uns kontaktieren, suchen wir nach der optimalen Lösung für sie", berichtet der Zoagabauer über die Vereinstätigkeit. Die mit Abstand häufigsten Anfragen betreffen den Wohn- oder Kleidungssektor. "Erst kürzlich konnten wir einer Dame mit einem neuen Kühlschrank, einer neuen Couch und einem neuen Bett aushelfen, die krankheitsbedingt nicht dazu in der Lage war, sich die Dinge selbst anzuschaffen. Auch einer alleinerziehenden dreifachen Mutter konnten wir mit dem Kauf eines neuen Schreibtisches und Sessels sowie Kleidung für ihre Töchter unter die Arme greifen", beschreibt Weikhard, dass die Notsituationen ganz unterschiedlich sind, weshalb auch jeder Fall persönlich und individuell bearbeitet wird.
Jeder kann einen Beitrag leisten
Einen Großteil ihrer Spenden lukrieren die Oberlandler durch ihren Kirtag und den traditionellen Oberlandler-Ball. Aufgrund der Corona-Bestimmungen finden beide Veranstaltungen jedoch nicht statt, weshalb sie die Grazer darum bitten, mit einer Spende ihre Vereinstätigkeit zu unterstützen. Gegen eine freiwillige Spende schicken die Oberlandler dann gerne auch ihren aktuellen Jahresbericht zu. "Für die Zeit nach Corona haben wir schon ganz viele Ideen, wie wir noch präsenter und interaktiver für Mitbürger in Notsituationen da sein können", macht Weikhard auf die weiteren Aktivitäten der Oberlandler neugierig. Aber bis dahin gibt er ein herzliches "Oberlandler G'sund" mit auf den Weg.
Oberlandler Graz
Wer Hilfe benötigt, kann die Oberlandler unter stube@oberlandler.at kontaktieren. Auch Spenden an die "Kindlkassa", egal in welcher Höhe, sind willkommen: IBAN: AT23 3836 7000 0051 2004

- Gründung 1883: Die Oberlandler Graz helfen seit 137 Jahren.
- Foto: KK
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