Caritas-Direktor Herbert Beiglböck: "Ein Sozialjahr ist für die Gesellschaft wichtig"
Caritas-Direktor Herbert Beiglböck begrüßt die Diskussion um ein verpflichtendes Sozialjahr für alle.
Großes Echo hat der Vorstoß von Diakoniewerk Steiermark-Leiterin Claudia Paulus in der letzten WOCHE-Ausgabe über ein verpflichtendes Sozialjahr für alle ausgelöst. Darin appelliert Paulus, darüber zu diskutieren, ob aus der Freiwilligkeit eine Verpflichtung werden solle, in der sich junge Männer und Frauen in den Dienst der Allgemeinheit stellen.
Nun bekommt sie Rückenwind von Caritas Steiermark-Direktor Herbert Beiglböck, der darin auch nur positive Aspekte sieht.
Demokratiepolitisch wichtig
"Wir sollten in jedem Fall über ein verpflichtendes Sozialjahr für alle diskutieren", leitet Beiglböck ein. Er betont, dass die Erfahrungen in diesem Jahr Lern- und Übungsfelder sein können, wo "junge Menschen sehen, wie die Gesellschaft funktioniert".
Zudem hätte ein Pflicht-Sozialjahr gute Auswirkungen auf die Weiterentwicklung der Demokratie. "Wenn populistische Tendenzen in europäischen Gesellschaften weiter steigen, wäre das Sozialjahr ein Element, mit dem wir diesen Entwicklungen entgegensteuern könnten. Wir könnten zeigen, wie wichtig es in einer Gesellschaft ist, füreinander da zu sein und auf andere zu schauen", hebt der Caritas-Direktor das demokratiepolitische Motiv in den Vordergrund.
Auch Träger sind gefragt
Die Caritas Steiermark beschäftigt derzeit etwa 2.100 hauptamtliche Mitarbeiter, hat 115 Zivildiener und kann auf die Hilfe von etwa 10.000 Freiwilligen zurückgreifen. "Wir als Träger und Partner müssen die Tätigkeiten für die jungen Menschen interessant und vielfältig gestalten und ihnen so näherbringen, welchen Wert es hat, sich für andere einzusetzen", zeigt sich Beiglböck aufgeschlossen.
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