"Graz braucht ein Leitsystem für seine Sehenswürdigkeiten!", fordert Joanneum-Boss Wolfgang Muchitsch.
Irrwege der Touristen in der Innenstadt sollen so der Vergangenheit angehören.
"Graz braucht ein Tourismus-Konzept für die Zukunft", forderte Hubert Pferzinger in unserer letzten Ausgabe. Der Hotelier appellierte an die Stadt-Verantwortlichen sich nicht auf den Lorbeeren und die erstmalige Überschreitung der Eine-Million-Besucher-Marke aus dem Vorjahr auszuruhen und gemeinsam mit Land, Handel und Tourismus ein Konzept für die nächsten Jahre und Jahrzehnte auszuarbeiten.
Joanneum-Direktor Wolfgang Muchitsch nimmt diesen Ball nur zu gerne auf. "Graz braucht einfach ein Leitsystem für seine Kulturstätten, für seine Sehenswürdigkeiten", wird der Boss des Universalmuseums auch gleich konkret.
Aktuell finden ja viele am Hauptplatz ankommende Touristen nicht einmal ins nur wenige Meter entfernte Joanneumsviertel oder zum Schloßbergplatz. "Bei mir fragen täglich Touristen ins Geschäft hinein, wie sie denn zur Schloßbergbahn kommen – da muss endlich eine ordentliche Beschilderung her", spricht auch Manfred Prassl, Taschen- und Ledergeschäft Vörösmarty, aus Erfahrung.
Konzept steht bereits
Laut Muchitsch ist zumindest ein erster Schritt auch bereits getan: "Wir haben diesen Wunsch seit Jahren mehrfach an die Stadt herangetragen – gemeinsam mit dem Graz Tourismus haben wir in mehreren intensiven Arbeitssitzungen ein Grundkonzept entwickelt, das mittlerweile auch den Stadtpolitikern vorliegt und von ihnen begrüßt wird."
Die Sinnhaftigkeit eines solchen Leitsystem wie in vielen anderen europäischen Städten steht für ihn außer Frage. "Uns wurde auch glaubhaft versichert, dass ein Leitsystem realisiert wird, sobald es die finanziellen Rahmenbedingungen erlauben."
Bleibt also nur zu hoffen, dass die Irrgänge der Touristen in der Grazer Innenstadt bald der Vergangenheit angehören.
Was die Politik zum Thema sagt, können Sie hier lesen.
WOCHE Wissen
Ein Leitsystem für Touristen kennen wir aus Metropolen wie Rom oder London – Sehenswürdigkeiten sind dort so fast nicht zu verfehlen. In Wien hat man im vergangenen Jahr begonnen, ein neues Leitsystem für Fußgänger zu installieren – die Info-Tafeln sollen da vorrangig an den bis 2018 fertiggestellten "Fußgänger-Highways" (inklusive breiterer Gehsteige, Trinkbrunnen und sicherer Querungen) aufgestellt werden.
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