Vorbild Wien: Graz prüft Gratis-Hausbesuch von Hebammen

Babyglück: Viele Mütter nehmen die Leistungen der Hebammen in Anspruch, wünschen sich aber auch Hausbesuche.  | Foto: Luna/Fotolia
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Gratis-Hausbesuche von Hebammen gibt es in Wien. Auch Graz zeigt Interesse und prüft den Vorschlag.

Eine Schwangerschaft verändert das ganze Leben: Viele Neuerungen treten ein und neben regelmäßigen medizinischen Checks spielt die Geburtsvorbereitung eine wichtige Rolle. Die Hebammen bieten hier viel Service und Beratung für werdende Mütter und nehmen sich Zeit für ihre Fragen. In Wien gibt es Hausbesuche der Hebammen, die für Schwangere kostenlos sind. Die WOCHE fragt nach, ob dieses Service auch in Graz umsetzbar wäre.

Risiko und sozial schwach

Für risikohohe und sozial schwache Schwangere stellt die Magistratsabteilung 15 der Stadt Wien Hausbesuche und Betreuung der Hebammen kostenlos zur Verfügung. Freiberufliche Hebammen sind davon nicht umfasst und das Angebot ersetzt auch nicht den Besuch im Wochenbett, der für alle kostenlos ist. Die steirischen Mütter nehmen gerne die Dienste der Hebammen in Anspruch, jedoch ist es schwierig, sozial schwache Mütter zu erreichen. "Schwangere sind bereit, für die Dienste der Hebammen zu bezahlen. Kostenlose Angebote werden aber auch nicht immer in Anspruch genommen", erzählt Silke Gatterer, die steirische Hebammenvertreterin und meint weiter: "Hebammen mit Kassenvertrag besuchen junge Mütter kostenlos, bei jenen ohne Kassenvertrag wird ein Teil der Kosten von der Sozialversicherung übernommen." Die Idee aus Wien findet sie gut, jedoch stellt sie die Frage nach der Machbarkeit und Finanzierung.

Städtische Angebote gefragt

Genau diese Punkte werden von der Stadt Graz derzeit geprüft. "Die Idee ist spannend und wir stehen gerade in Austausch mit unseren Kollegen aus Wien", heißt es aus dem Büro von Jugendstadtrat Kurt Hohensinner. Auch Fragen der Zuständigkeit müssen zuerst geklärt werden.
Aus dem Amt für Jugend und Familie wird bestätigt, dass die Hebammenberatung im Rahmen des Mutter-Kind-Passes zwischen der 18. und 22. Schwangerschaftswoche immer gratis ist, aber auch nicht intensiv in Anspruch genommen wird. Das Jugendamt hat einige Serviceangebote für werdende Eltern, ergänzt wird das städtische Angebot durch den "klassischen" Geburtsvorbereitungskurs des Gesundheitsamtes. Dieser ist – im Gegensatz zu Wien – kostenlos. „Die Angebote des Gesundheitsamtes sind sehr beliebt und so gut wie immer ausgebucht. Es wäre dringend nötig, die Angebote für werdende Mütter auszuweiten. Wir hoffen, dass wir im Zuge des Gesundheitsjahres dafür erforderliche Mittel zugestanden bekommen", sagt Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer im Hinblick auf das Gesundheitsjahr 2019.

Babyglück: Viele Mütter nehmen die Leistungen der Hebammen in Anspruch, wünschen sich aber auch Hausbesuche.  | Foto: Luna/Fotolia
Hebamme Silke Gatterer: "Die Hebammenberatung im Mutter-Kind-Pass ist ein kostenloses Angebot für jede Schwangere." | Foto: meinbezirk
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