Wan Jie Chen zum Coronavirus: "Es besteht kein Grund zur Sorge"
Konfuzius-Institut-Leiter Wan Jie Chen ist seit dem Coronavirus vermehrt Drehscheibe für Anfragen aus China.
Die weltweite Medienlandschaft scheint nur noch ein Thema zu haben: das Coronavirus. Die Verdachtsfälle häufen sich, auch die Todesfälle steigen. Immer mehr Menschen meiden Reisen nach China, auch etliche Fluglinien bieten keine Verbindungen mehr dorthin an. Wan Jie Chen ist Leiter des Konfuzius-Institutes an der Universität Graz und maßgeblich an den guten wirtschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Steiermark und seinem Heimatland China verantwortlich. Die WOCHE fragte bei ihm nach, welche Auswirkungen das Coronavirus auf die genannten binationalen Verhältnisse hat.
Nötige Maßnahmen gesetzt
"Das Coronavirus beeinträchtigt die chinesische Wirtschaftsentwicklung schon ein wenig. Über 10.000 Flüge wurden gestrichen, viele Unternehmen haben geschlossen, was auch den Börsenwert sinken lässt", erklärt Chen. Der Unternehmer pflegt intensive Kontakte zu China und meint, dass die dortige Regierung alle Maßnahmen gesetzt hat, um das Virus unter Kontrolle zu halten. "Alle medizinischen Vorsorgetätigkeiten und Kontrollmaßnahmen greifen, aber die Bevölkerung ist natürlich zurückhaltend und bleibt jetzt vermehrt zu Hause", erörtert er weiter.
Hygienische Mittel nötig
Was die betroffenen chinesischen Provinzen aber brauchen, sind hygienische und medizinische Mittel wie Mundschutz und Ähnliches. "Hier werde ich auch von österreichischen Partnerstädten öfter kontaktiert, ob ich helfen könnte, diese benötigten Dinge zu organisieren. Ich tue natürlich, was ich kann und vermittle zwischen österreichischen und chinesischen Einrichtungen", sagt Chen. Die Freundschaft zwischen den Ländern, Universitäten und Betrieben ist laut Chen auch in Krisenzeiten sehr gut. Der Institutsleiter betont zudem, dass es keinerlei Grund gibt, Chinesen in der Steiermark zu meiden. "Wir müssen uns keine Sorgen machen oder panisch werden und ich vertraue den Experten, dass die Verbreitung des Coronavirus bald unter Kontrolle sein wird."
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