Angst um Giftköder
Was die Tierärztin rät und wie die Stadt reagiert

Rasches Handeln kann Leben retten: Bei Gifköder-Verdacht ab zum Tierarzt! | Foto: Krisztina Balog / Pexels
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  • Rasches Handeln kann Leben retten: Bei Gifköder-Verdacht ab zum Tierarzt!
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Beim Thema Giftköder kochen die Emotionen hoch. Ist eine Vergiftung des Vierbeiners doch der Alptraum vieler Hundehalter. MeinBezirk.at hat nachgefragt, warum rasche Hilfe so wichtig ist und wie man sich vonseiten der Stadt der Problematik annimmt. 

"Ungefähr einmal pro Monat haben wir einen Vorfall mit Giftködern", schätzt Diplomtierärztin Claudia Eichinger. Erst Anfang letzter Woche gelang es der Veterinärmedizinerin, die seit drei Jahren freiwillig beim Tierärztenotdienst der Stadt Graz tätig ist, einen Terrier-Mischling zu retten. Dieser hatte beim Spazierengehen in Andritz einen mit Tabletten gespickten Hundekeks gefressen.

"Bei diesem Fall war das schnelle Reagieren der Besitzerin entscheidend. Um das Schlimmste zu vermeiden, sollten Hunde immer so rasch wie möglich zum Tierarzt gebracht werden", stellt Eichinger klar und betont nochmals mit Nachdruck: "Je früher, desto besser." Mittels Injektion werde dann ein kontrolliertes Erbrechen herbeigeführt, um die schädlichen Substanzen aus dem Körper zu bekommen. Denn befinde sich das Gift einmal im Kreislauf, könne dies schnell zu organischen Schäden führen. "Dann stehen die Überlebenschancen nur mehr bei 50:50", so die Tierärztin. 

Doch nicht alle Erkrankungen seien auf böswillig ausgelegte Köder zurückzuführen. In ihrer Praxis "Dein Tierarzt für alle Felle" in Liebenau behandelt Claudia Eichinger immer wieder Vergiftungen, die das Resultat falsch dosierter Medikamente sind. Wichtig sei auch hierbei, den Veterinärmedizinern möglichst genaue Auskunft geben zu können: Was wurde verabreicht, was gefressen? Wann ist es passiert und welche Symptome waren bereits erkennbar?

Wie gefährlich eine Dosis ist, hänge immer auch von Größe und Gewicht des Vierbeiners ab, so die Veterinärmedizinerin. Dennoch empfiehlt sie Hundehaltern kein Risiko einzugehen. Wichtigste Vorsichtsmaßnahme: aufmerksam sein. Dafür zu sorgen, dass Giftköder gar nicht erst ins Maul gelangen oder zumindest sofort ausgespuckt werden, wäre optimal.

Hat der Hund den Köder dennoch geschluckt, sei tierärztliche Versorgung Selbstversuchen in jedem Fall vorzuziehen. Eichinger: "In Graz gibt es de facto eine 24-Stunden-Notversorgung. In den Nachtstunden von 19.00 bis 7.00 Uhr hat der Tierärztenotdienst Bereitschaft, ebenso am Wochenende und an Feiertagen." Erreichbar sind die diensthabenden Ärzte telefonisch unter 0316 68 11 18.

Sensibilisierung und Information

Beim Referat für Veterinärangelegenheiten der Stadt Graz setzt man auf Sensibilisierung. So werden bei gemeldeten Giftköderfunden Anrainer mittels Brief informiert, zur Vorsicht aufgerufen und um Hinweise gebeten. 

Bei Giftköderfunden erhalten Anrainer Post von Tierschutzstadträtin Claudia Schönbacher. | Foto: Stadt Graz / Referat für Veterinärangelegenheiten
  • Bei Giftköderfunden erhalten Anrainer Post von Tierschutzstadträtin Claudia Schönbacher.
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"Leider werden die Täter, die solche Giftköder auslegen meistens nicht gefasst", bestätigt man im Büro von Tierschutzstadträtin Claudia Schönbacher. Darum wünsche man sich: "Bürger sollen verdächtige Gegenstände möglichst bei der Polizei melden und auf verdächtiges Verhalten achten."

Zudem wurde die Ordnungswache extra für die Erkennung von Giftködern geschult und ist bei Verdachtsfällen "parallel zur Polizei" im Einsatz. Nach einem Fund beobachte man betroffene Gebiete verstärkt, "um etwaige Täter im Idealfall auf frischer Tat zu ertappen."

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