Brennpunktschulen
Neos fordern Qualitätsoffensive im Bildungsbereich
In Sachen Lese- und Schreibkompetenz sehen die Neos dringenden Handlungsbedarf. Geht es nach den Pinken, soll der Bildungsstand der Eltern nicht die Zukunft ihrer Kinder bestimmen.
GRAZ. "Jedes vierte Kind kann nach Ende der Pflichtschule nicht sinnerfassend lesen. Die Lesekompetenz ist aber die Grundlage für den Erwerb von Wissen und ermöglicht eine erfolgreiche Teilhabe an unserer Gesellschaft. Wir müssen die Leseförderung weiter ausbauen", so der Fraktionsvorsitzende der Grazer Neos Philipp Pointner.
Dass sozioökonomische Faktoren den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen stark beeinflussen, ist in Österreich kein Novum – für die Pinken ein Grund mehr, um zusätzliches Budget in diesem Bereich einzufordern. "Bildung soll unabhängig von der Postleitzahl und dem Geldbörserl der Eltern stattfinden", sagt Pointner. Daher fordert seine Partei "einen Chancenbonus, der dafür sorgt, dass in der Steiermark kein Kind zurückgelassen wird". Vor allem bei sogenannten Brennpunktschulen sollen finanzielle Mittel aufgestockt werden.
Verteilaktion in Innenstadt
Vor diesem Hintergrund veranstalteten die Neos gemeinsam mit ihrer Jugendorganisation Junos vergangenen Samstag, am internationalen Kinderbuchtag, einen kostenlosen Bücherflohmarkt für Kinder. Dabei wurden 200 Kinderbücher verschenkt, um für das Thema Bildung zu sensibilisieren. "Die Aktion war sehr erfolgreich", so Pointner. "Viele Eltern sehen die Probleme in den Kindergärten und Schulen ihrer Kinder und wünschen sich rasche Verbesserungen."
Auch der Landesvorsitzende der steirischen Junos, Jan Stering, freut sich über das Interesse an der Aktion: "Jedes Buch ist eine Chance, die Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern."
Qualitätsoffensive gefordert
Dass Kindergärten von politisch Verantwortlichen vermeintlich nicht als Bildungseinrichtungen wahrgenommen werden, stößt den Neos nicht nur städtischer Ebene sauer auf. So kritisiert man, dass die "Politik nach wie vor keine substanziellen Beschlüsse im Bereich der Elementarpädagogik zu Wege gebracht" habe und fordert mehr Tempo ein.
Eine echte Bildungsgerechtigkeit könne nur dann erreicht werden, heißt es aus dem Büro von Gemeinderat Pointner, "wenn ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung für alle Kinder ab dem ersten Geburtstag besteht". Zudem seien eine Ausbildungsoffensive und bessere Arbeitsbedingungen für Pädagoginnen und Pädagogen, aber auch für das Assistenzpersonal dringend notwendig: "Kleinere Gruppen und ein besserer Betreuungsschlüssel sind das Um und Auf für die Zukunft unserer Kinder." Daher wird von den Neos ein Stufenplan vorgeschlagen, der die allmähliche Verkleinerung der Gruppen zum Ziel hat.
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