WIFI-Leiter fordert: Weiterbildung während der Arbeitszeit

Peter Hochegger, Leiter des WIFI Steiermark. | Foto: WIFI / Niko Formanek
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Nur ein Drittel der berufstätigen ÖsterreicherInnen bildet sich weiter. Dieser Anteil könnte wesentlich höher sein, ist Peter Hochegger überzeugt. Der Leiter des WIFI Steiermark appelliert an die Arbeitgeber, Weiterbildung besser in die Arbeitszeit zu integrieren. Außerdem nimmt er die ArbeitnehmerInnen in die Pflicht, da Weiterbildung wesentlich zur Jobsicherheit beiträgt. Mögliche Ursachen für die skeptische Haltung der ÖsterreicherInnen gegenüber Weiterbildungsmaßnahmen erläutert Arbeits- und Gesundheitspsychologin Helga Schloffer.

Wie die Statistik Austria im Dezember 2012 bekannt gegeben hat, hat nur ein Drittel der Beschäftigten in Österreich 2010 Weiterbildungskurse besucht. Auch das Unterrichtsministerium bestätigt diesen geringen Anteil und spricht von 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung, die sich nicht an Weiterbildungen beteiligen.

Einen Teil der Arbeitszeit für Weiterbildung reservieren

Dazu Peter Hochegger, Leiter des WIFI Steiermark: „Experten bestätigen, dass sich viele Menschen nicht weiterbilden, weil die Zeit fehlt. Dies ließe sich ändern, wenn ein gewisser Anteil der Arbeitszeit fix für Weiterbildung reserviert wird. Diese Investition lohnt sich für Unternehmen auf jeden Fall, immerhin sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihr Wissen regelmäßig aktualisieren, ein wesentlicher Erfolgsfaktor.“ Auch die MitarbeiterInnen nimmt Hochegger in die Pflicht: „Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern muss bewusst sein, dass regelmäßige Weiterbildung eines der wirksamsten Mittel gegen Arbeitslosigkeit ist.“ Das Arbeitsmarktservice hat erst kürzlich wieder bestätigt, dass Niedrigqualifizierung die größte Schwierigkeit für Arbeitssuchende ist.

Bildungsteilzeit immer beliebter

Hochegger erwähnt in diesem Zusammenhang auch die Bildungsteilzeit, die von immer mehr Personen in Anspruch genommen wird: „Diese ist sehr begrüßenswert und mit Vorteilen für Unternehmen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verbunden.“

Weiterbildung nicht nur aus Imagegründen

Arbeits- und Gesundheitspsychologin Helga Schloffer erläutert mögliche Ursachen für die skeptische Haltung von ArbeitnehmerInnen gegenüber Weiterbildungsmaßnahmen. Für MitarbeiterInnen sei es aus Sicht der Psychologin demotivierend, wenn Weiterbildungsmaßnahmen von Unternehmen vordergründig aus Imagegründen angeboten werden. Es sei wichtig, dass sich die Vorgesetzten selbst aktiv an den Weiterbildungsmaßnahmen beteiligen und dass es ihnen ein Anliegen ist, das Wissen der MitarbeiterInnen auf dem neuesten Stand zu halten. „Weiterbildung muss ein fixer Bestandteil der Unternehmenskultur sein“, sagt Schloffer.

Sinnorientiertes Lernen

Vor allem ArbeitnehmerInnen aus der Generation 50plus seien Weiterbildungsmaßnahmen gegenüber skeptisch, wenn sie keinen Bezug zur Arbeitssituation sehen und nicht wissen, warum sie „jetzt noch“ Neues lernen sollen. „Je älter man wird, desto sinnorientierter möchte man lernen“, betont Schloffer. Es sei wichtig, einen Bezug zu bereits vorhandenen Lebens- und Facherfahrungen herzustellen.

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