Dolomitenmann: "Der Schmerz geht, der Stolz bleibt"

- <b>Bergauf</b> treibt ihn der Ehrgeiz. Auch beim Dolomitenmann in Lienz möchte Michael Fürstaller überzeugen.
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Am 9.9. stellt sich Michael Fürstaller dem "härtesten Teambewerb der Welt": dem Red Bull Dolomitenmann.
Zum 30. Mal lockt am 9. September der "Red Bull Dolomitenmann" in Lienz Bewerber aus zig Nationen nach Österreich, um sich einen der härtesten Wettkämpfe der Welt zu liefern. Auch viele erfolgreiche Grazer stellen sich immer wieder diesem taffen Bewerb. Die WOCHE hat einen davon, der ebenfalls "Wiederholungstäter" in Osttirol ist, getroffen. Der 25-jährige Michael Fürstaller erklärt seine Motivation, bei diesem verrückten Rennen mitzumachen.
Wenn die Motivation steigt
"Ich bin an die ,falschen Leute‘ geraten", lacht Fürstaller und meint damit Freunde, die ihn inspiriert haben, mit dem Berglauf zu beginnen. In dieser Disziplin wird er in zwei Wochen auch für sein Team an den Start gehen. "Irgendwann läufst du immer besser und entwickelst einfach eine Leidenschaft dafür."
Erst vor drei Jahren hat Michael Fürstaller mit dem Berglauf begonnen und zählt inzwischen steiermarkweit zu den Top-Läufern seiner Altersklasse. Erst kürzlich schaffte er es beim Großglockner-Lauf auf den 19. Platz und gewann unter anderem die Pyhrn Priel Trophy sowie den Donnersalpen-Lauf. "Wenn man bei den Bewerben merkt, dass es halbwegs weitergeht und die Mühen nicht umsonst sind, dann ist das ein super Gefühl."
Ein Kampf der Besten
Der Extremsportler möchte sich mit den Besten messen können und dafür gibt es diese Adresse. "Ob Südafrika oder Portugal, die Leute kommen von überall her zum Dolomitenmann, das ist cool." Begonnen wird beim Bewerb mit dem Berglauf, Fürstallers Disziplin. Nach einem 12-Kilometer-Lauf auf knapp 2.000 Höhenmetern wird auf dem Berg abgeklatscht, dann läuft der Paragleiter zum Startplatz, um waghalsig quer durch die Dolomiten zu fliegen, danach wird an den Mountainbiker abgegeben, der eine Uphill-Strecke von 1.400 Höhenmetern überwinden muss. Den Abschluss macht der Wildwasserkajak-Fahrer.
Ziel: Top 20
"Wir sind mit zwei Teams am Start, das andere Team ist die Stammmannschaft. Zu meinen Kollegen zählen noch Alexander Schwaiger (Paragleiten), Herbert Pros (Mountainbike) und Bernard Ochaja (Kajak)." Einzelwertungen werden gemessen, aber nur, wenn alle ihren Teil erfüllen, gibt es die Teamwertung: "Wenn wir bei der Amateurwertung unter die Top 20 kommen, das wäre super. Aber es kann immer etwas passieren und jeder muss an dem Tag seine Leistung abrufen können. Mein persönliches Ziel ist eine Stunde 45 Minuten", sagt Fürstaller. "Wenn man auf den Berg raufläuft, denkt man sich jedes Mal: Das tu ich mir nie mehr an!", lacht er. Am Ende siegt dann aber doch immer der Ehrgeiz: "Der Schmerz vergeht, aber der Stolz bleibt."
Vorbereitung und Familie
Rund zwanzig Stunden pro Woche investiert der Steirer in sein Training, zu dem auch gesunde Ernährung gehört. "Wenn es Schweinsbraten gibt, ess’ ich einmal nur die Beilage. Das ganz Fette lass’ ich links liegen."
Er selbst wird nicht links liegen gelassen, im Gegenteil: Seine stolze Familie unterstützt ihn am 9. September vor Ort. "Die finden das schon ganz cool, was ich mache. Radfahren könnte ich mir übrigens als alternative Disziplin vorstellen. Aber ich hab’s doch mehr in die Haxn."
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