Frauenlobby mit Herz – "Wunderweiber"-Gründerin Sonja Weinländer in "Gefragte Frauen"

Mutter der Wunderweiber: Sonja Weinländer hat die Kooperationsgruppe gegründet und plädiert für mehr Zusammenhalt unter Frauen. | Foto: Foto Jörgler
  • Mutter der Wunderweiber: Sonja Weinländer hat die Kooperationsgruppe gegründet und plädiert für mehr Zusammenhalt unter Frauen.
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Knapp 4.200 Mitglieder und viele ausstehende Beitrittsanfragen. Seit mittlerweile drei Jahren kommt frau an der Facebookgruppe "Grazer Wunderweiber" nicht vorbei. Sei es ein Hautarzt, ein gutes Familienhotel, offene Jobangebote oder ein Scheidungsanwalt – die Themen in der Gruppe sind so bunt wie das Leben. Die WOCHE sprach mit Gruppengründerin Sonja Weinländer über die Entstehung, ihre Motivation und Wunderweiber-Power.

WOCHE: Wie kam es zur Idee der Grazer Wunderweiber?
Sonja Weinländer: Wie so oft im Leben – durch Zufall (lacht). Als ich in Karenz war, ging ich zum Zwergerltreff in der Pfarre St. Leonhard und lernte dort viele Gleichgesinnte kennen. Es waren gut ausgebildete Frauen, die aber auch Mütter waren und Karriere und Familie unter einen Hut bringen wollten. Zugleich brauchten wir alle aber einmal eine gute Schneiderin, einen Handwerker oder ein Moussaka-Rezept. Ich gründete die Gruppe, die anfangs aus 30 Mitgliedern bestand, als Auffangbecken für Fragen und Anliegen jeglicher Art.

Wie erklären Sie sich den rasanten Zuwachs?
Ich habe mein ganzes Leben schon gerne Empfehlungen von Herzen gegeben. Das tun auch die Wunderweiber und das merkt man. Die Idee war, sich im Kleinen zusammenzuschließen und eine Gruppe für alle zu machen, die sich nirgends ganz zugehörig fühlen. Ich will und kann nicht nur in der Mami- oder in der Karrieregruppe sein, ich bin beides. Auch Mode-, Back- und Basteltipps wollen wir alle vielleicht einmal haben. Weil wir das alles vereinen, fühlen sich so viele Frauen in Graz angesprochen. Persönliche Empfehlungen sind wichtiger denn je. Die Wunderweiber empfehlen nichts, wovon sie nicht überzeugt sind, beziehungsweise sie raten von Dingen ab, wenn sie nicht zufrieden waren.

Geht es in einer Gruppe mit so vielen Frauen nicht auch rund?
Ja, aber im positiven Sinn. Ich betreue die Gruppe und schaue über jeden Beitrag, bevor ich ihn freigebe. Es wird wertschätzend kommuniziert, diskutiert und alle Meinungen werden respektiert.

Wie viel Zeit investieren Sie in die Betreuung der Gruppe?
Am Tag ist es schon eine Stunde oder mehr. Ich verwalte die Gruppe nicht nur, ich poste oder empfehle auch persönlich etwas. Wir haben derzeit rund 200 ausständige Anfragen, eigentlich müsste ich einen Aufnahmestopp machen, weil die Gruppe sonst zu groß und unübersichtlich wird. Aber das schaffe ich nicht – es soll jeder von der Gruppe profitieren, aber auch einen Beitrag leisten.

Woher stammt der Name Wunderweiber?
Ich bin der Meinung, dass wir Frauen täglich Wunder vollbringen. Diese sind nicht immer sichtbar. Oft werden Männer im Büro gefeiert, obwohl Frauen dasselbe leisten und zudem auch noch Putzfrau, Chauffeurin, Managerin und Köchin sind. Das Wort Weib assoziiere ich nicht negativ, es gibt beispielsweise das Vollblutweib. Außerdem klingt Wunderweiber runder als Wunderfrauen.

Mittlerweile gibt es auch Charity-Aktionen der Wunderweiber?
Ja, wir bemühen uns, zu helfen, wo es uns möglich ist. Es gibt Wunderweiber mit Schicksalsschlägen, die sind auf unsere Hilfe angewiesen. Ich werde dabei von einer lieben Freundin unterstützt und es ist ein überwältigendes Gefühl, wenn die Hilfe dort ankommt, wo sie benötigt wird. Wenn Frauen erzählen, dass die Wunderweiber ihr Leben verändert haben und dabei Tränen in den Augen haben – dann sieht man, dass das, was man tut, richtig ist.

Es bleibt nicht nur bei den Facebook-Bekanntschaften ...
Genau, es gibt auch Wunderweiber-Treffen in natura, denn die Idee war von Anfang an, dass der Austausch nicht nur online stattfindet. Zudem haben wir Pop-Up-Märkte organisiert, die sehr gut angenommen wurden.

Gibt es bereits Nachahmer?
Ja, viele Städte in Europa haben ebenso Wunderweiber-Gruppen gegründet. Mit Stolz können wir aber sagen, dass wir das Erfolgsprojekt in Graz gestartet haben. Und auch die Männer ziehen nach. Mein Mann hat die Gruppe "Klasse Kerle" ins Leben gerufen. Männer können sich also ruhig etwas von uns Frauen abschauen (lacht).

WOCHE-WORDRAP

Wunderweiber sind ... wunderbar und haben viele Facetten.
Zum Lachen bringen mich ... lustige Geschichten, die das Leben so schreibt.
Mein Top-Reiseziel ... die ganze Welt.

STECKBRIEF

Geboren am 17. Jänner 1973
Verheiratet, dreifache Mutter
Matura in Deutschlandsberg
Ausgebildete Juristin, war in der Wirtschaftskammer und in einer Rechtsanwaltskanzlei tätig.
Seit 2015 selbstständig im Network-Marketing eines steirischen Frischeherstellers

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