Schwerpunkt "Unsere Erde"
Seit über zehn Jahren kämpft sie gegen Plastikmüll

Elisabeth Lederer-Tölly aus Bad Blumau lebt seit über zehn Jahren als Plastik-Asketin. In der WOCHE stellte sie Kunststoff-Alternativen vor und sprach über ihre Erfahrungen.
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  • Elisabeth Lederer-Tölly aus Bad Blumau lebt seit über zehn Jahren als Plastik-Asketin. In der WOCHE stellte sie Kunststoff-Alternativen vor und sprach über ihre Erfahrungen.
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2009 startete Elisabeth Lederer-Tölly aus Bad Blumau ihr plastikfreies Leben. Der WOCHE erzählt die Plastik-Asketin, welche Erfahrungen sie in ihrem 10-jährigen Plastikfasten gemacht hat.

BAD BLUMAU. Verschiedenste Utensilien reihen sich auf dem Tisch vor Elisabeth Lederer-Tölly. Es handelt sich dabei um unterschiedlichste Alternativen zu Plastikverpackungen. 2009 - nachdem sie den Film "Plastic Planet" gesehen hat, entschloss sich die zweifache Mutter aus Bad Blumau ihren Plastikkonsum zu reduzieren. 

"Step by Step" zur plastikfreien Zone

"Natürlich geht das nicht von heute auf morgen. Aber man kann Schritt für Schritt seinen Lebensstil ändern", erklärt Lederer-Tölly. Dies bedürfe aber Disziplin und Durchhaltevermögen, denn der Großteil, der im Supermarktes erhältlichen Lebensmittel sind in Plastik verpackt. "Leider ist es noch immer so, dass man im Supermarkt nach alternativen Verpackungsmethoden suchen muss. Allerdings kauft man dadurch auch bewusster ein, dass sich keine zusätzlichen Kosten ergeben." Vor allem beim Einkauf in verpackungsfreien Läden in Graz sind die plastikfreien Alternativen, wie Glasdosen oder Jutesackerl zu ihrem ständigen Begleiter geworden. Auch für Obst und Gemüse gibt es bereits eigene Stoffnetze, die das Plastiksackerl, auch die abbaubare Biovariante davon, ersetzen können. Und auch für die Körperhygiene hat Elisabeth Lederer-Tölly Alternativen zu Plastik-Duschgels und Zahnpastatuben parat.

Haushalt ist zu 80 Prozent plastikfrei

"In Karton verpackte Seifen gibt es in jeder Drogerie, auch gibt es schon Zahnpasta im Glas und Zahnbürsten aus Holz mit Naturborsten." Für das Gefrierfache verwendet die Hausfrau Sackerl aus Maisstärke. Und für die Schuljause Brotboxen aus Zuckerrohr. Mittlerweile sind 80 Prozent ihres Haushaltes plastikfrei. Allein zwei bis drei Gelbe Säcke Plastikmüll fallen pro Jahr in ihrer 4-köpfigen Familie an.

Ein Verein zur Plastikvermeidung

Zusammen mit Stella Wittmann gründete sie 2018 den Verein "Plastic Planet Austria" und macht seitdem in zahlreichen Aktionen auf die Unsummen von Plastikmüll aufmerksam. Aktuell zählt der Verein 40 Mitglieder. Neben Aufräumveranstaltungen, wurden auch Filmvorführungen, Vernissagen, aber auch Schulprojekte zum Thema Plastik- und Müllvermeidung organisiert. Rund 50 Aktionen waren es allein im vergangenen Jahr, die in ganz Österreich stattfanden. Mit ihrer Petition für ein EU-weites Plastiksackerlverbotes, waren die zwei engagierten Damen auch beim EU-Umweltminister in Brüssel vorstellig geworden.

Plastik Attacke in Bad Waltersdorf

Im engen Austausch steht Lederer-Tölly auch mit der auch mit der grünen Landtagsklubobfrau Sandra Krautwaschl, die durch ihr Buch "Plastikfreie Zone" bekannt wurde. Um für das Thema zu sensibilisieren, organisierte Lederer auch schon mehrfache Lesungen mit der Vorreiterin bei der Plastikvermeidung im Haushalt .
Bereits zweimal riefen die Plastik-Gegnerinnen zur "Plastik-Attacke" in einem Supermarkt in Bad Waltersdorf. "Alle Kunden, die an diesem Tag im Supermarkt einkauften, waren aufgerufen, ihre Verpackungen direkt im Geschäft zu lassen, um am Ende des Tages zu sehen, welche Müllberge täglich anfallen", erklärt Lederer-Tölly, die sich wünschen würde, dass der Handel die Plastikproblematik endlich erkennt und handelt. Auch für heuer sind wieder zahlreiche Aktivitäten geplant. Unter anderem eine Vernissage zum Thema "Garbage Art", eine Lesung mit Sandra Krautwaschl und eine Plastikstöpsel-Sammelaktion in Kooperation mit dem AWZ Bad Blumau, deren Erlös beeinträchtigten Kindern zugute kommt.


Elisabeths Tipps zum Plastikfasten:

Mehr zum Verein Plastic Planet Austria finden Sie hier
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