Corona - Kultur
550 Kilometer bis zur Bühne, Rast in Aurach

Die drei "Musketiere" machten in Aurach bzw. Kitzbühel Stopp auf ihrem 550 Kilometer langen Fußmarsch. | Foto: privat
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  • Die drei "Musketiere" machten in Aurach bzw. Kitzbühel Stopp auf ihrem 550 Kilometer langen Fußmarsch.
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Drei steirische Künstler wandern zu Fuß von Graz bis Dornbirn zu ihrem Auftritt; sie machen auf die Corona-Situation aufmerksam.
AURACH. Am 23. April ist ihr Auftritt in der "wirtschaft" in Dornbirn terminisiert. Am 1. April brachen die drei steirischen "Musketiere" Martin Kosch (Kabarettist), Michael Großschädl (Musikkabarettist, Schauspieler) und Paul Sommersguter (Zauberkünstler) in Graz zur ihrer 550 Kilometer landen Wanderung nach Dornbirn auf. Denn in Vorarlberg sind Live-Auftritte bereits möglich, im restlichen Österreich ruht die Kultur weiterhin im Lockdown.
Als "Lastenesel" (mit 80 kg Gepäck) begleitet Manager Andi Peichl mit dem Lastenfahrrad das Wander-Trio.

In Aurach machte das Quartett bei Kathi Pletzer-Ladurner und ihrer Familie Halt.

"Paul Sommersguter ist ein alter Jugendfreund. Als ich von der Aktion erfahren habe, habe ich die Wanderer zu uns eingeladen. Genächtigt wurde dann im Eggerwirt in Kitzbühel",

so Pletzer-Ladurner.

Auf Situation aufmerksam machen

"Das alles ist keine Aktion von Corona-Leugnern oder Verschwörungstheoretikern und auch keine Demo oder Rekordversuch. Wir machen nur auf die schwierige Situation von Künstlern und Kulturschaffenden aufmerksam. Wir haben uns für unsere Leidenschaft und unsere Lebensgrundlage auf den Weg gemacht. Live-Auftritte sind eben unsere Leidenschaft und einzige Form von Einkommen",

erklären die drei Künstler und ihr Manager. Man wolle auch keine "Völkerwanderung" samt Infektionstourismus veranstalten; es sei aber sehr wohl geplant, mit getesteten Personen entlang des Weges ins Gespräch zu kommen.

Zehn Stunden pro Tag sei man unterwegs, 4 km/h beträgt die Wandergeschwindigkeit. "In Aurach haben wir 120 Stunden Wanderung und 310 Kilometer hinter uns gebracht. Es war oft kalt und windig, es hat geschneit, es war bisher trotzdem schön; am schönsten war die Etappe von Mittersill über den Pass Thurn, auch begleitet von Schneefall, Wind und Regen", schildert Sommersguter in Aurach.

Im Schnee stecken geblieben

Auch für den begleitenden Radfahrer sei es zum Teil schwierig und kräfteraubend gewesen. "Auf einer Etappe in der Steiermark ist Andi im Neuschnee stecken geblieben, er musste das Rad sechs Kilometer schieben. Bei einer Steigung lud er das Gepäck ab, schleppte es bergauf, lief zurück und holte dann das Rad nach", schildert Kosch die Mühen. "Er fährt kein E-Bike", betont er noch.

Täglich in der Früh wird auf Corona getestet (Selbsttests oder an Teststationen). Genächtigt wird in Beherbergungsbetrieben, die Geschäftsreisende aufnehmen dürfen. Von Graz ging es über die Obere Weststeiermark durch Pongau und Pinzgau nach Kitzbühel. Es folgten weitere Etappen inTirol bis St. Anton und weiter über Fludenz bis zum Ziel in Dornbirn.

"Wir haben alle keine Erfahrungen mit einer solchenTour, wir hoffen aber, rechtzeitig im Ländle zu unserem geplanten Auftritt anzukommen. Und wir hoffen, dass es dort bis dahin nicht wieder zu einem Lockdown kommt; dann wäre der Weg umsonst gewesen", betonen die drei "Wander-Musiketiere". Die Hoffnung, bald wieder mit den Leuten gemeinsam lachen zu können, hilft beim "Durchhalten" auf der langen Wanderschaft.
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