Förderwürdig
Österreichweit einzigartiges Neophytenmanagement im Naturpark

Große Runde: Zahlreiche politische Vertreterinnen und Vertreter kamen zur Projektpräsentation ins Naturparkzentrum Grottenhof. | Foto: Waltraud Fischer
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Zum Schutz der Artenvielfalt wird das Neophytenmanagement im Naturpark Südsteiermark von Bundesseite gefördert. In den den nächsten zweieinhalb Jahren fließen 80.000 Euro in das Projekt. Bundesministerin Eleonore Gewessler freut sich über die Initialzündung im Süden der Steiermark und lobte die hervorragende Arbeit bei der Projektpräsentation.

STEIERMARK. Invasive Neophyten wie das Springkraut, Ambrosia oder die Riesen-Goldrute prägen immer augenscheinlicher die Natur- und Kulturlandschaft und stellen die Landwirtschaft und den Naturschutz vor große Herausforderungen. Anstrengungen diese Arten wieder komplett loszuwerden sind wohl hoffnungslos, deshalb braucht es vor allem zum Schutz von gefährdeten heimischen Arten spezielle Pflegemaßnahmen.

Der Naturpark Südsteiermark ist sich dieser Problematik bewusst und versucht in den nächsten Jahren über eine Projektförderung durch den Biodiversitätsfonds in drei heimischen Schutzgebieten Bewährtes in diesem Kampf einzusetzen und Neues auszuprobieren.

Ohne den Einsatz der Berg- und Naturwacht wäre die Bekämpfung der Neophyten nicht machbar. | Foto: Waltraud Fischer
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Im Rahmen der Konferenz der Landesklimaschutzreferentinnen und Landesklimaschutzreferenten auf Schloss Seggau machte Bundesministerin Eleonore Gewessler Station im Naturparkzentrum Grottenhof. "Ich bin wirklich sehr gerne hier in der Südsteiermark und freue mich, dass es einen Anlass gibt, und ich in diesem Jahr bereits das zweite Mal sein darf", so Gewessler, die über ihr Ressort diese Förderung für Naturschutzprojekte in ganz Österreich ins Leben rief.

„Die Naturparke Österreichs gehören zu den Juwelen der heimischen Biodiversität. Über den Biodiversitätsfonds haben wir hier eine Möglichkeit geschaffen, dass in allen Schutzgebieten notwendige und so wichtige Maßnahmen wie die Bekämpfung gebietsfremder Pflanzen finanziert und umgesetzt werden können.“
Eleonore Gewessler, Bundesministerin

"Wer sich im Naturpark inmitten von Laubmischwäldern und Streuobstwiesen befindet, die auch noch genutzt werden, ist privilegiert", so Gewessler. "Das so ist, ist nicht selbstverständlich, und dass es so bleibt, ist auch nicht selbstverständlich. Es braucht Menschen, die dafür arbeiten und dafür etwas tun", betont Gewessler.

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48 Naturparke in Österreich

Über den Verband der Naturparke Österreich haben fünf Naturparke um eine gemeinsame Projektförderung erfolgreich angesucht. Julia Friedlmayer, Geschäftsführerin der Naturparke Österreichs, hob bei der Projektpräsentation in Leibnitz besonders das große Netzwerk der 48 österreichweit agierenden Naturparke hervor, über das Maßnahmen in den unterschiedlichsten Lebensräumen durchgeführt werden können.

"Die Naturparke setzen im ganzen Land auf eine Vielzahl von Maßnahmen für den Naturschutz."
Elenore Gewessler, Bundesministerin

"Im Naturpark Südsteiermark liegt der Fokus auf dem Neophytenmanagement in Feuchtgebieten entlang der Sulm und in der Heiligengeistklamm in Leutschach. Insgesamt stehen drei Einsatzstellen (Leutschach, St. Johann/Saggautal und Leibnitz) mit rund 40 Berg- und Naturwächtern im Einsatz", erläuterte Berg- und Naturwächter Alexander Gigerl (Einsatzstelle Ragnitz) bei der Projektpräsentation in Vertretung von Bezirksleiter Raphael Narrath

Dabei werden die engagierten Berg- und Naturwächter fleißig mit Sichel und Sense im Einsatz sein. "Wir sehen es auch als wichtige Aufgabe, wertvolle Informationsarbeit für die Bürgerinnen und Bürger zu leisten, was gemacht werden kann, damit sich die Neophyten nicht noch weiter ausbreiten", betont Narrath.

Neophyten erfolgreich verdrängen

"Ziel ist es, dass die Neophyten zurückgedrängt und hochwertige Schutzgebiete frei bleiben", unterstreicht Naturpark-Geschäftsführer Matthias Rode.

„Der Naturpark positioniert sich immer stärker als Plattform für den Naturschutz im Bezirk und legt großen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit allen Gruppen", hebt Naturpark-Obmann Bürgermeister Reinhold Höflechner hervor. "Bereits in diesem Jahr wurde der Naturpark mit der "Silberdistel" ausgezeichnet und das Projekt soll nun auf die ganze Steiermark ausgerollt werden", verweist Höflechner auf einen sehr innovativen Naturpark Südsteiermark.

Ein schöner Anblick, aber genau genommen eine Plage: Wichtig ist, dass das drüsige Springkraut vor der Blüte entfernt wird, um es einzudämmen.  | Foto: Waltraud Fischer
  • Ein schöner Anblick, aber genau genommen eine Plage: Wichtig ist, dass das drüsige Springkraut vor der Blüte entfernt wird, um es einzudämmen.
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Regionsvorsitzender NAbg. Bürgermeister Joachim Schnabel lobt den Pioniergeist im Naturpark: „Der Naturpark Südsteiermark schafft es mit großem Einsatz die dringend notwendigen ökologischen Maßnahmen in unserer Natur- und Kulturlandschaft umzusetzen und geht in der Region als gutes Vorbild voran.“

Auch für einen Museumsbesuch im Regioneum nahm sich Gewessler Zeit, die mit dem Zug nach Leibnitz anreiste. Dabei wurde die Ministerin von einem Aufgebot politischer Vertreterinnen und Vertreter begleitet - unter ihnen neben den Verantwortlichen im Naturpark Südsteiermark auch Leibnitz-Bürgermeister Michael Schumacher, NAbg. Joachim Schnabel, LAbg. Bernadette Kerschler, LAbg. Lambert Schönleitner und die Grüne Klubobfrau Sandra Krautwaschl.

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