Gedanken zu Allerheiligen
Besondere Friedhöfe in Österreich

Gerade zu Allerheiligen begeben sich viele Menschen auf die Friedhöfe.
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  • Gerade zu Allerheiligen begeben sich viele Menschen auf die Friedhöfe.
  • hochgeladen von Sonja Hochfellner

Traditionell wird an Allerheiligen mit Gräbersegnungen den Verstorbenen gedacht. Viele Friedhöfe in Österreich weisen Besonderheiten auf die einzigartig sind. Hier ein kleiner Auszug.

Wien ist anders

Den Wienern spricht man bekanntlich ein besonderes Verhältnis zum Tod zu. So gibt es den bekannten Liedertext von Georg Kreisler: „Der Tod muss ein Wiener sein“ und den Spruch „A schöne Leich“. In Wien befinden sich besondere Begräbnisstätten wie der größte Friedhof Österreichs. Der Zentralfriedhof in Simmering hat eine gewaltige Ausdehnung. Interessant und gut besucht ist er aber auch wegen der vielen Ehrengräber. Grüfte gibt es natürlich auch dort zu besichtigen. Speziell die Kapuziner- oder auch Kaisergruft genannt, in der nicht weniger als 150 Persönlichkeiten des Hauses Habsburg bestattet sind.

Kriegsgräber

In Klagenfurt liegt der Commonwealth Kriegsfriedhof, der einzige der britischen Armee in Österreich. Er wurde, wie viele weitere Soldatenfriedhöfe, im Jahre 1945 errichtet. Auf diesem erfolgen aber schon lange keine Bestattungen mehr, es ist eine Gedächtnisstätte. Soldatenfriedhöfe und Kriegerdenkmäler gibt es fast in jeder Gemeinde. Man kann auf der Website des Schwarzen Kreuzes mehr darüber erfahren.

Bergsteiger

In Heiligenblut am Großglockner findet sich bei der Pfarrkirche Hl. Vinzenz ein alpiner Friedhof. In einem Buch aus Metall stehen zahlreiche Namen von Verunglückten. Alfred von Pallavicini, bekannt durch die Erstbegehung einer 600 Meter hohen und bis zu 55 Grad steilen Eisrinne die später nach ihm benannt wurde, liegt hier begraben. Auch in Johnsbach im Gesäuse findet man so einen Bergsteigerfriedhof.

Das Beinhaus

Tausende von Touristen stürmen jährlich Hallstatt. Zwangsläufig kommt man bei einem Rundgang auch nicht am Beinhaus in der Michaelskapelle vorbei. 600 bemalte Totenschädel zieren das Innere. Vermutlich wegen Platzmangel überführte man Gebeine in das Beinhaus. Die Bemalung von Totenköpfen war vorwiegend im östlichen Alpenraum verbreitet.

Kurioser Friedhof

Eine Gedächtnissstätte der anderen Art gibt es in Tirol, genauer gesagt in Kramsach. 100 Holzkreuze mit skurrilen, teils heiteren Inschriften stehen auf dem „Lustigen Friedhof“. Kuriosum - hier wurde niemand begraben. Es ist ein Museumsfriedhof, mit einer außergewöhnlichen Grabkreuzsammlung, die der Steinmetz Hans Guggenberger zusammen trug.

„Tot ist nur, wer vergessen wird.“ Lautet ein bekannter Trauerspruch. Friedhöfe, Gedächtnisstätten und Denkmäler erfahren zu Allerheiligen eine besondere Aufmerksamkeit. Kerzen und geschmückte Gräber sorgen dafür, dass Niemand vergessen wird.

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