Impfrate über 80 Prozent
35 steirische Gemeinden bereits für Impfprämie qualifiziert

Finanzspritze für Gemeinden: Wer hohe Impfraten erreicht, bekommt Geld für die Gemeindekasse. In der Steiermark sind das schon jetzt mehr als zehn Prozent aller Kommunen. | Foto: SALK/Doris Wild
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  • Finanzspritze für Gemeinden: Wer hohe Impfraten erreicht, bekommt Geld für die Gemeindekasse. In der Steiermark sind das schon jetzt mehr als zehn Prozent aller Kommunen.
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Ab einer Impfrate von 80 Prozent will der Bund eine Impfprämie an Gemeinden auszahlen. In der Steiermark haben sich schon jetzt mehr als zehn Prozent für diese Finanzspritze qualifiziert.

STEIERMARK. Bis zu 400 Millionen Euro will die Bundesregierung in die Hand nehmen und an die Gemeinden weitergeben – zumindest an jene, die gewisse Impfraten erreichen. Für Gemeinden heißt das konkret: Wer eine Impfrate von 80 Prozent, 85 Prozent und 90 Prozent erreicht, bekommt jeweils Geld ausbezahlt. Eine durchschnittliche steirische Gemeinde würde bei der ersten Hürde rund 33.000 Euro bekommen, danach 66.000 und 132.000 Euro. Graz würde schon beim ersten Mal mehr als zwei Millionen Euro erhalten.

Finanzielle Spritze

Wann und wie das Geld ausbezahlt wird, ist noch unklar. Schon jetzt haben sich aber einige steirische Kommunen für die Impfprämie qualifiziert, die meisten aus Bruck-Mürzzuschlag und Graz-Umgebung. 35 Gemeinden liegen bereits über einer Impfrate von 80 Prozent. Sie würden schon jetzt eine finanzielle Spritze bekommen.
Allerdings könnten einige Zahlen bald nach unten gehen: Ab 1. Februar verkürzt sich die Gültigkeit des Grünen Passes, wenn man nur zwei Impfungen hat. 40.000 Impfzertifikate in der Steiermark könnten damit ablaufen.

Diese steirischen Gemeinden liegen über 80 Prozent

*Aktualisierung am 26. Jänner: Radmer ist als 34. Gemeinde dazugekommen.
*Aktualisierung am 28. Jänner: Thörl ist als 35. Gemeinde dazugekommen.

  • Krakau (MU): 85,9 %
  • Spital am Semmering (BM): 85,2 %
  • Stattegg (GU): 83,5 %
  • Tragöß-Sankt Katharein (BM): 83,3 %
  • Aflenz (BM): 83,3 %
  • Bad Radkersburg (SO): 83,1 %
  • Klöch (SO): 82,9 %
  • Hart bei Graz (GU): 82,9 %
  • Thal (GU): 82,8 %
  • Eisenerz (LE): 82,8 %
  • Pernegg an der Mur (BM): 82,6 %
  • St. Barbara im Mürztal (BM): 82,5 %
  • Tillmitsch (LB): 82,5 %
  • Pusterwald (MT): 82,4 %
  • Ratten (WZ): 82,2 %
  • St. Georgen ob Judenburg (MT): 81,8 %
  • Neuberg an der Mürz (BM): 81,7 %
  • Rettenegg (WZ): 81,6 %
  • Kindberg (BM): 81,6 %
  • Krieglach (BM): 81,6 %
  • Halbenrain (SO): 81,3 %
  • Wildalpen (LI): 81,1 %
  • St. Georgen am Kreischberg (MU): 81,1 %
  • Landl (LI): 81,1 %
  • Mautern (LE): 81,0 %
  • Breitenau am Hochlantsch (BM): 81,0 %
  • Proleb (LE): 80,8 %
  • Frohnleiten (GU): 80,7 %
  • Kainbach bei Graz (GU): 80,7 %
  • Langenwang (BM): 80,6 %
  • St. Oswald bei Plankenwarth (GU): 80,6 %
  • Kobenz (MT): 80,4 %
  • Unzmarkt-Frauenburg (MT): 80,3 %
  • Radmer (LE): 80,3 %
  • Thörl (BM): 80,0 %

Dahinter liegen auch eine Handvoll Gemeinden mit mehr als 79 Prozent, sie werden die erste Schwelle wohl sehr bald erreichen. Umgekehrt gibt es aber auch 28 steirische Gemeinden, in denen die Impfrate noch unter 70 Prozent liegt, vor allem in Liezen, Hartberg-Fürstenfeld und Weiz. Steirisches Schlusslicht ist Michaelerberg-Pruggern (LI) mit 60,5 Prozent.

Reaktionen in Gemeinden

Steirischer "Impfkaiser" ist die obersteirische Gemeinde Krakau mit der höchsten Quote. Laut Bgm. Gerhard Stolz (ÖVP) hat das auch einen tragischen Hintergrund.

"Wir hätten am liebsten 100 Prozent"

Gleich dahinter befindet sich mit Spital am Semmering eine weitere kleine, obersteirische Gemeinde. "Wir haben zwei praktische Ärzte, die sich sehr um den Impffortschritt bemühen. Wir haben auch mit einer Gemeindenachricht über die Faktenlage aufgeklärt, auch der Impfbus hat schon in Spital Halt gemacht", erklärt Bgm. Reinhard Reisinger (SPÖ).

Spital am Semmering als Impf-Musterschüler

Nach dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag stellt aktuell Graz-Umgebung die meisten Gemeinden mit Durchimpfungsrate.

Sechs GU-Gemeinden schaffen Durchimpfungsrate

Weiter hinten liegen viele oststeirische Gemeinden, auch die Bezirkshauptstädte:

Oststeirer hinken mit Impfquote hinterher

Es gibt aber auch kritische Stimmen, vor allem aus dem Bezirk Voitsberg. Hier sprechen sich fast alle Bürgermeister gegen die Impfprämie aus.

Voitsberger Bürgermeister: "Wir sind ja keine Missionare"

Impfrate ab fünf Jahren

Berechnet wird diese Impfrate anhand der gültigen Impfzertifikate aller Personen ab fünf Jahren (mit Hauptwohnsitz in der jeweiligen Gemeinde). Diese wird als Kriterium für die kommunale Impfprämie herangezogen. Dadurch ergeben sich etwas höhere Zahlen als im Impfdashboard des Gesundheitsministeriums dargestellt. Im Dashboard des Landes Steiermark werden ab sofort auch die Impfraten anhand der Bevölkerung über fünf Jahren tagesaktuell dargestellt.

Kinder ab 5 Jahren werden in die Impfquote mit einbezogen. | Foto: Land Steiermark
  • Kinder ab 5 Jahren werden in die Impfquote mit einbezogen.
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Niedrigeres Sterberisiko für Geimpfte

"Das Land Steiermark hat von Anfang an die Gemeinden als wichtige Partner beim Impfen und Testen voll eingebunden und zum Beispiel den Bürgermeisterbrief für die Über-80-Jährigen gemeinsam mit den Gemeinden umgesetzt", sagt Wolfgang Wlattnig, Landesamtsdirektor-Stellvertreter und Leiter der Gemeindeabteilung. "Das ist auch ein Grund, warum die Steiermark bei der Impfquote stabil den dritten Rang aller Bundesländer innehat." Eine heute veröffentliche Studie der Statistik Austria beweist erneut, dass Personen, die mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft wurden, unabhängig von Alter und Geschlecht ein deutlich niedrigeres Sterberisiko als ungeimpfte Personen aufweisen. Mit höherem Alter steigt das Risiko für Ungeimpfte auf über das Doppelte gegenüber Geimpften.

Täglich aktualisiert: Der Corona-Ticker für die Steiermark

Impfstraßen für möglichen Ansturm durch Impfpflicht gerüstet
Finanzspritze für Gemeinden: Wer hohe Impfraten erreicht, bekommt Geld für die Gemeindekasse. In der Steiermark sind das schon jetzt mehr als zehn Prozent aller Kommunen. | Foto: SALK/Doris Wild
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