Appell zur Blutspende

Blutversorgung kennt keine (Sommer-)Pause

Blut spenden, rettet Leben – daran erinnert das Rote Kreuz aktuell und wirbt verstärkt auch um zusätzliche junge Spenderinnen und Spender. Denn der Sommer bedeutet auch weniger Blutkonserven. Gründe dafür sind, dass Menschen aufgrund von Urlaubsreisen oder hohen Temperaturen seltener als üblich zum Blutspenden gehen.

STEIERMARK. "Jede und jeder einzelne Blutspender und -spenderin ist eine wichtige Lebensrettungstat. Blut kann nicht künstlich hergestellt werden und ist für viele ein lebensnotwendiges Mittel zur Genesung. Wir wissen, dass der Sommer und die Urlaubszeit meistens schwächer ausfallen. Darum an alle Steirerinnen und Steirer die Bitte: Nehmen Sie sich eine halbe Stunde Zeit und helfen uns, die Blutversorgung aufrechtzuerhalten", appelliert Christian Steinscherer, Leiter des Blutspendedienstes.

In der Steiermark werden monatlich circa 4.200 Blutkonserven gebraucht. Das sind pro Tag mindestens 180 Konserven und rund 200 Blutspenden. Wöchentlich finden rund 15 Blutspendenaktionen in der Steiermark statt. Passende Termine gibt es auf hier.

Bedarf an Blut sehr hoch

Warum man genau jetzt Blut spenden sollte, kann Martina Ulrich, Blutspendesachbearbeiterin des Roten Kreuz Gleisdorf, beantworten: "Momentan ist der Bedarf an Blut sehr hoch. Man muss bedenken, dass durch die Lockdowns in den letzten Jahren viele Operationen verschoben worden sind und dadurch auch weniger Blut zur Verfügung gestellt werden musste. Nun läuft der Operationsbetrieb wieder und auch für akute Fälle muss immer genügend auf Lager sein. Ebenso weiß man, dass im Sommer weniger Menschen Blut spenden und daher ist nun jede Spende unbedingt notwendig, um den Spitalsbetrieb auf diesem Niveau aufrechtzuerhalten."

Sie stellt häufig fest, dass Menschen, die einmal Blutspenden waren, immer wieder kommen. Deswegen ist es besonders wichtig, dass auch immer wieder neue Blutspenderinnen und -spender zu den Aktionen kommen und dann zu regelmäßigen Lebensrettern werden.

"Ich sage immer: 'Lieber Blutspenden gehen und helfen, als selbst im Spital zu liegen und auf eine Konserve zu warten'. Ich glaube, dass sich jeder glücklich schätzen sollte, wenn er so gesund ist, dass er Blutspenden gehen kann und dieses Privileg auch mit jenen teilen sollte, die nicht so viel Glück haben.
Martina Ulrich

Die Blutspendesachbearbeiterin des Roten Kreuz Gleisdorf merkt bei den Terminen auch, dass jene Personen, die jemanden kennen, der Blutkonserven benötigt, eher bereit ist zu spenden.

"Aus persönlichen Gesprächen mit Spendern kommen immer wieder berührendeGeschichtenhervor, die schildern, dass ein Angehöriger nur durch eine Bluttransfusion überleben konnte. Es geht im Gespräch auch oft hervor, dass vielen vor diesem persönlichen Erlebnis gar nicht bewusst war, wo diese Konserven herkommen und wie wichtig es ist hier seinen Beitrag zu leisten", so Ulrich. Aber man kann auch vom "Lebensretter für andere" auch zu jemanden werden, dem schneller geholfen werden kann.

Zusätzlicher Gesundheitscheck

Nach jeder Blutspende wird das Blut im Labor untersucht, bevor es an eine Patientin, einen Patienten weitergegeben wird. Wenn in diesem Fall etwas Auffälliges im Blut festgestellt wird, werden die Spenderinnen und Spender sofort verständigt. "Ich sehe dies als den größten persönlichen Vorteil des Spenders. Denn jeder kommt grundsätzlich gesund zur Spende, wird nun etwas im Blut festgestellt, wird er frühzeitig darüber informiert und je nach Krankheit kann dies dann auch zu einer schnelleren Heilung führen. Schließlich kann man sagen, dass man mit einer Blutspende nicht nur einem anderen Menschen das Leben rettet, sondern auch sich selbst etwas Gutes tut", schließt Ulrich ab.

Eigene App und Übersicht

Für Smartphone-Begeisterte gibt es auch eine eigene Blutspende-App. Die App „Meine Blutspende“ ist sowohl für Android sowie iOS-Geräte kostenlos in den App-Stores verfügbar. Interessierte können sich anmelden und haben so sämtliche Angebote im Überblick: alle verfügbaren Termine, Anzahl bisheriger Spenden, Zeitpunkt der nächstmöglichen Spende und vieles mehr. In der App kann die gewünschte Uhrzeit ausgesucht und bestätigt werden.

"Durch die Terminbuchung können sich die Spender und Spenderinnen einen passenden Zeitpunkt auswählen und den Termin gleich in den persönlichen Kalender übertragen", so Andreas Jaklitsch, Rotkreuz-Landesgeschäftsführer. Natürlich ist die Buchung keine Voraussetzung für die Blutspende, lediglich ein Angebot.

Fakten rund ums Blutspenden:

• Blutspenden dürfen Personen zwischen dem 18. und 70. Geburtstag, die gewisse gesundheitliche und gesetzlich festgelegte Kriterien erfüllen. Erstspenderinnen und -spender dürfen zum Zeitpunkt ihrer ersten Spende das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Das Körpergewicht muss mindestens 50 Kilo betragen.
• Bei der Blutspende werden ca. 465 ml. Blut aus der Armvene der Spenderinnen und Spender entnommen.
• Zu jeder Blutspende muss ein amtlicher Lichtbildausweis mitgenommen werden.
• Das Immunsystem von Empfängerinnen und Empfänger von Blut ist oft sehr geschwächt. Deshalb ist es wichtig, dass Blutspenderinnen und Blutspender komplett gesund sind, wenn sie zur Blutspende kommen.
• Die eigentliche Blutspende ist in sechs bis sieben Minuten erledigt. Der gesamte Vorgang inklusive Ausfüllen des Fragebogens, medizinischem Check und der kurzen Ruhepause nach dem Spenden mit kleinem Imbiss (momentan ein Jausen-Sackerl to go) dauert etwa 30 Minuten.
• Eine Blutspende bringt mehrere Vorteile - vor allem das gute Gefühl, mit der Blutspende einem anderen Menschen geholfen zu haben. Sie erhalten dadurch:
  die Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesus-Faktorso, die Bestimmung des Hämoglobinwerts, den Nachweis spezieller Antikörper oder Oberflächenmerkmale (diese zu kennen ist für den Fall lebenswichtig, dass man selbst einmal Blutkonserven benötigt), die Benachrichtigung bei Verdacht auf Erkrankungen, einen Blutspendeausweis.

• Auf https://www.gibdeinbestes.at/ablauf kann man sich den genauen Ablauf der Blutspende anschauen.
• Unsicher? Für alle Fragen rund um das Blutspenden gibt es die kostenlose Hotline: 0800 190 190.

Auch interessant: