Corona mildert die Unfallstatistik
Pandemie zeigt sich auch im Straßenverkehr

In der Steiermark wurden seit Jahresanfang 24 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ist die Zahl der Verkehrstoten um 26 zurückgegangen. | Foto: KK
  • In der Steiermark wurden seit Jahresanfang 24 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ist die Zahl der Verkehrstoten um 26 zurückgegangen.
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Auch im Verkehrs- und Unfallgeschehen machen sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie und besonders des Lockdowns Mitte März bemerkbar. 

Psychische Belastung als Unfallursache

In der Steiermark wurden seit Jahresanfang 24 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet, informiert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ist die Zahl der Verkehrstoten um 26 zurückgegangen. Noch in den ersten drei Monaten des heurigen Jahres war die Zahl der Todesopfer mit zehn gleich hoch wie im 1. Quartal 2019.
„Infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19 Pandemie gab es bis Ende Mai einen starken Verkehrsrückgang und damit auch einen Rückgang der tödlichen Verkehrsunfälle. In den vergangenen Wochen hat die Verkehrsbelastung wieder stark zugenommen, was sich leider auch in der Unfallstatistik bemerkbar macht“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Ein Trend, der sich laut Peter Felber, Leiter des Kuratorium für Verkehrssicherheit Steiermark auch weiter festigen könnte: „Belastende Situationen wirken sich häufig negativ auf die Konzentration aus, die eine absolut notwendige Grundvoraussetzung für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr ist. Daher ist es auch möglich, dass die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer – auf das gesamte Jahr gesehen – nicht rückläufig bleibt. Denn viele Unfälle geschehen leider auch dann, wenn weniger auf den Straßen los ist. Ursächlich ist dabei meist Ablenkung oder Unachtsamkeit."

Die Statistik Austria hat auch die detaillierten Zahlen zum Unfallgeschehen während des absoluten Shutdowns erhoben: So ging die die Zahl der Verkehrstoten österreichweit während der Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie, die österreichweit ab 16. März galten und im ersten Quartal die Kalenderwochen 12 und 13 betrafen, im Vergleich zu den Kalenderwochen 12 und 13 des Vorjahres um 42 Prozent auf sieben zurück. Auffallend ist der Rückgang insgesamt an Verkehrsunfällen Mitte März, so wurden um drei Viertel weniger Unfälle als im Vergleichszeitraum 2019 registriert. 

Virus beeinflusste das Verkehrsaufkommen

Generell hat das Virus im Verkehrsaufkommen seine Spuren hinerlassen: So ging der Pkw-Verkehr auf den steirischen Autobahnen im 1. Halbjahr um ein Vielfaches stärker zurück als der Lkw-Verkehr, wie eine aktuelle Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der Asfinag zeigt. Im Juni war die Belastung durch den Lkw-Verkehr auf einzelnen Abschnitten der A2 und S36 bereits wieder höher als im Juni 2019.

Im Detail nahm der Pkw-Verkehr auf der Südautobahn im ersten Halbjahr 2020 um rund ein Viertel ab, der Lkw-Verkehr jedoch nur um fünf Prozent. Beispielsweise waren bei der Zählstelle Feldkirchen mit fast neun Millionen um rund 2,6 Millionen Pkw weniger unterwegs als im Vergleichszeitraum 2019. Die Zahl der Lkw ging um rund 100.000 auf 1,2 Millionen zurück.
Auf der Pyhrnautobahn ging der Pkw-Verkehr mit 26 Prozent rund dreimal so stark zurück wie der Lkw-Verkehr. Durch den Gleinalmtunnel fuhren mit rund 2,6 Millionen um rund 900.000 weniger Autos, die Zahl der Lkw ging um rund 70.000 auf 650.000 zurück. Auf der Semmering Schnellstraße, der Murtal Schnellstraße und der Brucker Schnellstraße war der Rückgang des Autoverkehrs prozentuell etwa doppelt so stark wie der Rückgang des Lkw-Verkehrs, informiert der VCÖ.

"Zum Rückgang des Autoverkehrs haben vor allem zwei Entwicklungen beigetragen. Zum einen haben mehr Kurzarbeit und weiterhin verstärktes Home-Office den Pendlerverkehr reduziert. Zum anderen gab es weniger Reiseverkehr aus dem Ausland", erklärt VCÖ-Experte Schwendinger.

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