Zwischenhoch für Klimaschutzprojekt
Preisregen für steirische Wetterzeugen

Seltene Föhnwolke Lenticularis: Mit dieser Aufnahme hat es Ingrid Grossauer unter die Preisträger geschafft. | Foto: Grossauer
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  • Seltene Föhnwolke Lenticularis: Mit dieser Aufnahme hat es Ingrid Grossauer unter die Preisträger geschafft.
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Seit Oktober haben sich Wetterzeugen quer durch die Steiermark auf die Suche nach Archivbildern herausragender Wetterphänomene gemacht oder aktuelle Himmelsereignisse fotografiert und gesammelt. Sie sind damit dem Aufruf zum großen Wetterzeugengewinnspiel von Umweltlandesrätin Ursula Lackner gefolgt, die gemeinsam mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und dem Klimabündnis Steiermark eingeladen hatte – die WOCHE berichtete.
Nun stehen die ersten Gewinner fest: Die Schneekatastrophe in Mariazell im Winter 1905, der geringe Wasserstand der Neudauer Teiche im Frühling 2017 und die Alpinschi-Abfahrt vom Grazer Schlossberg im Rekordwinter 1986: Diese Fotos von meteorologisch bedeutenden Ereignissen haben letztendlich überzeugt. Dabei wird es jedoch nicht bleiben, denn der Wettbewerb geht nun in die Verlängerung. In der zweiten Runde können ab sofort und noch bis Ende Jänner Erinnerungen an Extremwetterereignisse eingereicht werden. Und wieder warten tolle Preise auf die Einsender.

Erdblitze und Föhnwolken

"Der Klimawandel hat negative Auswirkungen auf das Wetter in der Steiermark unter denen schon viele Steirerinnen und Steirer leiden", erklärt Ursula Lackner. Um diese Folgen so gut es geht vorherzusagen, braucht es neben den Aufzeichnungen der Experten die Erinnerungen aus der Bevölkerung. "Die Erfahrungen der Steirerinnen und Steirer sind ein wichtiger Baustein, um bestmöglich mit dem Klimawandel und seinen Folgen umzugehen", ergänzt sie.
Neben den allgemeinen Wetterbeiträgen wurden übrigens auch die besten Fotos ausgezeichnet, die am Portal veröffentlicht wurden. Dabei ging der erste Platz an „Wunderschöne Erdblitze“ von Daniel Loretto, der zweite Platz an „Hochwasser 1958“ von Otmar Grober und der dritte Platz an „Seltene Föhnwolke - Lenticularis“ von Ingrid Grossauer.

Projekt geht in die zweite Runde

Nach dem großen Andrang in der ersten Projektphase steht nun fest, dass die Wetterzeugensuche in die zweite Runde geht. Bis Ende Jänner haben alle Steirerinnen und Steirer die Möglichkeit, unter www.wetterzeugen.at Erinnerungen und Fotos direkt vom Smartphone oder Heim-PC auf der neuen Plattform zu teilen. Ist kein Internetanschluss vorhanden, können die Erinnerungen natürlich auch telefonisch beim Klimabündnis Steiermark (0316 / 821580) eingereicht werden. Die fachmännische Betreuung wird in Zusammenarbeit der ZAMG und dem Klimabündnis Steiermark sichergestellt. Unter allen Einreichungen werden als Dankeschön weitere tolle Preise verlost. Weitere Informationen sind ebenfalls auf der Webseite zu finden.

Und das sind die Gewinner:

Gewinner der Kategorie "Wetterzeugenbeiträge":

- Schneekatastrophe im Februar 1905 in Mariazell, Manfred Feischl
Bericht des Wetterzeugen: Fotos aus meiner Heimatsammlung "Mariazell" vom Schnee-Katastrophen-Winter 1905 in Mariazell aus dem Fotohaus J.Kuss

- Geringer Wasserstand Neudauer Teiche, Frühling 2017, Stefanie Greiter
Bericht der Wetterzeugin: „Anfang April 2017 war der Wasserstand im Neudauer Teich sehr niedrig. Wahrscheinlich war dafür der schneelose Winter mit wenig Niederschlägen verantwortlich. Das zweite Foto ist von 2011 zum Vergleich“

- Mit den Alpinschi vom Schlossberg 1986, Willibald Handler
Bericht des Wetterzeugen: „Während des Jahrhundertschnees im Jahre 1986 wollte ich mit meinem Freund Bumsti (rechts im Bild) mit einem Kastner Bus schifahren gehen. Da der Bus nicht abgefahren ist (lag ja Schnee) haben wir uns entschlossen vom Schlossberg abzufahren. Der erste Aufstieg über den Kriegersteig ging aufgrund des vielen Schnees schief (Schneeräumen war dort eher sekundär) aber über die Wickenburggasse gelang es uns dann. Abfahrtsstrecke war dann über alle Sehenswürdigkeiten bis zum Fuß des Schlossberges und dann über die Sporgasse zum Hauptplatz (Abschwung) …danach haben wir die Schi gleich anbehalten und sind nach St. Peter nach Hause…das Foto wurde von uns damals in der NZ veröffentlicht und meinem Papa hat’s gefreut“

Gewinner der Kategorie "Die schönsten Wetterzeugenbilder":

- Wunderschöne Erdblitze“ von Daniel Loretto
Bericht des Wetterzeugen: „Am Abend des 16.6.2007 konnte ich wunderschöne Erdblitze aufnehmen. Seit 13 Jahren fotografiere ich mittlerweile Gewitter, so schöne Blitze konnte ich seither nicht mehr erwischen.“

- "Hochwasser 1958" von Otmar Grober
Bericht des Wetterzeugen: „Ich erinnere mich noch gut, dass ich damals das erste Mal sah, wie ein Blitz in den Stall einschlägt. Da es aufgrund der vielen Blitze fast durchgehend hell war, konnte ich auch die Wasserhöhe des Baches gut beobachten. Fehlten zunächst nur noch 20 cm zwischen dem Bach und der Brücke, schwellte dieser später so stark an, dass er die Brücke mitriss. Am nächsten Tag erfuhren wir, dass Allerheiligen massiv getroffen wurde. Noch schwerer traf es aber die Ortschaften am Jassnitz und Stanzbach, wo große Mengen an Erde, Geröll und Wildholz eine Spur der Verwüstung hinterließen.“

- "Seltene Föhnwolke - Lenticularis" von Ingrid Grossauer
Bericht der Wetterzeugin: „.... am 11.11.2019 konnte ich zwischen dem Pyhrgas & Scheiblingstein eine eher seltene, in unserer Region vorkommende Föhnwolke "Lenticularis", von der Abendsonne beleuchtet, von Selzthal aus, mit meiner Kamera festhalten.

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