Feldbachs Geschichte im globalen Kontext
Von Ötzi bis zur Wolford-Strumpfhose
Neugestaltete Sparkassen-Saal in Feldbachs Tabor zeigt aktualisierte Stadtgeschichte und vieles mehr.
FELDBACH. Der Feldbacher Tabor ist aus Feldbachs Stadthistorie nicht wegzudenken. Der Sparkassen-Saal diente schon bislang dazu, die Stadtgeschichte darzustellen. Viele Jahre war eine Präsentation zu sehen, die von Historiker Rudolf Grasmug mit Unterstützung von Johann Prassl gestaltet worden ist.
Nun präsentierte Feldbachs Stadtrat mit Bürgermeister Josef Ober stolz den Sparkassen-Saal in einem neuen Look. Dem Besucher tut sich eine Zeitleiste auf, die 3.300 vor Christi beginnt und bis ins Jahr 2021 reicht.
Das Besondere an der Ausstellung ist, dass man sich in der Zeitleiste nicht nur auf essenzielle Eckpunkte von Feldbachs Historie, sondern auch auf jene der Weltgeschichte bezieht.
Kriegsgeschehnisse spielen dabei aber kaum eine Rolle, eher gesellschaftliche Besonderheiten oder Entwicklungen – so finden sich z.B. Ötzi und Mona Lisa im Sparkassen-Saal wieder. Die jüngere Geschichte, die von Michael Mehsner, Stadtamtsdirektor und Kulturreferent, zusammengefasst bzw. ergänzt wurde, umfasst natürlich auch die Gemeindefusion und Ereignisse aus den Fusionsgemeinden.
Als wesentlichen Vorteil sieht man an, dass die neue Ausstellungsform selbsterklärend sei – heißt, dass keine Führung zum Verständnis des Gesehenen nötig ist. In Kombination mit einem Film, der gerade fertiggestellt wird, können somit Schüler, Touristen und generell Geschichtsinteressierte die Geschichte Feldbachs und auch des Museums in nur rund einer Stunde erleben.
Ein besonderes Zuckerl der Ausstellung sind übrigens rund 20 Exponate. Zu sehen sind unter anderem die letzte im Wolford-Werk produzierte Strumpfhose, ein Stück Stacheldraht vom Eisernen Vorhang oder etwa auch eine Skulptur des lokalen Künstlers Karl Karner.
Eine Vision Obers
Mit der Ausstellung sei man laut Mehsner auch einem großen Wunsch von Bürgermeister Josef Ober nachgekommen, der von einem Museumsbesuch in Ljubljana inspiriert war.
Wesentlich erleichtert habe die Ausstellungsgestaltung übrigens die großartige Vorarbeit des Südoststeirischen Vereins für Heimatkunde rund um Antonia Nitsch und auch der Historiker Rudolf Gasmug und Johann Schleich.
Es gibt übrigens noch weitere gute Neuigkeiten vom Tabor. Der an den Sparkassen-Saal anschließende kleine Saal wird gerade für Ausstellungen bzw. Führungen adaptiert. Eine Ausstellung über den Feldbacher Theaterverein "Die Theatraliker" wird am 29. Juli um 17 Uhr eröffnet.
3 Fragen an Kulturreferent Michael Mehsner:
Wie wichtig ist es, Feldbachs Geschichte abzubilden?
Es wurde ja schon viel Vorarbeit geleistet – so gibt es etwa die klassischen Stadtbücher von Rudolf Grasmug. Diese Ausstellung war ein großer Wunsch des Bürgermeisters. Mit dieser Ausstellung und auch einem Film kann man Feldbachs Geschichte mit nur rund einer Stunde Zeitaufwand erfassen.
Was macht Feldbachs Historie so spannend?
Feldbach war immer Grenzland – im Spannungsfeld zwischen West und Ost. Die Stadt hat immer eine wichtige Rolle gespielt und ihren Weg gemacht.
Wie sehen Sie die Zukunft?
Es lassen sich noch einige Aspekte – etwa im Rahmen des Steirischen Vulkanlands – weiter verfeinern. Viele Bereiche werden sich natürlich verändern – unter anderem in Sachen Mobilität und selbstverständlich Digitalisierung.
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