Psychische Gesundheit
Mit richtiger Struktur und Fachberatung durch schwierige Zeiten

Wenn der Redebedarf groß ist bzw. die Psyche belastet ist, sollte man nicht zögern, Beratung heranzuziehen.  | Foto: MEV
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  • Wenn der Redebedarf groß ist bzw. die Psyche belastet ist, sollte man nicht zögern, Beratung heranzuziehen.
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Psychologin Andrea Descovich weiß Rat, wenn in Zeiten der Corona-Krise die Psyche Alarm schlägt. 

Die aktuelle Situation rund um das Corona-Virus ist eine große Herausforderung für alle. Natürlich schlagen sich das Daheimbleiben und die ungewisse Situation auch teils auf die Psyche nieder. Die WOCHE hat bei Psychologin Andrea Descovich, Fachbereichsleiterin der Psychosozialen Dienste in Feldbach, nachgefragt, was man tun kann, dass einem nicht die Decke auf den Kopf fällt.
Descovich betont, dass es nun ganz wichtig ist, dass man Struktur in den Tag bringt – so solle man etwa seine Mahlzeiten planen oder zum Beispiel auch eine kleine Fitnesseinheit. Man solle die Situation auch dafür nutzen, Dinge zu erledigen, die man bislang aufgeschoben hat – beispielsweise den Wohnungsputz. Die Zeit daheim könne aber auch etwa dafür genutzt werden, ein Buch zu lesen oder Neues auszuprobieren – um vielleicht zu schreiben oder zu malen. 

Soziale Kontakte über andere Kanäle

Als essenziell für das Wohlbefinden stuft die Psychologin auch soziale Kontakte ein. Sie verweist hier auf den telefonischen Kontakt, soziale Plattformen oder Skype. 
Familien rät Descovich, dass sich die einzelnen Familienmitglieder je einen persönlichen Rückzugsbereich einrichten. Außerdem könne man die Zeit mit Gesellschaftsspielen oder gemeinsamen Kochen überbrücken.

Nachbarschaftshilfe

Menschen, die nicht nur Risikogruppe gehören, und die es gar nicht zu Hause aushalten,  empfiehlt Descovich, dass sie eventuell Nachbarschaftshilfe betreiben und für Menschen, die selbst keine Besorgungen erledigen können, einkaufen – selbstverständlich unter Einhaltung aller aktuell relevanten Empfehlungen. 

Hilfestellungen heranziehen

Menschen, die an einer psychischen Erkrankung leiden, legt Descovich ans Herz, sich an ihre Familie zu wenden. Des Weiteren sei z.B. die Beratung durch die Psychosozialen Dienste bzw. die jeweiligen Psychologen oder Psychotherapeuten weiterhin telefonisch oder teils auch per Skype gewährleistet. "Wenn es einem schlecht geht, sollte man nicht zögern, anzurufen", betont Descovich. Sie unterstreicht, dass das PSD-Hilfetelefon am Vormittag bereits gut ausgelastet sei und bittet darum, das Telefon auch am Nachmittag und Abend zu nutzen, da hier besser Zeit sei, um umfassend zu beraten.
Mittlerweile nutzt das PSD auch das Projekt "Grazer Telefon-Kette gegen COVID-19". Das PSD erhält so spezielles Infomaterial, um Klienten umfassend über das Corona-Virus informieren zu können. "Das ist nun besonders wichtig, weil je länger die Maßnahmen dauern, desto risikofreudiger werden die Menschen", erklärt Descovich.

Beratung vor Ort

Laut der PSD-Fachbereichsleiterin gibt es auch Überlegungen, dass man künftig in Krisenfällen auch Hausbesuche macht. Wie dies im Detail aussehen wird, wird noch ausgearbeitet. Klar scheint schon jetzt, dass Beratungen nur im Freien, mit Sicherheitsausrüstung und dem nötigen Abstand stattfinden werden können.

Kontakte

  • Hilfetelefon der Psychosozialen Dienste: 0316/813181-4444 (Mo. bis Fr. von 9 bis 21 Uhr, ausgenommen Feiertage), psd.hilfe@hilfswerk-steiermark.at. In psychischen Ausnahmesituationen und für Notfälle außerhalb der Telefonzeiten, LKH Graz II: 0316/2191; Uniklinik für Psychiatrie: 0316/38513616
  • Telefonseelsorge: 142
  • Rat auf Draht: 147
  • Kriseninterventionsteam:  0800-500154, täglich von 9 bis 21 Uhr erreichbar

Wenn der Redebedarf groß ist bzw. die Psyche belastet ist, sollte man nicht zögern, Beratung heranzuziehen.  | Foto: MEV
Psychologin Andrea Descovich.  | Foto: WOCHE
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