Dialogwoche Alkohol
Wenn aus Genuss gefährliche Sucht wird

Alkohol verbinden viele von uns mit Geselligkeit und einer guten Zeit – das Genussmittel birgt aber auch unangenehme Nebenwirkungen.  | Foto: MEV
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  • Alkohol verbinden viele von uns mit Geselligkeit und einer guten Zeit – das Genussmittel birgt aber auch unangenehme Nebenwirkungen.
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"Dialogwoche Alkohol": Aufklärungsaktion für Risiken des Alkohols.

SÜDOSTSTEIERMARK. "Wie viel ist zu viel?", lautet in der "Dialogwoche Alkohol" von 17. Mai bis 23. Mai die Frage. Die Aktion, die in der Steiermark von Vivid – Fachstelle für Suchtprävention organisiert wird, soll – auch in Hinsicht auf die aktuell sehr herausfordernde Zeit – zum offenen Gespräch anregen, sachlich informieren, sensibilisieren und vor allem auch dazu anregen, über das eigene Konsumverhalten nachzudenken. Interessierte können nun auf www.dialogwoche-alkohol.at aus über 50 kostenlosen Online-Events wählen.
Wie wichtig Aufklärung ist, zeigen die Zahlen, die Vivid auf den Tisch legt. So seien fünf Prozent der Bevölkerung ab dem 15. Lebensjahr, das sind rund 370.000 Österreicher, alkoholabhängig. Weitere neun Prozent würden Alkohol in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß konsumieren.

Ab wann wird's riskant?

Aber ab wann ist der Alkoholgenuss zu viel? Als Grenze für „problematischen Konsum“, ab dem ein deutlich erhöhtes Gesundheitsrisiko vorliegt, nennt das Vivid-Team bei Männern einen Wert von 60 Gramm Alkohol pro Tag, bei Frauen 40 Gramm. Dies entspricht umgerechnet 1,5 bzw. 1 Liter Bier täglich. Empfohlen wird, an mindestens zwei Tagen pro Woche keinen Alkohol zu trinken.
Laut Andrea Descovich, Fachbereichsleiterin der Psychosozialen Dienste im Bezirk, bestehe in Sachen Alkohol durchaus eine Suchtproblematik in der Region. Vor allem Männer im Alter zwischen 30 und 50 wären gefährdet.

Andrea Descovich: "Alkohol darf auf gar keinen Fall als Medikament
beziehungsweise als Angstlöser herangezogen werden."

Und wie steht es um das Trinkverhalten in der Pandemiezeit? Descovich rechnet damit, dass in Verbindung mit Stressbelastungen und Existenzängsten vermehrt Alkohol konsumiert worden sein dürfte, es fehle aber noch an statistischem Material für 2020. Die Beratungszahlen rund um das Thema Alkohol hätten im Vorjahr im Vergleich zu 2019 aber abgenommen. Descovich betont, dass man ganz generell beobachten müsse, warum jemand trinkt. Problematisch sei es etwa, wenn Alkohol als Stresskiller genutzt werde.
Descovich verweist auf die Expertise der PSD-Suchtberatungsstellen in Bad Radkersburg, Feldbach und Mureck.
Auch das Streetwork ist in der „Dialogwoche Alkohol“ wieder aktiv. Man befragt Jugendliche im Rahmen einer Straßenumfrage zu ihrem Alkoholverhalten in der Pandemiezeit.

Wie war euer Trinkverhalten in der Pandemiezeit?



Psychosoziale Beratungsstelle Feldbach
Drogenberatungsstelle nach § 15 SMG Feldbach
Bindergasse 5
8330 Feldbach
Tel. 03152/5887
Fax 03152/5887-30
E-Mail: psd.feldbach@hilfswerk-steiermark.at

Psychosoziale Beratungsstelle Radkersburg (Außenstelle PSZ Feldbach)
Drogenberatungsstelle nach § 15 SMG Radkersburg
Hauptplatz 22
8490 Bad Radkersburg
Tel. 03476/3868
FAX: 03476/3868/4169
E-Mail: psd.radkersburg@hilfswerk-steiermark.at

Psychosoziale Beratungsstelle Mureck (Außenstelle PSZ Feldbach)
Drogenberatungsstelle Mureck (als Außenstelle der Drogenberatungsstelle Radkersburg)
Grazer Straße 12
8480 Mureck
Tel. 03472/40 485-4280
FAX: 03472/40485-4289
E-Mail: psd.radkersburg@hilfswerk-steiermark.at

3 Fragen an PSD-Fachbereichsleiterin Andrea Descovich:
Ab wann hat man ein Alkoholproblem?
Es gilt hier, vor allem auf den Grund zu achten, warum man trinkt. Ist es zum Genuss ein Glas Wein zum Essen oder schon ein Ritual, um etwa nach der Arbeit Stress abzubauen.
Wer ist eher betroffen – Frauen oder Männer?
In unserer Beratung sind es zu rund 70 Prozent Männer.
Wurde in der Pandemie mehr getrunken?
Die Beratungszahlen sind 2020 zwar gesunken, unseren Beobachtungen zufolge aber schon.

Alkohol verbinden viele von uns mit Geselligkeit und einer guten Zeit – das Genussmittel birgt aber auch unangenehme Nebenwirkungen.  | Foto: MEV
Andrea Descovich, PSD-Fachbereichsleiterin. | Foto: WOCHE
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