Von der Jobsuche zur eigenen Firma
Vom AMS-Wartezimmer auf den eigenen Chefsessel: Arbeitslose werden selbstständig.
Mehr als 500 Steirer haben im Vorjahr den Sprung von der Arbeitslosigkeit direkt in die Selbstständigkeit geschafft. Damit haben sie sich nicht nur selbst zu einem Job verholfen, sondern auch noch 51 anderen Menschen Arbeit gegeben.
Ermöglicht werden diese "Start-ups" durch das spezielle AMS-Programm. Seit über zehn Jahren stellt es in Österreich eine Alternative zur ewigen Jobsuche dar – und das durchaus erfolgreich: Zwei Drittel der gegründeten Unternehmen gibt es auch nach fünf Jahren noch.
Die Erfolgsaussicht ist mitentscheidend, ob jemand am AMS-Unternehmensgründungsprogramm teilnehmen kann. Daneben darf der Bewerber nicht zu hoch verschuldet sein, sollte die nötige Qualifikation mitbringen, aber noch nicht im angestrebten Bereich selbstständig gewesen sein. Eine externe Unternehmensberatung beurteilt schließlich auch noch den Business-Plan. Während der Gründungsphase von sechs Monaten bezieht der potenzielle Gründer Arbeitslosengeld, absolviert eventuell nötige Zusatzqualifikationen und ist versichert.
Am liebsten Masseur
Im Bezirk Südoststeiermark, also AMS Feldbach und AMS Mureck zusammengerechnet, haben im Jahr 2015 41 Männer und 30 Frauen am AMS-Programm teilgenommen, wie Abteilungsleiter Edmund Hacker berichtet. Mindestens 43 von ihnen haben ein Unternehmen gegründet.
Der Branchenmix ist durchaus bunt: Zugpferd Nummer eins im Steirerland sind private Dienstleistungen – 30 Prozent haben sich etwa für eine Karriere als Masseur oder Berater entschieden – gefolgt von Gewerbe und Handwerk. An dritter Stelle rangiert der Handel, der für 14 Prozent der Jungunternehmer attraktiv war. Nicht ganz ausgewogen ist das Geschlechterverhältnis: Bei den insgesamt 535 Unternehmensgründungen ließen sich 305 Männer und 230 Frauen vom AMS begleiten.
Die AMS-Gründungen
Start-ups 2015:
535 in der Steiermark, davon 305 Männer und 230 Frauen. Am beliebtesten ist die Dienstleistungsbranche.
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